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Gehetzte Uhrmacher

Titel: Gehetzte Uhrmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Deaver
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Kunstgegenstand. Der Besitzer könnte damit niemals an die Öffentlichkeit treten.«
    »Er hat nicht vor, ihn zu verkaufen«, sagte Rhyme. »Ich vermute, er will ihn für sich selbst.«
    Das Paket, das man aus den Räumen der Lieferfirma an der Zweiunddreißigsten Straße gestohlen hatte, war von einem wohlhabenden Kunstsammler an das Metropolitan Museum geschickt worden. Es enthielt eine große Mappe mit Fotos einiger Antiquitäten, die der Möbelsammlung des Museums angeboten wurden.
    Das Metropolitan Museum?, hatte Rhyme sich gewundert. Dann waren ihm die in der Kirche gefundenen Museumsprogramme eingefallen. Er hatte Vincent Reynolds und den Uhrenhändler Victor Hallerstein gefragt, ob Duncan je auf das große New Yorker Kunstmuseum zu sprechen gekommen sei. Offenbar hatte der Uhrmacher dort sogar erstaunlich viel Zeit verbracht und sich vor allem für den Delphi-Mechanismus interessiert.
    »Wir glauben, er könnte das Paket gestohlen haben, um etwas ins Museum zu schmuggeln«, sagte Rhyme nun zu dem Direktor. »Vielleicht Werkzeuge, vielleicht auch eine Software, um die Alarmanlage auszuschalten. Wir wissen es nicht und können zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal eine Prognose abgeben. Aber ich bin der Ansicht, wir sollten vorsichtig sein.«
    »Mein Gott... Also gut. Was sollen wir tun?«
    Rhyme schaute zu Cooper, der etwas auf seiner Tastatur eingab und dann den Daumen reckte. »Wir haben Ihnen soeben per E-Mail sein Bild geschickt«, sagte Rhyme in das Mikrofon. »Würden Sie es bitte ausdrucken und an alle Angestellten, die Überwachungszentrale und die Garderobe verteilen? Womöglich erkennt ihn jemand.«
    »Ich erledige das sofort. Können Sie ein paar Minuten warten?«
    »Sicher.«
    Es dauerte nicht lange, und der Direktor kam wieder an den Apparat.
»Detective Rhyme?«, keuchte er atemlos. »Er ist hier! Er hat vor ungefähr zehn Minuten eine Tasche an der Garderobe abgegeben. Die Mitarbeiterin hat ihn auf dem Bild wiedererkannt.«
    »Die Tasche ist noch dort?«
    »Ja. Er muss noch im Gebäude sein.«
    Rhyme nickte Sellitto zu, der sein Telefon nahm und Bo Haumann anrief, um ihm die Neuigkeit zu berichten. Die ESU-Teams waren bereits zum Museum unterwegs.
    »Ist der Posten bei dem Mechanismus bewaffnet?«, fragte Rhyme.
    »Nein. Der Dieb etwa? Wir haben keine Metalldetektoren am Eingang. Er könnte eine Waffe mitgebracht haben.«
    »Das wäre möglich.« Rhyme sah mit hochgezogener Augenbraue Sellitto an.
    »Sollen wir ein Team unauffällig hineinschicken?«, fragte der Detective. »In Zivil?«
    »Er hat eine Tasche abgegeben... und er kennt sich mit Uhren aus.« Rhyme wandte sich an den Museumsdirektor. »Hat jemand einen Blick in die Tasche geworfen?«
    »Ich frage mal nach. Moment.« Gleich darauf meldete er sich wieder. »Bücher. Er hat Kunstbücher da drin. Aber unsere Mitarbeiterin hat sie nicht genauer untersucht.«
    »Eine Bombe zur Ablenkung?«, fragte Sellitto.
    »Könnte sein. Vielleicht nur Rauch, aber auch dann geraten die Leute in Panik, und es könnte Tote geben.«
    Haumann meldete sich über Funk. »Okay, unsere Teams nähern sich allen Zugängen, auch denen für das Personal.«
    Rhyme blickte zu Dance. »Sind Sie überzeugt, dass er töten würde?«
    »Ja.«
    Er dachte über das beachtliche Planungsgeschick des Mannes nach. Hatte Duncan noch einen anderen tödlichen Schachzug in Reserve, falls er bemerkte, dass man ihn in dem Museum verhaften wollte? Rhyme traf eine Entscheidung. »Wir evakuieren.«
    »Das ganze Museum?«, fragte Sellitto.
    »Ich glaube, es bleibt uns nichts anderes übrig. Die Rettung von Menschenleben hat oberste Priorität. Räumt die Garderobe und die Eingangshalle, und dann bringt alle anderen nach draußen. Haumanns
Leute sollen jeden einzelnen Besucher überprüfen. Sorgt dafür, dass alle Teams sein Bild bekommen.«
    Der Museumsdirektor hatte mitgehört. »Ist das wirklich notwendig?«
    »Ja. Fangen Sie sofort an.«
    »Gut, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie so ein Diebstahl vonstatten gehen sollte«, sagte der Direktor. »Der Mechanismus wird durch drei Zentimeter dickes Panzerglas geschützt. Und der Kasten kann erst am letzten Tag der Ausstellung geöffnet werden, am nächsten Dienstag.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Rhyme.
    »Es handelt sich um eine unserer Sondervitrinen.«
    »Aber wieso lässt sie sich erst am Dienstag öffnen?«
    »Weil das Schloss durch eine elektronische Uhr gesichert wird, die per Satellit mit irgendeiner Regierungsuhr

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