Gehirntraining - Ueber Die Benutzung Des Kopfes.
Beeinträchtigung der noch vorhandenen Gedächtnisleistungen möglich. Bei Kindern zeigen sich
nach einer erfolgreichen Operation manchmal sogar positive Erholungseffekte in der Gedächtnisentwicklung.
Der Hippocampus ist Teil des limbischen Systems, das für viele essenzielle Funktionen verantwortlich ist. Zu ihm gehört auch der für das Gedächtnis überaus wichtige Mandelkern, ein Komplex von Nervenzellkernen, der vor und ein wenig oberhalb des Hippocampus liegt. Diese Hirnstruktur ist anatomisch eng mit dem Hippocampus und dem Belohnungssystem des Gehirns verbunden und verarbeitet Emotionen. Welchen Einfluss dies auf die Gedächtnisbildung hat, lässt sich unschwer durch einen Selbstversuch ermitteln: Schließen Sie die Augen, und versuchen Sie, sich dabei die Erinnerungen an den berühmten 11. September 2001 aufzurufen. Sie werden feststellen, dass Sie noch genau wissen, wo Sie an diesem Tage waren und mit welchen Personen Sie zuerst über das schreckliche Ereignis gesprochen haben. Eine Erinnerung an den 3. September 2007, der noch nicht einmal ein Jahr zurückliegt, dürfte den meisten dagegen schwerfallen. Extreme Ereignisse sind emotional extrem aufgeladen und werden fast unauslöschlich in das Gedächtnis eingraviert.
Neben emotionalen Verknüpfungen werden Erinnerungen dann besser abgelegt, wenn die Erlebnisse mit einer Belohnung verknüpft sind. Dies ist nicht nur in einem praktischen Sinne zu verstehen, sondern auch dahin gehend, dass ein begleitender Reiz, der die Aktivierung des Belohnungssystems bewirkt, deutlich erinnerungsverstärkend wirkt. Auch ein Lernerlebnis selbst, beispielsweise die eigenständige Lösung einer Aufgabe, kann dieses System aktivieren.
Die große Frage ist: Was passiert, nachdem eine erinnerungswürdige Information den Flaschenhals Hippocampus passiert hat? Wie sieht die Langzeitspeicherung der unglaublichen Datenmengen aus, die wir durch unser Leben im Gehirn ansammeln? Wie sind Erinnerungen kodiert? Eindeutig ist, dass dies nur auf einer Vernetzungsveränderung von Nervenzellen beruhen kann. Jede Nervenzelle hat eine große Menge von Antennen - Dendriten -, die die Information von wahrscheinlich bis zu zehntausend anderen Nervenzellen aufnehmen. Wie Dornen an einem Ast ragen sie aus den Dendriten hervor und suchen Kontakt zu den Information weiterleitenden Fortsätzen - den Axonen - anderer Nervenzellen. Die Verbindungen verändern sich in Abhängigkeit von der Nutzung innerhalb weniger Stunden und sind daher imstande, Nervenzellnetze aufzubauen, die der längerfristigen Informationsspeicherung dienen können. Die Position der Dornen am Dendriten bestimmt die Wertigkeit einer Verbindung. Aber die oft schnellen Veränderungen der Kontakte zwischen den Nervenzellen sprechen dagegen, dass dies das endgültige Geheimnis der Langzeitspeicherung ist. Zumindest was das Arbeitsgedächtnis angeht, gibt es inzwischen Beobachtungen, die stattdessen für eine biochemische Speicherung von Inhalten, zumindest des Kurzzeitgedächtnisses, sprechen. Wie die genau aussieht, weiß man nicht genau, möglicherweise sind es Veränderungen in der Membran der Nervenzellen.
Abb 7
Hirntraining durch die Blume: Jede Blume ist nach einem logischen System aufgebaut. Finden Sie die einzelnen Rechenschritte von einem Blatt zum nächsten. Daraus ergibt sich am Schluss die Zahl im weißen Feld.
Die Lösung finden Sie im Anhang.
Vorlage: Gesellschaft für Gehirntraining e.V.
Ein Wettrüsten, das unser Denken bedroht
Ein trainiertes Gehirn arbeitet gut, aber selten optimal und
ausdauernd. Sollte die Gedächtnispille da helfen? Die neuen
Mittel aus der Forschung könnten den gefährlichen Boom
des Hirndopings auf die Spitze treiben.
Von Christian Behl
E in gesundes Gehirn kann buchstäblich »geweckt« und zu ungeahnten Höchstleistungen getrieben werden - mit den richtigen Stoffen. Drogen zum Muskeldoping stammen häufig aus der Hormon- und Stoffwechselmedizin, Dopingsubstanzen für das Gehirn aus Neurologie und Psychiatrie. Mit dem Ziel der Leistungssteigerung wird das gesunde Gehirn mit Pharmaka gegen Alzheimer, Schlaf-, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen behandelt. Nur, das Gehirn ist kein Muskel, sondern ein äußerst empfindliches und sich ständig veränderndes Organ.
Jede einzelne der etwa hundert Milliarden Nervenzellen unseres Gehirns ist mit etwa zehntausend anderen Nervenzellen über knopfähnliche Andockstellen, die Synapsen, in Kontakt. Die Synapsen
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