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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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an einen Ast, als sie durch das nasse Gras ging. Chavasse bückte sich blitzschnell, packte ihn, fuhr herum und schlug ihn mit aller Kraft Vaughan ins Gesicht. Der taumelte erschrocken aufschreiend zurück. Chavasse gab Molly einen Stoß, daß sie den Abhang hinuntertaumelte, und rannte los.
     Eine Kugel fetzte seitwärts von ihm die Rinde von einem Baum, zwei weitere zischten über ihm durchs Laub. Chavasse lief im Zickzack, um ihnen auszuweichen. Plötzlich stolperte er und stürzte der Länge nach hin. Eine Kugel schlug neben seinem Kopf in den Boden und schleuderte ihm Erde ins Gesicht. Schnell rollte er sich herum und schrie vor Schmerz laut auf – die Naht an seinem linken Arm war geplatzt.
     Geduckt rannte er weiter. Vor sich hörte er das Rauschen von Wasser, und als er durch ein Gebüsch brach, stand er am Rand eines Baches, dessen klares Wasser über ein Bett aus glatten Steinen zum Meer hinunterrann.
     Wieder krachten dumpf und drohend zwei Schüsse, und plötzlich spürte er einen Schlag gegen sein rechtes Bein. Es knickte ein, und er stürzte kopfüber ins Wasser.
     Als er sich herumdrehte, fiel sein Blick auf das Loch in sei­ nem Taucheranzug. Blut sickerte hervor. Er versuchte aufzu­ stehen, doch es war zu spät. Das Unterholz krachte laut, und dann tauchte oben am Ufer Vaughan auf. Sein Gesicht war weiß, seine Augen funkelten kalt. Schweigend hob er den Revolver und legte auf Chavasse an. Der Hammer traf klickend eine leere Patronenkammer. Ohne Chavasse aus den Augen zu lassen, steckte er den Revolver in die eine Hosentasche und zog aus der anderen ein Klappmesser hervor. Er ließ die Klinge herausspringen, stieg ins Wasser und watete auf Chavasse zu.
     Chavasse packte mit der rechten Hand einen großen runden Stein, holte weit aus und schleuderte ihn mit letzter Kraft Vaughan ins Gesicht. Er traf ihn an der rechten Schläfe. Vaug­ han schrie laut auf und taumelte zurück. Das Messer flog ihm aus der Hand und fiel einen oder zwei Meter neben ihm ins Wasser auf einen Haufen Kieselsteine. Chavasse rollte sich herum und griff verzweifelt danach. Er richtete sich auf ein Knie auf, fuhr herum, und als Vaughan sich auf ihn stürzte, rannte er in die spitze, rasiermesserscharfe Klinge.
     Einen Moment starrte er Chavasse fassungslos an, dann ver­ zog sich sein Gesicht zu einem widerlichen Grinsen. »Verdammt noch mal, die alte Hexe hat also doch recht ge­ habt.«
     Plötzlich quoll Blut aus seinem Mund. Er machte zögernd einen Schritt auf Chavasse zu; dann fiel er mit dem Gesicht voran ins Wasser.
     Chavasse watete ans Ufer und kroch die steile Böschung hinauf. Er setzte sich einen Moment hin, um sein Bein zu untersuchen, und fand im Gummi des Taucheranzugs zwei Löcher. Die Kugel war also glatt hindurchgegangen.
     Erst als er aufstand und zu gehen versuchte, spürte er den Schmerz – er brannte wie Feuer, und Schweiß trat ihm auf die Stirn. Das Gute war nur, daß die Wunde nicht stark blutete. Er rief laut nach Molly und humpelte, sich immer wieder an den Kiefern festhaltend, weiter. Erst als er zwischen den Bäumen hervortrat, sah er sie. Sie hockte völlig durchnäßt unter einem Strauch. Als sie ihn erblickte, sprang sie auf und lief ihm entgegen. »Gott sei Dank, Paul, sind Sie verletzt?«
     »Nicht so schlimm.«
     »Wo ist Mr. Smith?«
     »Der liegt dort hinten in einem Bach.«
     Sie schien nicht zu begreifen, was er meinte. Aufgeregt um­
    klammerte sie seinen Arm. »Wir müssen uns beeilen, damit wir noch rechtzeitig zur Anlegestelle kommen.«
     Er starrte sie erstaunt an. »Zur Anlegestelle? Wozu?«
     »Sie werden jeden Moment losfahren und Harry mitnehmen. Wir müssen sie aufhalten.«
     Chavasse packte sie an den Armen und suchte nach den rich­ tigen Worten. »Er fährt freiwillig mit, Molly. Er bringt Stavru mit der Jacht nach Portugal. Stavru gibt ihm dafür seine Frei­ heit und sein Geld.«
     Sie lachte – zum erstenmal seit er sie kannte. »Aber das ist doch Unsinn.«
     »Er hat uns im Stich gelassen, Molly. Er wußte, daß man uns umlegen wird. Er hat nie an eine gemeinsame Zukunft mit Ihnen gedacht, Molly.«
     »Sie lügen«, sagte sie mit leiser, hoffnungsloser Stimme. »Ich glaube Ihnen kein Wort.« Sie versuchte sich loszureißen. »Ich muß zu ihm. Ich muß ihm helfen.«
     »Kein Mensch kann Harry Youngblood mehr helfen.«
     Vom Ernst seiner Worte beeindruckt, erstarrte sie plötzlich.
     Chavasse warf einen Blick auf seine Uhr. »Die Haftmine, Molly. Ich

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