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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Welle und kletterte dann selbst in den Bug.
     Jacaud stand an der Reling und wartete auf sie; seine Zigarre glühte schwach in der Dunkelheit. Der Passagier stieg als erster auf die Barkasse, Rossiter kam mit seinem Koffer hinterher. Als auch Mercier an Deck geklettert war, waren die beiden nach unten gegangen. Jacaud half ihm das Boot über die Reling zu heben, das Festmachen überließ er ihm, und er ging in die Steuerkabine. Einen Augenblick später fingen die Maschinen an zu dröhnen, und sie nahmen wieder Kurs auf die offene See.
     Mercier hatte das Beiboot festgezurrt und mußte noch ein paar Routinearbeiten erledigen. Rossiter war zu Jacaud in das Steuerhäuschen gegangen; die beiden standen nebeneinander am Steuer. Das schmale, durchgeistigte Gesicht des Engländers wirkte noch asketischer neben Jacauds brutalen Zügen – die beiden Männer waren Gegensätze wie Tag und Nacht. Der eine hatte etwas Animalisches, der andere war ein Gentleman von Kopf bis Fuß, und doch verstanden sie sich offenbar glänzend; etwas, das Mercier immer ein Rätsel geblieben war.
     Als er am Steuerhäuschen vorbeikam, hörte er Jacaud mit gedämpfter Stimme reden, und dann brachen sie beide in Gelächter aus. Selbst in ihrem Lachen waren sie verschieden, das fröhliche Kichern des Engländers mischte sich auf seltsame Weise mit Jacauds kehligem Grunzen, und dennoch schienen sich die beiden zu ergänzen.
     Mercier zuckte die Achseln und ging nach unten in die Kom­ büse.

    Die Überfahrt war bisher überraschend ruhig verlaufen, wenn
    man bedachte, wie ungestüm sich der Kanal manchmal gebär­ dete. Gegen Morgen fing es an zu regnen. Mercier stand am Steuer, und als sie den Bereich der englischen Küste verließen, stießen sie auf eine dichte, undurchdringlich scheinende Ne­ belwand. Er stampfte auf die Deckplanken, und nach einer Weile erschien Jacaud. Er sah furchtbar aus mit seinen ge­ schwollenen Lidern und den blutunterlaufenen Augen; von der durchwachten Nacht war sein Gesicht grau und aufgedunsen.
     »Was ist denn los?«
     Mercier nickte und sah auf die Nebelwand. »Das sieht nicht gut aus.«
     »Wie weit sind wir draußen?«
     »Sieben oder acht Meilen.«
     Jacaud nickte und schob ihn zur Seite. »Schon gut – laß mich das machen.«
     Rossiter erschien in der Tür. »Schwierigkeiten?«
     Jacaud schüttelte den Kopf. »Ich mach das schon.«
     Rossiter ging an die Reling. Er blickte mit unbewegtem Ge­
    sicht in den Nebel; ein kleiner Muskel in seinem Mundwinkel zuckte, die Anstrengung machte auch ihm zu schaffen. Er drehte sich um und stieß gegen Mercier, als er nach unten gehen wollte.
     Mercier stand im Schiffsbug; er stellte den Kragen seiner Seemannsjacke hoch und schob die Hände in die Taschen. In dem trüben Licht der Dämmerung sah die Barkasse noch ärmlicher aus als sonst; sie sah aus, wie sie war: das Fischer­ boot eines armen Mannes. Hummerkisten lagen im Hinterschiff in unordentlichen Stapeln neben dem Schlauchboot, und der Bretterverhau des Maschinenraumes war mit Netzen behängt. Der Nieselregen hatte alles mit einem feuchten Schleier über­ zogen; und dann verschluckte sie der dichte Nebel. Grauweiße Schwaden trieben Mercier ins Gesicht; er fühlte sich kalt, feucht, schmutzig, als hätte der Tod ihn angerührt.
     Und wieder überkam ihn die Angst; er fing am ganzen Körper an zu zittern, und sein Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und wollte sich eine Zigarette rollen. Wieder wollten die Finger nicht aufhören zu zittern.
     Die Barkasse schlüpfte durch einen grauen Vorhang. Die Sicht wurde etwas klarer. Da fiel Mercier das Zigarettenpapier aus der Hand, er beugte sich vor und krallte sich an der Reling fest. Keine zweihundert Meter entfernt bewegte sich ein glatter grauer Schatten, der ihren Kurs kreuzte.
     Jacaud hatte die Maschine schon gedrosselt, als Rossiter an Deck erschien. Der Engländer lief an die Reling und blieb einen Augenblick dort stehen; eine Hand hielt er schützend gegen den Regen über die Augen. Ein Lichtsignal leuchtete auf. Er drehte sich um und machte ein grimmiges Gesicht.
     »Beidrehen, sofort beidrehen! Das ist ein Torpedoboot von der Royal Navy. Wir müssen hier weg.«
     Mercier krallte die Hände ineinander; panische Angst schnür­ te ihm die Kehle zu. »Die Dinger machen fünfunddreißig Knoten, Monsieur. Wir haben überhaupt keine Chance.«
     Rossiter packte ihn an der Kehle. »Sieben Jahre

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