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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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brummen sie uns auf, wenn sie uns mit ihm an Bord erwischen. Und jetzt verschwinde.«
     Er nickte Jacaud nur zu, lief dann über das Deck und ver­ schwand auf der Treppe nach unten. Die Maschinen dröhnten laut, als Jacaud Vollgas gab; gleichzeitig ließ er das Steuerrad kreiseln; die Barkasse legte sich auf die Seite, kam fast zum Stehen und machte dann volle Fahrt auf den Nebel zu.
     Die weißgrauen Schwaden schlugen hinter ihnen zusammen; man konnte kaum noch ein paar Meter weit sehen. Die Tür zur Kajütentreppe wurde von innen aufgestoßen, und Rossiter erschien mit dem Passagier. Es war ein großer und gutausse­ hender Neger, ein Mann in mittleren Jahren, er trug einen schweren Wettermantel mit einem Pelzkragen. Jetzt sah er verwirrt um sich, und Rossiter sagte etwas auf englisch zu ihm. Der Neger nickte, ging an die Reling, und Rossiter zog eine Automatik und versetzte ihm einen wuchtigen Schlag auf den Schädelansatz. Der Neger taumelte zur Seite und fiel ohne einen Laut auf die Deckplanken.
     Und dann lief alles ab wie die Bilder in einem Alptraum. Der Engländer bewegte sich mit unglaublicher Schnelligkeit und Gewandtheit. Er holte eine schwere Kette aus dem Hinterschiff und schlang sie mehrere Male um den Körper des Mannes. Zum Schluß legte er ihm die Kette noch zu einer Schlinge um den Hals und hakte die beiden Enden mit einem Schnappschloß zusammen.
     Er drehte sich um, und über den Lärm der dröhnenden Ma­ schinen rief er Mercier zu: »Los, komm, pack ihn an den Beinen und rüber mit ihm.«
     Mercier blieb wie versteinert stehen. Ohne zu zögern kniete sich Rossiter hin und schob den Neger in eine sitzende Lage. Der Mann hob den Kopf und machte ein schmerzverzerrtes Gesicht; seine Augenlider flatterten, und dann bekam er die Augen auf. Er starrte Mercier an; seine Augen waren voller Haß, die Lippen öffneten sich, und er fing an, auf englisch zu schreien. Rossiter bückte sich und nahm ihn über die Schulter. Dann richtete er sich auf, und der Neger fiel mit dem Kopf zuerst über die Reling ins Wasser und verschwand sofort.
     Rossiter drehte sich um und schlug Mercier so heftig ins Gesicht, daß er der Länge nach auf die Planken fiel. »Jetzt reiß dich zusammen und nimm dir die Netze vor, oder ich schicke dich gleich hinterher.«
     Er ging in die Steuerkabine. Mercier lag noch einen Augen­ blick regungslos da, dann rappelte er sich hoch und stolperte zum Hinterschiff. Das konnte nicht wahr sein. Mein Gott, das konnte doch nicht wahr sein! Das Deck neigte sich plötzlich, als Jacaud das Steuerrad kreisen ließ, und Mercier fiel mit dem Gesicht in die Knäuel der stinkenden Netze. Er mußte sich übergeben.

    Der Nebel rettete sie; er bedeckte jetzt den Kanal bis zur Hälfte mit einem dichten Schleier und schirmte sie auf der Rückfahrt zur französischen Küste gegen alle Blicke ab.
     In der Steuerkabine nahm Jacaud ein paar Schlucke aus der Rumflasche, die Rossiter ihm gereicht hatte, und lachte in sich hinein. »Die sind wir los.«
     »Du hast Glück«, sagte Rossiter. »Wohl dem, der solches Glück im Leben hat.«
     »Schade um unser Gepäck.«
     »So kann’s einem gehen, wenn man Pech hat.« Rossiter schien die Sache völlig kaltzulassen. Mit einem Kopfnicken wies er auf Mercier; der kauerte neben den Netzen und hatte die Hände vor das Gesicht geschlagen. »Was ist mit ihm?«
     »Ein Wurm«, sagte Jacaud. »Der hat kein Rückgrat. Eigent­
    lich müßte er auch baden gehen.«
     »Und was willst du dann den Leuten in Saint-Denise erzäh­ len?«
     Rossiter schüttelte den Kopf. »Das laß nur mich machen.«
     Er ging aufs Deck und stand mit der Rumflasche vor Mercier. »Du solltest was trinken.«
     Mercier hob langsam den Kopf. Seine Haut sah schuppig und grau aus wie Fischhaut. Seine Augen waren trübe. »Er war noch am Leben, Monsieur. Er war noch am Leben, als Sie ihn reingeworfen haben.«
     Rossiters flachsblondes Haar glänzte in der Sonne; es war jetzt hell geworden. Er starrte Mercier an, und sein asketisches Gesicht war voller Mitleid. Er seufzte schwer, griff in eine seiner Taschen und holte eine kunstvolle Madonnenfigur heraus. Sie war vielleicht fünfundzwanzig Zentimeter lang und offenbar sehr alt; ein alter Meister hatte sie in Elfenbein, der Farbe seines Haares, geschnitzt und mit Silber beschlagen. Als er mit dem Daumen von unten gegen die Füße der Madonna drückte, erschien wie durch Zauberei eine fast zwanzig Zenti­ meter lange blaue Stahlklinge,

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