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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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drehte sich in die Richtung von Preston, der immer noch hinter Mrs. Campbell herschwamm, und rief: »Land, Preston, Land! Noch etwa eine Meile!«
     Preston hob einen Arm, um zu zeigen, daß er verstanden hatte; dann schwamm er weiter. Die Nebelbank schloß sich wieder, Chavasse war jetzt bei dem alten Mann und zog ihn an sich.
     »Es kann nicht mehr lange dauern. Ich habe schon Land gesehen.«
     Hamid lächelte schwach, zum Sprechen war er zu erschöpft. Chavasse holte die Flasche Rum aus der Tasche und zog den Korken mit den Zähnen heraus. »Trinken Sie.«
     Mit Gewalt machte er den Mund des alten Mannes auf und goß Rum hinein. Hamid hustete und würgte und wandte den Kopf zur Seite. »Das ist gegen meine Religion«, keuchte er.
     Chavasse grinste. »Allah wird Ihnen für dieses Mal verzei­
    hen, alter Mann«, sagte er auf urdu und trank dann die Flasche allein aus.
     Seltsamerweise war der Alte gar nicht verwundert, in seiner eigenen Sprache angesprochen zu werden. Er antwortete auf

    urdu: »Wenn ich leben darf, dann geschieht es mit Allahs Willen. Wenn ich sterben muß – dann soll es sein.«

    Eine halbe Stunde war vergangen, und allmählich machte Chavasse die Kälte doch sehr zu schaffen. Er hatte den Gürtel von seinem Regenmantel abgezogen und sich damit an Hamid festgebunden, der noch neben ihm trieb. Von Darcy Preston und Mrs. Campbell war nichts mehr zu sehen.
     Der alte Hamid schwieg; er hielt die Augen geschlossen, sein Gesicht war blau gefroren und sah aus wie eine Totenmaske. Chavasse gab ihm ein paar leichte Ohrfeigen, und Hamid öffnete die Augen und starrte ins Leere. Er schien etwas zu erkennen. Seine Lippen bewegten sich, und er flüsterte.
     »Ali – Ali, bist du es, mein Sohn?« fragte er auf urdu.
     »Ja, mein Vater.« Chavasse mußte seine ganze Konzentration zusammennehmen, um korrekt zu antworten. »Es dauert nicht mehr lange. Wir sind bald zu Hause.«
     Der alte Mann lächelte und schloß die Augen. Plötzlich erfaß­ te sie eine Welle und hob sie meterhoch, Chavasse konnte durch den strömenden Regen Klippen erkennen; bis zur Küste waren es kaum noch ein paar hundert Meter. Vor ihnen rollten die Wellen an Land und überschlugen sich schäumend.
     Sie trieben nun schneller; eine starke Strömung hatte sie erfaßt. Chavasse hielt den alten Mann, so fest er konnte; eine Welle schlug über ihnen zusammen. Eine zweite stärkere packte sie, drückte sie auseinander und zog sie in die Tiefe.
     Chavasse blieb lange unter Wasser; er hatte die Orientierung verloren und kämpfte um sein Leben wie ein Fisch an der Angel. Sein Schwimmgürtel war weg, der alte Hamid war weg; er nahm alle seine Kraft zusammen, um besonnen zu bleiben. Wenn er sterben mußte, dann wollte er kämpfend sterben.
     Er kam an die Oberfläche, sog seine Lunge voll Luft und ging wieder unter; unter Wasser riß er die Knöpfe von seinem Mantel. Er konnte den Mantel ausziehen und auch die Jacke. Dann kam er wieder nach oben und holte Luft. Für die Schuhe brauchte er länger; seine Füße waren in dem kalten Salzwasser angeschwollen, aber er bekam sie frei und konnte nun schwimmen.
     Plötzlich spürte er Boden unter den Füßen. Wieder drückte ihn eine Welle unter Wasser. Die nächste Welle warf ihn weit nach vorn. Er fand sich in knietiefem Seetang wieder.
     Wieder schlug eine Welle über ihm zusammen. Er bekam felsigen Boden zu fassen und hielt sich krampfhaft an einem Vorsprung fest, als die Wassermassen über ihm zusammen­ stürzten. Er kam auf die Beine und taumelte über den steinigen Boden auf einen weißen Sandstreifen am Fuße der Klippen in Sicherheit.
     Er stürzte, lag auf dem sandigen Boden, alle viere von sich gestreckt, und rang nach Luft. Dann zwang er sich aufzustehen. Hamid – er mußte Hamid suchen. Das Seewasser war überall, in seinem Mund, den Ohren, seiner Kehle, und in seinem Kopf dröhnte es, als er den Strand entlangstolperte.
     Da sah er Hamid. Er lag nur zehn oder fünfzehn Meter weiter an einer seichten Stelle. Das Wasser überflutete ihn. Chavasse rannte los und rief auf urdu: »Ich komme, ich komme! Aushal­ ten!«
     Wie blödsinnig, dachte er. Der alte Mann mußte tot sein, das konnte er nicht überlebt haben. Er zog seinen Körper aus dem Wasser, drehte ihn um, und wie durch ein Wunder öffnete der Alte noch einmal die Augen.
     Hamid lächelte, sein Gesicht sah entspannt und gelöst aus. »Ali, mein Sohn, ich wußte, daß du kommst«, flüsterte er. »Gib mir deinen

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