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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Ansammlung von Felsen mar­ kiert war; die Stelle war ungefähr sechs Meilen entfernt.
     »Die Pinnacles, Monsieur, da sind schon viele Schiffe gesun­
    ken. Der Kanal ist dort neunhundert Meter tief. Was da versinkt, taucht nie wieder auf, das können Sie mir glauben.«
     Chavasse nickte. »Also gut. Sie fahren mit Ihrem Boot vor, und ich folge Ihnen. Du gehst am besten mit Mercier mit, Darcy.«
     »Ich bleibe auf der Mary Grant«, sagte Darcy.
     Chavasse schüttelte den Kopf. »Das hat keinen Sinn. Dies ist ein Job, den ein Mann erledigen kann.«
     »Ich habe gesagt, ich bleibe hier«, meinte Darcy gereizt. »Was ich sage, meine ich auch.«
     Er ging aufs Vorschiff und blieb dort stehen; die Hände hatte er in die Hosentaschen vergraben, die Schultern hochgezogen.
     »Er fühlt sich nicht wohl in seiner Haut, Monsieur«, meinte Mercier. »Das wundert mich. Schließlich haben die Leute doch seinen Bruder auf dem Gewissen.«
     »Das ist es ja, was ihn quält«, sagte Chavasse. »Er ist kein gefühlloser Mensch, Mercier. Wir müssen jetzt weiter. Wir haben wenig Zeit.«

    Die Pinnacles waren schon von weitem als Klippen zu erken­ nen, an denen sich die Wellen brachen. Als sie näher herankamen, wurde die Strömung stärker, meterhoch, spritzte schäumender Gischt über die Klippen.
     Die Pinnacles selbst waren eine Gruppe von bizarren Felsen, die zum größten Teil unter Wasser lagen; nur einige wenige erhoben sich bis zu fünfundzwanzig Meter über den Meeres­ spiegel. Mercier pfiff einmal scharf auf den Fingern und winkte; das war das verabredete Zeichen. Chavasse stellte den Motor ab und rief Darcy. Der hatte mit einer Axt neben der Luke am Vorschiff gewartet, nun stieg er nach unten in den Bug und fing an, Löcher in den Schiffsrumpf zu schlagen. Als er wieder an Deck kam, hatte sich das Vorschiff schon be­ trächtlich gesenkt. Darcy war völlig durchnäßt.
     Chavasse warf einen Schwimmgürtel mit dem Namen des Schiffes über Bord. Mercier legte längsseits an.
     »Versunken im Meer«, sagte er. »Die Besatzung ertrunken. Kein Mensch wird Jacaud jemals wiedersehen.«
     »Und Gorman?« fragte Darcy. »Was ist mit Gorman?«
     Chavasse hob die Schultern. »Ob du’s glaubst oder nicht, aber die meisten Leute, die im Kanal ertrinken, kommen nicht mehr an die Oberfläche. Und selbst wenn in ein paar Wochen einer findet, was von seiner Leiche übrig ist, paßt alles wunderbar zusammen.«
     »Du hast einen verdammt gut geölten Verstand«, sagte Darcy.
     »Mach’s nicht so kompliziert. Ich bin ein Profi, und du bist kein Profi. So einfach ist das.«
     Sie kletterten über die Reling auf Merciers Fischerboot. Mer­ cier fuhr in einem weiten Bogen um die Pinnacles herum, und sie konnten beobachten, wie die Mary Grant versank. Das Vorschiff hatte sich schon gesenkt, das Heck ragte weit aus dem Wasser. Plötzlich sackte die Mary Grant ab; alles ging sehr schnell. Hätte man für Sekunden die Augen geschlossen, wäre einem das Schauspiel entgangen. Die Wellen schlugen über dem Schiff zusammen, Mercier drückte den Gashebel, und sie fuhren zurück zur Küste.
     »Und was nun?« fragte Darcy Preston. Er ließ sich in einen der großen Sitze fallen und zog den Kopf ein, um sich gegen den schäumenden Gischt zu schützen.
     »Wir fahren mit dem Zug«, sagte Chavasse. »Wir nehmen den Zug nach Marseille, wenn es einen gibt; das heißt: wenn du noch mit von der Partie bist.«
     Darcy nickte. »Ich hänge schon zu weit in der Geschichte drin, um noch einen Rückzieher machen zu können. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen – ich bleibe immer hübsch hinter dir.«
     »Gut.« Chavasse wandte sich an Mercier. »Setzen Sie uns an einer abgelegenen Stelle ab, möglichst in der Gegend von Saint-Brieuc. Können Sie das machen?«
    »Selbstverständlich, Monsieur.«
     Chavasse gab ihm eine Zigarette und hielt ihm ein Streichholz hin. »Es könnte sein, Mercier, daß die Leute wegen Jacaud Fragen stellen.«
     »Mag sein, Monsieur, aber das glaube ich nicht. Er wollte ja heute morgen in aller Früh sowieso wegfahren. Die Leute werden denken, daß er eben ein bißchen früher gefahren ist. Jedenfalls weiß man, daß er an Bord der Mary Grant gegangen ist, und die Mary Grant ist verschwunden. In ein paar Tagen wird ein Fischerboot den Schwimmgürtel finden, oder er wird an Land getrieben, oder vielleicht auch nicht. Henri Jacaud hat nie existiert, Monsieur.«
     »Und Sie? Was wollen Sie jetzt machen?«
     »Ich

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