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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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fangen also noch mal an. Wo ist Rossiter hingefahren?«
     Jacauds Antwort war knapp und deutlich.
     Chavasse erhob sich. »Aufstehen.«
     Jacaud zögerte, und Mercier trat ihm in die Rippen. »Hast du nicht gehört, was er gesagt hat.«
     Jacaud kam langsam hoch, und Chavasse hielt einen Strick in der Hand. »Bindet ihm die Handgelenke zusammen.«
     Jacaud wehrte sich nicht. »Ihr könnt mit mir machen, was ihr wollt. Ihr bringt mich nicht zum Sprechen. In der Hölle sehen wir uns wieder.«
     Er fluchte noch weiter vor sich hin, aber Chavasse beachtete ihn nicht mehr. Er ging zum Heck des Schiffes, wo die Dreh­ sitze befestigt waren; über die Rollen des Krans lief ein dickes Seil, mit dem Haie und Thunfische an Bord gehievt werden konnten. »Bringt ihn hier herüber.«
     Darcy schob Jacaud unter den Kran, und Chavasse machte das Seil an Jacauds Handgelenken fest. »Was habt ihr denn vor?« fragte Jacaud.
     Chavasse nickte den beiden zu. »Hoch mit ihm.«
     Mercier und Preston drehten an der Kurbel, und Jacaud ging in die Luft; seine Füße hingen einen Meter über dem Deck. Er fing an zu strampeln und trat wild um sich. Chavasse drehte den Kran, und Jacaud hing plötzlich über dem Wasser. Er fluchte und strampelte; Chavasse machte noch einen Versuch.
    »Redest du jetzt, Jacaud?«
    »Ihr könnt mich mal – ihr könnt mich alle mal!«
    Chavasse nickte. Darcy ließ die Handkurbel fahren, und Ja­
    caud tauchte ins Wasser. Chavasse sah auf die Uhr. Er gab ihm eine volle Minute; dann nickte er wieder, und Darcy und Mercier kurbelten ihn hoch. Jacaud hing in Höhe der Reling; er keuchte und rang nach Luft. Er fing an zu husten und übergab sich. Chavasse schonte ihn für ein paar Sekunden.
     »Hellgate, Jacaud, Montefiore. Ich will von dir wissen, was es damit auf sich hat.«
     Jacaud fluchte weiter und trat um sich. Chavasse nickte wie­ der den beiden zu. Sein Gesicht war kalt und ausdruckslos. Jacaud verschwand im Wasser.
     Diesmal gab er ihm genau eineinhalb Minuten, und als sie Jacaud hochzogen, bewegte er sich nicht mehr.
     Chavasse schwenkte ihn an Deck. Erst nach einer ganzen Weile rührte er sich; er hob den Kopf und machte die Augen auf.
     »Hellgate«, keuchte er, »das ist ein Haus in der Camargue; in der Nähe ist ein Dorf, das heißt Chatillon. Monsieur Montefio­ re ist der Besitzer.«
     »Und da ist Rossiter mit den anderen hingefahren?«
     Jacaud nickte schwach.
     »Und Montefiore, ist der jetzt bei ihnen?«
     »Ich weiß es nicht. Ich habe ihn nie gesehen. Ich weiß nur, was Rossiter mir gesagt hat.«
     »Warum bist du nicht mit den anderen mitgefahren?«
     »Rossiter wollte, daß ich auf Mercier aufpaßte. Er meinte, er wüßte zuviel. Ich sollte allen Leuten sagen, daß ich die Gegend verlasse, damit keiner auf dumme Gedanken kam. Ich hatte die Kneipe nur gepachtet. In ein paar Monaten wäre der Vertrag sowieso abgelaufen; deshalb habe ich die Kneipe dem alten Scheusal übergeben, das für mich arbeitete. Ich habe den Leuten erzählt, daß ich morgen nach Korsika fahren würde. Daß mir ein entfernter Verwandter einen Bauernhof vererbt hätte.«
     Chavasse nickte. »Du solltest also Mercier umbringen?«
     Jacaud fing wieder an zu husten; er würgte. Plötzlich stieß er einen erstickten Schrei aus. Er bäumte sich auf, als ob er Schmerzen hätte, und Mercier und Darcy ließen ihn schnell herunter. Mercier kniete sich neben ihm hin und legte den Kopf an Jacauds Brust. Als er aufsah, war sein Gesicht ernst. »Er ist tot, Monsieur. Sein Herz hat ausgesetzt.«
     »Hoffentlich hat er uns die Wahrheit gesagt«, sagte Chavasse ruhig. »Nehmt ihm die Fesseln ab und bringt ihn in die Kabi­ ne.«
     Er drehte sich um, und Darcy hielt ihn am Arm fest. »Ist das alles, was du zu sagen hast? Wir haben gerade einen Mann umgebracht.«
     »Er hat es nicht anders verdient«, sagte Chavasse. »Die Ge­ fühle kannst du dir sparen. Dazu haben wir keine Zeit.«
     Er machte sich los und ging ins Steuerhaus. Als sie aus der Kabine nach oben kamen, stand Chavasse über die Karte gebeugt. »Ich suche eine besonders tiefe Stelle«, sagte er zu Mercier. »So tief, daß wir dort die Mary Grant versenken können, ohne eine Spur zu hinterlassen.«
     Mercier seufzte tief. »Schade drum, Monsieur. Ein so schönes Schiff.«
     »Trotzdem muß es dran glauben«, sagte Chavasse. »Was schlagen Sie vor?«
     Mercier sah sich die Karte an und legte dann den Finger auf eine Stelle, die als gefährliche

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