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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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kennenzulernen, Mr. Hoffa. Ich bin Sam Crowther.«
     »Sie wissen also, wer ich bin?« sagte Hoffa.
     »Sie reden den ganzen Abend im Radio von niemand ande­
    rem.«
     »Ich hoffe nur, man wird mich hier nicht finden.«
     Crowther lachte leise. »Fünfhundert Kilometer von der Stelle, wo Sie sich verdrückt haben? Keine Angst, Mr. Hoffa, hier sucht Sie kein Mensch.«
     »Und was geschieht jetzt?« sagte Hoffa. »Kommt jetzt Teil zwei der Aktion?«
     »Ich habe vor einer Stunde mit London telefoniert. Alles hat bestens geklappt. Sie brauchen sich wirklich keine Sorgen mehr zu machen, Mr. Hoffa.« Er drehte sich um und rief über seine Schulter: »Billy – wo bist du denn, Billy! Komm schon her.«
     Der Mann, der in der Tür erschien, war ein Riese. Er war mindestens zwei Meter groß, hatte Schultern und Arme eines Gorillas und ein mächtiges kantiges Kinn. Er grinste blöde, und aus seinem Mund tropfte Speichel. Crowther klopfte ihm auf die Schulter.
     »So ist’s brav, Billy. Komm, es gibt Arbeit für dich.« Er drehte sich lächelnd um. »Hier lang, Mr. Hoffa.«
     Er ging über den Hof voraus, Hoffa und Billy folgten ihm. Am anderen Ende des Hofs öffnete er ein Tor, das in einen kleinen Nebenhof führte. In seiner Mitte stand ein alter, von einer runden Ziegelmauer eingefaßter Brunnen.
     Hoffa trat einen Schritt vor. »Was jetzt?«
     Die Antwort war ein Schlag von hinten, von solcher Wucht, daß sein Rückgrat knackte wie ein verdorrter Zweig.
     Schmerzverkrümmt wand er sich auf dem Boden hin und her. Crowther stieß ihn mit der Spitze seines Stiefels an. »Rein mit ihm, Billy.«
     Hoffa war bei vollem Bewußtsein, als er kopfüber in den Brunnen fiel. Sein Körper prallte zweimal gegen die Ziegel­ mauer, doch er spürte keinen Schmerz. Hagen hatte recht, war sein letzter Gedanke, er hatte sich selbst sein Grab geschaufelt. Dann schlug das kalte Wasser über ihm zusammen und es wurde dunkel um ihn.

    2

    Als die Mittagssirene ertönte, drängte sich ein Strom von Arbeitern durch das Tor der Lonsdale-Metallwerke. Im Cafe auf der anderen Straßenseite stand Paul Chavasse auf, faltete die Zeitung zusammen, ging hinaus und überquerte rasch die Straße. Der größte Teil des Haupteingangs war von einem Schlagbalken versperrt, der sich nur hob, wenn ein Fahrzeug nach Kontrolle durch die uniformierten Wärter das Fabrikge­ lände verließ. Die Arbeiter benützten ein Seitentor, durch das sie sich langsam drängten.
     Chavasse, der einen braunen Overall und eine Tweedmütze trug, mischte sich unbemerkt unter die Menge und arbeitete sich gegen den Strom vor. Als er an dem Pförtnerhaus vorbei­ kam, warf er rasch einen Blick durchs Fenster und sah die drei uniformierten Wärter am Tisch sitzen, vor sich Kaffeetassen und belegte Brote. In einer Ecke lag ein Schäferhund.
     Chavasse drängte sich schnell zwischen den Arbeitern hin­ durch, lief über den Hof zum Hauptgebäude und verschwand in der Kellergarage. Er hatte den ganzen vergangenen Abend damit verbracht, die ihm von S-zwei zur Verfügung gestellten Pläne zu studieren, und er hatte sich den Grundriß so gut eingeprägt, daß er sich mit völliger Sicherheit bewegte.
     In der Garage waren noch zwei oder drei Mechaniker. Er beachtete sie nicht, ging an den vor der Laderampe geparkten Fahrzeugen vorbei und drückte auf den Knopf des Güterauf­ zugs. Einen Moment später schwebte er zum dritten Stock hinauf.
     Es war seltsam still hier oben. Er blieb, nachdem er ausge­ stiegen war, einen Moment stehen und horchte, bevor er den Korridor hinunterging.
     Die Tür zum Lohnbüro war die drittletzte an dem Gang und trug die Aufschrift Privat. Er warf einen Blick darauf, als er an ihr vorbeiging, bog um die Ecke und öffnete eine Tür, auf der Notausgang stand. Eine Betontreppe führte in einen dunklen Schacht hinab. Links an der Wand befand sich, was er suchte – der kleine Schrank mit den Sicherungen.
     Jede Sicherung war ordentlich mit einer Zahl markiert. Er schraubte die Sicherung mit der Zahl zehn halb heraus und lief in den Korridor zurück.
     Er klopfte an die Tür des Lohnbüros und wartete. Dies war der entscheidende Augenblick. Nach seinen Informationen gingen die Angestellten zwischen zwölf und eins zu Tisch, und nur der Hauptkassier blieb im Büro, doch nichts in diesem Leben war sicher – das hatte er in seiner siebenjährigen Ge­ heimdiensttätigkeit gelernt. Es bestand immer die Möglichkeit, daß der eine oder andere belegte

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