Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
Seitenfenster über seinem Kopf sah er die Bäume, als sie in den Wald hineinfuhren und durch das dichte Unterholz brachen, dann bremste das Fahrzeug so plötzlich, daß er nach vorn geschleudert wurde und mit dem Kopf an die Wand schlug.
     Er lag da und kämpfte gegen das Dunkel an, das ihn zu ver­
    schlingen drohte. Er vernahm ein sonderbares Brausen, und nach einer Weile merkte er, daß der Hubschrauber wieder gestartet war. Als es ihm gelungen war, sich auf die Knie aufzurichten und auf die Bank sinken zu lassen, verschwand das Motorengeräusch bereits in der Ferne.

    Fünfzehn Minuten später landete der Hubschrauber knapp fünfzig Kilometer von dem Moor entfernt auf einer Lichtung in einem dichtbewaldeten Tal. Hoffa und der junge Offizier sprangen heraus, und der Hubschrauber stieg wieder auf und flog in westlicher Richtung davon.
    Die beiden hatten sich umgezogen; Hoffa trug jetzt eine Dril­
    lichhose und einen grünen Anorak und über der einen Schulter einen Rucksack, der junge Offizier einen eleganten grauen Flanellanzug. Ohne die Tarnfarbe war sein Gesicht blaß und arrogant; er hatte die Miene eines Mannes, der schon lange dahintergekommen war, daß das Leben ein schlechter Witz ist und nicht ernstgenommen werden darf.
     »Wieviel Zeit haben wir?« fragte Hoffa.
     Der andere zuckte die Achseln. »Eine Stunde – wenn wir Glück haben, zwei. Kommt darauf an, wann die Beamten im Steinbruch nervös werden, weil Hagen nicht zurückkommt.«
     »Reicht eine Stunde?«
     »Natürlich – aber nicht, wenn wir hier lange herumstehen.«
     »Okay«, sagte Hoffa. »Eine Frage – wie soll ich Sie nennen?«
     »Wie Sie wollen, mein Lieber.« Er grinste freundlich. »Wie wär’s mit Smith? Ja, ich glaube, das wäre nicht schlecht. Ich wollte schon immer wissen, wie man sich fühlt, wenn man Smith genannt wird.«
     »Wie, zum Teufel, hat der Baron Sie eigentlich aufgegabelt?« fragte Hoffa.
     Smith lächelte wieder. »Sie werden staunen, wenn Sie das erfahren, mein Lieber.«
     Er ging voraus über die Lichtung und dann auf einem schma­ len Pfad durch den Wald, der nach einer Weile auf einen breiten Weg mündete. Nach ein paar Minuten kamen sie zu einer verlassenen Mühle neben dem Bach, auf deren Hof ein schwarzer Zodiac stand. Sie stiegen ein und fuhren über den holprigen Weg, bis sie auf eine schmale Landstraße stießen.
     »Damit Sie Bescheid wissen«, sagte Smith, als er schaltete und Gas gab. »Wir werden ungefähr vierzig Minuten unter­ wegs sein. Falls irgendwas schiefgeht, sind Sie ein Anhalter, und ich habe Sie noch nie im Leben gesehen.«
     »In Ordnung«, sagte Hoffa. »Wohin bringen Sie mich?«
     »Das werden Sie schon sehen. Zuerst müssen wir noch etwas erledigen.«
     »Ich habe mich schon gefragt, wann Sie davon anfangen werden.«
     »Sie dachten doch nicht, ich würde das vergessen? Sie haben bei der Sache damals dreihundertzwanzigtausend Pfund als Anteil kassiert. Wo ist das Geld?«
     »Woher soll ich wissen, ob Sie mich nicht übers Ohr hauen wollen?« fragte Hoffa.
     »Jetzt fangen Sie bloß nicht auf die Tour an. Der Baron ist in dieser Beziehung sehr empfindlich. Wir haben unseren Teil getan – wir haben Sie herausgeholt. Sie sagen uns, wo das Geld ist, und damit ist Teil eins der Aktion beendet. Sobald wir das Geld haben, kann Teil zwei anlaufen.«
     »Dann bringen Sie mich aus dem Land?«
     »Mit schönen neuen Papieren und der Hälfte des Geldes. Bestimmt kein schlechter Tausch für zwanzig Jahre Knast, oder?«
     »Ich kann mich darauf verlassen?«
     »Es dürfte Ihnen nichts anderes übrigbleiben, mein Lieber. Allein würden Sie kaum weit kommen.«
     »Da haben Sie recht. Also schön – das Geld ist in einem Schrankkoffer, der in Price’s Möbellager in Pimlico unterge­ stellt ist, auf den Namen Henry Walker.«
     Smith sah ihn verblüfft an. »Das ist doch nicht Ihr Ernst?«
     »Wieso nicht? Die sind darauf spezialisiert, Dinge von Leuten aufzubewahren, die für längere Zeit nach Übersee gehen. Ich habe die Lagergebühr für fünf Jahre im voraus bezahlt. Selbst wenn der Koffer nicht innerhalb dieser Zeit abgeholt wird, kann nichts passieren. Sie sind gesetzlich verpflichtet, den Koffer zehn Jahre aufzuheben. Früher können sie nichts unter­ nehmen.«
     »Haben Sie eine Quittung bekommen?«
    »Ohne Quittung wird er nicht ausgehändigt.«
    »Wer hat sie?«
     »Niemand – sie ist in der Wohnung meiner Mutter in Kentish Town. Unter meinen Sachen dort ist

Weitere Kostenlose Bücher