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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Ehrenwort bekommen und verschwinden.«
     »Bleiben also ungefähr fünfzig echte Ausbrüche pro Jahr.«
    »Ja, stimmt. Doch in den letzten Jahren haben diese aufse­
    henerregenden Ausbrüche leider immer mehr zugenommen. Angefangen hat es mit dem berühmten Ausbruch des Eisen­ bahnräubers Wilson in Birmingham. Damals drang zum erstenmal eine Bande in ein Zuchthaus ein und holte einen Häftling heraus.«
     »Eine richtige Stoßtruppaktion.«
     »Ja, und brillant ausgeführt.«
     »Bei dieser Sache hatte zum erstenmal der Baron seine Hand im Spiel?«
     Black nickte. »Nach unseren Informationen ist er für minde­ stens ein halbes Dutzend Ausbrüche im vergangenen Jahr verantwortlich. Außerdem hat er eine Art Organisation aufge­ zogen, die gefährdeten Kriminellen zur Flucht ins Ausland verhilft. Wir haben bereits zweimal Angehörige seiner Organi­ sation verhaften können.«
     »Haben Sie etwas aus ihnen herausgekriegt?«
     »Nicht das geringste – vermutlich deshalb, weil sie tatsäch­
    lich so gut wie nichts wußten. Die Organisation scheint nach dem kommunistischen Zellensystem aufgebaut zu sein, so ähnlich wie die französische Resistance während des Krieges. Jedes Mitglied hat nur eine bestimmte, scharf abgegrenzte Aufgabe und weiß nicht, was vor und nach seinem Einsatz geschieht. Wenn also ein Mitglied geschnappt wird, gerät die Organisation als Ganzes dadurch nicht in Gefahr.«
     »Und niemand weiß, wer der Baron ist?«
     »Meine Leute bemühen sich seit über einem Jahr, das heraus­
    zukriegen. Bis jetzt ohne jeden Erfolg. Eins steht auf jeden Fall fest – er ist kein gewöhnlicher Ganove, sondern irgendwas Besonderes.«
     Mallory hatte eine vor ihm liegende Akte aufgeschlagen. Er blickte einen Moment hinein, dann schüttelte er den Kopf. »Die einzige Möglichkeit, ihm auf die Spur zu kommen, scheint also darin zu bestehen, herauszufinden, wer sein näch­ ster ‚Klient’ ist. Aber das ist völlig ausgeschlossen. In unseren Zuchthäusern dürften zurzeit etwa sechzigtausend Sträflinge sitzen – wie soll man diesen Mann finden?«
     »Nun, seine bisherigen ,Klienten’ hat er sich alle nach einem bestimmten Schema ausgewählt. Alle hatten langjährige Strafen zu verbüßen und verfügten über beträchtliche finanziel­ le Mittel.« Black schlug eine schwarze Mappe auf, nahm ein Blatt Papier und ein Foto heraus und reichte beides über den Schreibtisch. »Das hier war der letzte.«
     Mallory warf einen Blick darauf und nickte. »Ben Hoffa – das war die Sache in Dartmoor im vergangenen Monat, nicht? Eine als Marinestoßtrupp verkleidete Bande überfiel während eines Manövers ein Transportfahrzeug des Zuchthauses und entführ­ te ihn. Sind Sie in der Angelegenheit irgendwie weitergekom­ men?«
     »Leider nein. Hoffa und zwei Komplizen, George Saxton und Harry Youngblood, verbüßten zwanzigjährige Zuchthausstra­ fen wegen des Überfalls auf dem Flugplatz Peterfield. Erinnern Sie sich an die Sache?«
     »Nicht genau.«
     »Es war vor fünf Jahren. Sie überfielen eine Dakota der Nor­
    thern Airways, die alte Banknoten in Höhe von fast einer Million von der Central Scottish Bank zur Bank of England in London transportierte. Es war eine prima Leistung, das muß man zugeben. Die drei sind ohne Schwierigkeiten entkom­ men.«
     »Und wie hat man sie geschnappt?«
     »Hoffas Freundin hat sie verpfiffen. Die zehntausend Pfund Belohnung, die die Central Bank aussetzte, waren ihr lieber als Ben und sein Anteil und eine Ungewisse Zukunft.«
     »Und das Geld ist nicht gefunden worden?«
     »Kein einziger Penny.« Black reichte ihm ein anderes Foto.
    »Das ist George Saxton. Er ist letztes Jahr aus Orange End ausgebrochen. Das Ganze war ein Abklatsch von der WilsonAktion. Ein halbes Dutzend Männer drangen im Schutz der Dunkelheit ins Zuchthaus ein und holten ihn heraus. Seither ist er wie vom Erdboden verschwunden.«
     »Von den dreien sitzt also nur noch Youngblood?«
     »Vermutlich nicht mehr lange«, sagte Black grimmig und schob eine dritte Mappe über den Schreibtisch.
     Das Gesicht, das Mallory von dem Foto entgegenblickte, verriet Intelligenz und eine ruhelose, animalische Vitalität; der Mund war zu einem leisen, spöttischen Lächeln verzogen. Mallory überflog schnell die Daten auf dem angehefteten Bogen.
     Harry Youngblood war zweiundvierzig Jahre alt. Neunzehn­ hunderteinundvierzig war er mit siebzehn Jahren zur Marine gegangen und hatte es bis Kriegsende bis

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