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Gehorche mir!

Gehorche mir!

Titel: Gehorche mir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jansen Nina
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aus?“
    „Ich hoffe es.“ Mit einem Ruck stellte sie den Sitz aufrecht. Die Jacke, mit der er sie fürsorglich zugedeckt hatte, rutschte von ihrer Brust auf ihren Schoß „Habe ich die ganze Fahrt verschlafen? Du musst dich ja zu Tode gelangweilt haben.“
    Sie schaute sich um. Sie standen auf einem Waldparkplatz. Der Weg, der tiefer in den Wald hineinführte, war von einer Schranke versperrt. Devin nahm eine Fernbedienung aus dem Handschuhfach und drückte darauf. Die Schranke hob sich. „Ist schon gut, Elfchen. Ich fand es ganz angenehm so. Ich habe einen Sender mit Rockballaden gefunden und mitgesungen.“
    „Das hätte ich gern gehört.“ Sie klappte die Sichtblende herunter und ordnete mit einem kurzen Blick in den Spiegel ihre Haare. „Na gut, fahren wir weiter.“
    Er beugte sich ein zweites Mal an ihr vorbei und griff erneut ins Handschuhfach. „Erst muss ich dir eine Augenbinde anlegen, damit du den Weg nicht siehst, den wir nehmen. Das ist eine der Regeln, die es zu beachten gilt, wenn man einen Gast nach Glowcastle mitbringt. Du wirst noch viele Regeln lernen müssen. Fürs erste reicht es, wenn du einfach genau das tust, was ich dir sage.“
    „Ja, mein Gebieter.“ Es hatte unterwürfig klingen sollen, aber sie konnte nicht anders als zu kichern. Sie drehte den Kopf nach beiden Richtungen, um einen letzten Blick auf die Landschaft zu werfen – und außer Landschaft gab es hier wirklich nichts zu sehen. Dann hielt sie still, während Devin ein breites, schwarzes Tuch über ihre Augen legte und sorgfältig verknotete.
    Während er den Motor wieder anließ, sagte er beiläufig: „Diese Augenbinde wirst du während der ersten vierundzwanzig Stunden auf Glowcastle tragen, außer wenn wir in unserer Suite sind. Ich möchte nicht, dass zu viele neue Eindrücke auf einmal auf dich einstürmen.“
    „Huh, das klingt ja immer geheimnisvoller.“ Leanne spürte einen wohligen Schauer. Ein winziger Hauch Beklommenheit war auch dabei, aber das machte es nur noch besser.
    Trotz der ausgezeichneten Stoßdämpfer von Devins Wagen spürte Leanne nach einer Weile, dass sie über eine holprige Straße fuhren. Die Art Straße, die nicht viel mehr als ein befestigter Feldweg ist. Die Art Straße, die längst ausgebaut worden wäre, wenn an ihrem Ende ein Wellnesshotel auf Gäste wartete.
    Leanne war versucht, die Augenbinde ein Stück anzuheben und tat es schließlich sogar, nicht nur, weil sie wissen wollte, in was für eine gottverlassene Gegend Devin sie verschleppte, sondern auch, weil sie neugierig war, wie er auf diesen kleinen Akt der Rebellion reagieren würde. Falls er wütend wurde, würde sie ihn an Ort und Stelle verführen, ganz egal, welchen persönlichen Schwur er in Bezug auf Autosex geleistet hatte.
    Zuerst sah sie nur Dunkelheit, dann erkannte sie vorbeiziehende Äste, so nah, dass sie fast die Wagenfenster streiften.
    Devin bremste und legte den Leerlauf ein. „Ich kann dir nicht befehlen, mir zu gehorchen“, sagte er ohne das allerkleinste Anzeichen von Wut. „Ich kann dich nur darum bitten.“
    „In Ordnung, ich werde brav sein“, sagte sie und klappte die Augenbinde wieder herunter.
    „Schön. Du solltest wissen, dass Ungehorsam Konsequenzen nach sich ziehen wird.“
    „Oh.“ Lust prickelte zwischen ihren Schenkeln. „Wirst du mich übers Knie legen, wenn ich die Augenbinde wieder anhebe?“
    „Nein, ich werde den Wagen wenden und wieder nach London zurückfahren.“
    Leanne glaubte ihm aufs Wort.
    Aufgrund der Stille und der Schaukelbewegungen des Wagens wäre sie fast wieder eingenickt, aber dazu war sie zu ausgeschlafen und auch zu aufgeregt. Stattdessen erlebte sie einen Moment völliger körperlicher Entspannung verbunden mit ungewohnter geistiger Klarheit.
    Ich muss Franklin Larsson aus meinen Gedanken verbannen, sonst kann ich das Hier und Jetzt nie wirklich genießen. Dass meine Beziehungen zu Männern bisher so katastrophal verliefen, liegt nicht zuletzt auch daran, dass ich in meinen Liebhabern immer nur eine Projektionsfläche für meine Träume gesehen habe. Bei Devin werde ich diesen Fehler nicht machen. Ich werde mich ihm ganz öffnen, ihn durch und durch kennenlernen und ihn nicht länger als Komparsen beim Ausleben meiner erotischen Fantasien missbrauchen
.
    Sie stellte sich vor, wie sie den Aktenordner mit den Berichten über Franklin ein für alle Mal schloss. Wenn sie wieder daheim war, würde sie ihn wegwerfen und damit endgültig erwachsen werden.

    Wieso

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