Gehorche mir!
sich über ihre Unruhe auch noch zu amüsieren. Er aß langsam und zog den anschließenden Kaffee mit einem Zigarillo in die Länge.
Nachdem jemand vom Zimmerservice das Geschirr abgeräumt hatte, und Leanne schon in den Startlöchern stand und immer mehr in Richtung Tür strebte, bestand Devin darauf, dass sie erst die Koffer auspackten und ihre Sachen ordentlich verstauten.
„Du Pedant!“, schimpfte sie. „Du perverser, pingeliger Pedant.“
Er lachte schallend. „Du bist so berechenbar.“
„Wart’s nur ab, irgendwann tue ich etwas, womit du am wenigsten gerechnet hast.“ Sie dachte dabei an eine heiße Nummer mit Franklin. Wenn der Mann ihrer Träume schon so zum Greifen nah war, dann musste sie einfach zupacken. Zu der Erkenntnis war sie gelangt, nachdem sie aufgehört hatte, ihre Gefühle für Devin zu ergründen, sondern einfach überlegt hatte, was sie sich in einem Jahr wünschen würde, getan zu haben.
In einem Jahr war sie bestimmt nicht mehr mit Devin zusammen, weil er längst mit einer anderen Elfe nach Glowcastle geflattert war. Dann würde sie sich wegen der verpassten Gelegenheit in den Hintern beißen.
Mit Karacho wuchtete sie ihren Koffer aufs Bett und pfefferte die Sachen in die Fächer des begehbaren Kleiderschranks, während Devin jedes seiner Hemden einzeln auf einen Bügel hängte und glatt strich.
Leanne war längst mit Auspacken fertig und saß mit wippenden Füßen auf dem Bett, während er noch dabei war, seine Krawatten nach Mustern sortiert aufzuhängen. Hoffentlich kam er jetzt nicht auch noch auf die Idee, sich umzuziehen. Er hatte nach dem Schlafen geduscht und einen legeren hellgrauen Anzug und ein weißes Hemd angezogen. Leanne begnügte sich immer noch mit dem roten Morgenmantel.
Endlich schloss er sein Jackett, fuhr sich vor dem großen Standspiegel noch einmal durch die Haare und sagte: „Von mir aus können wir gehen.“
Leanne sprang auf und ließ den Bademantel von den Schultern rutschen. „Von mir aus auch.“
Er hob eine Augenbraue. „So etwa?“
„Ja, ich dachte ...“ Sie wusste nicht, was sie gedacht hatte. „Ich habe vorhin doch extra geübt, nackt über den Flur zu laufen“, fügte sie hinzu.
„Ich möchte, dass du dich ganz normal kleidest. Wir wollen doch steigerungsfähig bleiben.“
„Hättest du das nicht früher sagen können?“
„Ich dachte, du überlegst noch, was du anziehen willst.“
Sie betrachtete ihn stirnrunzelnd, doch er machte ein völlig unschuldiges Gesicht. Also zog sie rote Dessous an, eine dunkelrote Bluse, einen schwarzen Rock und stieg in schwarze Riemchensandalen. „Fehlt nur noch die Augenbinde“, sagte sie.
Devin trat auf sie zu, nahm sie an den Schultern und küsste sie. „Die hätte ich jetzt glatt vergessen.“ Leanne wollte sich schon ärgern, dass sie ihn daran erinnert hatte, da fügte er hinzu: „Aber hier wird nicht nur gemaßregelt, sondern auch belohnt. Für deine Ehrlichkeit. Außerdem war meine ursprüngliche Befürchtung, dass dich die Eindrücke überfordern könnten, völlig unbegründet. Du kannst es ja gar nicht erwarten, so viele Perversitäten wie möglich in Augenschein zu nehmen.“
Leanne streichelte seine Wange. „Und ich wette, du kannst es nicht erwarten, mir dabei zuzusehen, wie ich diese Eindrücke sammle.“
Devin brachte Leanne zur Aussichtsplattform. Es war ein schöner, klarer Nachmittag, die Sicht war hervorragend. Devin deutete auf die verschiedenen Nebengebäude und Plätze. „Das dort ist die Squashhalle, daneben sind die Tennisplätze. Beim dem See beginnt der Golfplatz. Die Reitställe sind beim Wald. Der Fitnessbereich, sowie die Poollandschaft mit Sauna, Solarien und Massagekabinen sind hier im Hauptgebäude“, erklärte er so stolz, als gehöre ihm das Schloss samt Ländereien.
„Das ist ja alles ganz wunderbar“, meinte Leanne. „Aber ich bin nicht wegen der Wellness hier, sondern weil ich verdammt guten Sex haben will.“
„Seinem Körper Bewegung zu verschaffen gehört aber mit dazu. Glaubst du, ich wäre so ein begnadeter Liebhaber, wenn ich nicht regelmäßig meine Muskeln stählen würde?“
Leanne lachte und kniff ihn in den Bizeps. „So habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber jetzt zeig mir bitte die wirklich interessanten Sachen, okay?“
„Dann fangen wir gleich mit dem Turmverlies an, das liegt genau unter uns. Wenn wir Glück haben, ist es gerade nicht besetzt. Es wird vorwiegend nachts genutzt, weil es erst im Dunkeln richtig zur Geltung
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