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Gehorche mir!

Gehorche mir!

Titel: Gehorche mir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jansen Nina
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Aber woher kam nur der plötzliche Mut? Wo waren ihre Hemmungen, wenn sie sie brauchte? Zu verwirrt, um den Kuss überhaupt zu spüren, ließ sie die Krawatte los und wollte sich zurückziehen, doch da hatte er schon die Initiative übernommen.
    Seine Hände wanderten zu ihrem Nacken. Das Leder, durch seine Körperwärme geschmeidig geworden, fühlte sich atemberaubend gut an. Dann endlich fühlte sie auch ihre Lippen – oder vielmehr seine Lippen, die auf ihren lagen und kleine, zärtliche Bewegungen vollführten. Seufzend öffnete Celia ihre Lippen, eine winzige Geste des Nachgebens, die ihn sofort vorpreschen ließ. Seine Zunge drang ein, kitzelte ihren Gaumen, leckte über ihr Zahnfleisch, traf sich mit ihrer Zunge. Der Rest ihres Körpers geriet in den Sog der Lust. Ihre Haut kribbelte, ihr Schoß wurde feucht. Sie neigte den Kopf, öffnete ihre Lippen weiter, gab kleine, kehlige Laute von sich, als er an ihrer Unterlippe saugte und dabei die Daumen in die Kuhle unter ihrem Kehlkopf legte. Der Duft von Leder mischte sich mit seinem After Shave. Ihr Stöhnen verschmolz mit seinem zufriedenen Brummen, das sie mehr spürte als hörte, eine Vibration, die sie sich augenblicklich an eine andere Stelle ihres Körpers wünschte. Sie schob den Unterleib vor, auch wenn sie damit nur der Mittelkonsole ein Stück näher kam, aber nicht ihm. Ein Drängen hatte sie erfasst, das alles andere auslöschte, so wie neulich, als sie den Lederdildo geritten hatte. Nur besser. Viel besser. Sie küsste und saugte und leckte und lachte dabei, weil es sich so gut anfühlte.
    „Streichle mich“, flehte sie.
    Er löste ihre Hände von seiner Krawatte und sah sie prüfend an. „Ich finde es ja sehr anregend, dass du auf heißen Auto-Sex stehst, aber sollten wir dafür nicht lieber einen einsamen Parkplatz ansteuern?“
    Die Umgebung, die Celia völlig ausgeblendet hatte, stürmte wieder auf sie ein. Hinter ihnen hupte jemand. Alan hob eine Augenbraue, halb belustigt, halb entschuldigend, dann gab er Gas und floss mit dem langsam wieder auflebenden Verkehr mit.
    Als sie den Stau einige Meilen später hinter sich ließen, war Celia immer noch damit beschäftigt, um Fassung zu ringen, und um die richtigen Worte. „Ich stehe nicht auf heißen Auto-Sex. Ich ... ich bin nicht so, wie du jetzt vielleicht denkst. Ich bin brav, sittsam, zurückhaltend und ...“
    „Jungfräulich?“
    Sie grinste. „Na, das nun nicht gerade. Ich wollte damit nur sagen, dass ich ein anständiges Mädchen bin.“
    „Was in aller Welt willst du dann auf Glowcastle?“
    Celia studierte ihn von der Seite. Machte er sich wieder über sie lustig? „Wie meinst du das?“
    Er antwortete mit einer Gegenfrage. „Was haben Devin und Leanne dir denn darüber erzählt?“
    „Herzlich wenig.“
    „Oh.“
    Sie wartete darauf, dass er noch etwas sagen würde, doch er schwieg.
    Was in aller Welt willst du dann auf Glowcastle?
Ja, das fragte sie sich mittlerweile auch. „Hör zu, es war dumm, idiotisch und unüberlegt.“
    „Ich fand den Kuss überhaupt nicht idiotisch. Von mir aus hätte der Stau sich noch lange nicht aufzulösen brauchen. Und mein Angebot, einen einsamen Parkplatz anzusteuern, war absolut ernst gemeint.“ Er drehte den Kopf in ihre Richtung und zwinkerte ihr zu. „Allerdings war das, bevor ich wusste, dass du ein anständiges Mädchen bist.“
    „Mit idiotisch meinte ich nicht den Kuss, sondern die Tatsache, dass ich Leanne nachgereist bin. Es war eine Kurzschlussreaktion. Absolut peinlich und unnötig.“
    Seufzend betrachtete sie seine Hände. „Ich glaube, ich schulde dir eine Erklärung.“

    Alan hatte es wirklich ernst gemeint, als er vorgeschlagen hatte, einen Parkplatz aufzusuchen, wo sie sich ungestört näherkommen konnten. Er musste endlich lernen, weniger ironisch zu wirken. Zuweilen artete es in Sarkasmus aus, und spätestens dann war es überhaupt nicht mehr charmant.
    „Nur, wenn du magst“, sagte er auf Celias Angebot hin, ihm alles zu erklären. Anscheinend trug sie ein Geheimnis mit sich herum, das ihr Probleme bereitete.
    „Es ist wegen Leanne. Der Grund, warum ich ihr nachreise ... es ist keineswegs so, dass die beiden mich erwarten.“
    Was dann folgte, war eine weitschweifige Erklärung, wieso Celia sich Sorgen gemacht hatte, Devin könne Leanne etwas antun.
    Alan lauschte interessiert und verglich Celias Schilderung ihres Kopfkinos mit dem, was er von seiner Großmutter Hannah gelernt hatte. Sie war Psychologin und hatte

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