Gehorche mir!
kam. Es beschloss, ihr die Überraschung nicht zu verderben.
Im Turmverlies hatte Franklin genügend Zeit gehabt, sein Jagdfieber weiter anzuheizen. Erfüllt von Unruhe ging er wie ein Raubtier vor dem Paravent auf und ab und stellte sich vor, was er mit Leanne im Verlies alles anstellen könnte. Sie passte perfekt in sein Beuteschema, gerade so, als hätte Devin sie nur für ihn ausgesucht. Die Frau, die Devin das letzte Mal dabei gehabt hatte, war ein ganz anderer Typ gewesen, mit zu vielen Rundungen für Franklins Geschmack.
Er war sehr gespannt darauf, die beiden zu belauschen. Aus dem Gespräch könnte er viele Rückschlüsse daraus ziehen, wie erfahren Leanne in SM war, wie vertraut sie und Devin miteinander waren. Und welche wunden Punkte sie hatte, die er gezielt nutzen konnte. Nicht nur, dass er Devin sein „Elfchen“ ausspannen würde – nein, er würde auch dafür sorgen, dass ihr kein anderer Gebieter je wieder gut genug sein würde. Hoffentlich enttäuschte sie ihn nicht, so wie Fiona es getan hatte.
Franklin räusperte sich ein paar Mal, um seinen Hals zu befeuchten, der vor Erregung trocken war. Dann sah er, wie sich der Türknauf drehte. Schnell verschwand er hinter dem Paravent und lugte durch den Spalt. Devin erschien, die Tür aufhaltend. Doch nicht Leanne trat ein, sondern eine in schwarzen Lack gekleidete Frau. Alessa Tannon! Was hatte das zu bedeuten? Hatte Devin den Raum gebucht, um mit Leanne und Alessa einen Dreier zu machen?
Alessa war eine der wenigen Dominas, die in die Glowcastle Society aufgenommen worden war, und die einzige Frau, vor der Franklin Respekt hatte. Er hätte nicht sagen können, warum. Sie war nicht besonders groß, hatte kein herrisches Auftreten. Doch sie strahlte eine Ruhe und Sicherheit aus, die anscheinend durch nichts zu erschüttern war. Ob es das war, was ihn so beeindruckte?
Auf Alessa folgte Leanne und dann Alessas langjährige Sklavin Jo. Sollte das etwa ein Vierer werden? Höchst ungewöhnlich. So hätte er Devin nicht eingeschätzt.
Doch Devin blieb an der Tür stehen, während Leanne sich umsah, als befände sie sich in einem Museum.
Alessa und Jo bereiteten inzwischen ganz offensichtlich eine Session vor. Franklin zuckte die Schultern. Es wurde zwar kein Wort geredet, und somit erfuhr er auch nicht, was hier passierte, aber er bekam ausgiebig Gelegenheit, seine Beute genau in Augenschein zu nehmen. An der Rezeption heute Morgen hatte er Leanne nur kurz gesehen, zudem mit Augenbinde.
Sie war hübsch. Nicht schön, nein, einfach nur hübsch, und das gefiel Franklin. Schöne Frauen waren ihm unheimlich, besonders dann, wenn sie sich ihrer Schönheit bewusst waren und ihre Reize durch Make-up und auffallende Kleidung betonten. Das fand er ordinär und aufdringlich.
Der Name Elfchen passte wirklich zu Leanne. Zartgliedrig, hellhäutig, mit wunderschönen blauen Augen, die einmal direkt in seine Richtung blickten, was ihn erschrocken zurückzucken ließ. Sie trat an den Paravent. Hatte sie ihn entdeckt? Doch sie strich nur mit den Fingern über die Schnitzereien, dann wanderte sie weiter. Ihr Hintern bewegte sich dabei aufreizend.
Sie schien Holz zu mögen, denn auch der Pranger fand ihre volle Aufmerksamkeit, wurde berührt, sogar aufgeklappt. Als sie den Kopf in die Aussparung legte, bekam Franklin eine Erektion. Die innere Unruhe, die er seit dem Aufwachen fühlte, nahm zu, ähnelte immer mehr einem hämmernden Kopfschmerz, ohne wirklich einer zu sein. Schnell verdrängte er die Empfindung und wandte den Blick von Leanne ab.
Alessa hatte Jo mit dem Kopf nach unten hängend gefesselt. Franklin tauschte in Gedanken Jo mit Leanne aus.
Eine neue Variante. So habe ich es noch nie gemacht. Ich werde dünne Schnitte quer über ihren Bauch setzen. Dann werde ich zusehen, wie das Blut langsam, ganz langsam in feinen Tropfen zu ihren Brüsten hinunterläuft
.
Blut auf heller Haut! Nicht zu viel Blut natürlich. Keine Wunden, nur behutsame Schnitte. Alles unter Kontrolle. Das war wichtig. Er hatte die Kontrolle. Er bestimmte, wie viel Blut floss. Er passte auf.
Nicht so wie seine Mutter es getan hatte! Nein. Nicht wie sie. So etwas wollte er nie wieder sehen. Blut, überall. Ihre Schreie. Seine Schreie. Der Rettungswagen, gerufen von der Nachbarin. Rennende Menschen, hastige Anweisungen. Und dazwischen er, ein kleiner Junge, der noch nie zuvor so viel Blut gesehen hatte. Die Ohrfeige, die ihm jemand gab. „Hör auf zu schreien.“ Dann waren sie fort,
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