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Gehorche mir!

Gehorche mir!

Titel: Gehorche mir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jansen Nina
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treten, weil ein anderes Paar den Gang zum Wellnessbereich entlangkam.
    „Ich habe weder den Verstand verloren, noch habe ich sie eingeladen“, sagte Devin. „Sie hat sich ganz allein auf den Weg gemacht. Ich habe auch nur durch Zufall davon erfahren. Als ich anbot, dass sie das Schlafzimmer neben unserem haben kann, dachte ich …“
    „Neben unserem?“, unterbrach Leanne ihn aufgebracht. „Das kann ich einfach nicht glauben. Da hätten wir ja genauso gut Urlaub im Kloster machen können!“

Kapitel 10
    „Der Weg ist etwas holprig“, entschuldigte sich Alan, als sie weiterfuhren.
    „Wäre mir nie aufgefallen“, meinte Celia, die bereits kräftig durchgeschüttelt worden war.
    „Das dient alles der Abschreckung unerwünschter Besucher“, erklärte er. „Genau wie das Urzeitmonster, das im See haust.“
    „Und an das Leanne mich wahrscheinlich am liebsten verfüttern wird“, ergänzte Celia.
    „Ach, deswegen hast du so seltsam reagiert“, meinte er.
    Obwohl ihre Augen verbunden waren, wandte sie ihm den Kopf zu. „Worauf?“
    „Als ich dir sagte, dass du bei Devin und Leanne in der Suite wohnen kannst. Du hast ganz starr dagestanden. Ich dachte, es wäre, weil du Angst hättest, zu mir in den Wagen zu steigen.“
    Celia lachte. „Das auch. Du weißt doch: Kopfkino. Aber es war tatsächlich in erster Linie, weil mir in dem Moment klar wurde, dass ich einfach so in Leannes Urlaub platzen werde.“
    „Dann wird es wohl besser sein, wenn du bei mir wohnst.“
    Dankbar streckte sie die Hand aus, tastete nach seinem Unterarm und streichelte ihn. „Du bist ein außergewöhnlich einfühlsamer Mensch. Ich kann mir bei dir überhaupt nicht vorstellen, dass du eine sadistische Ader hast.“
    „Ich würde es nicht als sadistische Ader bezeichnen, sondern als Lust am Ungewöhnlichen. Experimentierfreude. Und ein gewisser Kick, den ich daraus beziehe, dass eine Frau sich mir ohne Wenn und Aber unterwirft und mir die Macht über ihre Empfindungen gibt, von Lust bis Schmerz, wobei die Grenzen fließend sind.“
    Celia bekam Herzklopfen. Die Wärme in seiner Stimme schien im Widerspruch zu seinen Worten zu stehen.
    Der Weg wurde urplötzlich eben, Helligkeit drang durch das Taschentuch über Celias Augen. Der Wagen beschrieb eine weiträumige Kurve und hielt. Als Alan sagte, sie seien jetzt da, schoss Celias Puls noch ein gutes Stück in die Höhe.
    „Ich nehme dir jetzt die Augenbinde ab.“
    Celia blinzelte, als er das Taschentuch entfernt hatte und sah durch die Windschutzscheibe in eine Landschaft wie aus alten Mythen. Die tiefstehende Sonne tauchte alles in ein unwirkliches Licht.
    Sie parkten vor einem hohen, grauen Gemäuer, das ebenfalls in eine andere Zeit, eine andere Welt zu gehören schien. Nur die modernen Autos und ein vorbeilaufendes Pärchen in Tenniskleidung störten den Eindruck.
    Celia wollte gerade die Wagentür öffnen, als diese bereits aufgezogen wurde. Ein Mann, dessen Kleidung sie an den Mittelaltermarkt denken ließ, den sie in Mailand besucht hatte, verbeugte sich. „Willkommen auf Glowcastle.“
    Sie stieg aus und sagte: „Danke.“
    Alan öffnete den Kofferraum. „Bring Mrs. Cavendishs Gepäck bitte in meine Wohnung, Matthew.“ Dann wandte er sich an Celia. „Es könnten dir seltsam gekleidete Gestalten begegnen. Wenn du magst, kannst du dich jederzeit hinter mir verstecken.“
    Sie grinste. „Wieso? Weil ich nur meine Freizeitkluft anhabe?“
    „Nein, weil dich der Anblick erschrecken wird.“
    Als sie das Foyer betraten, staunte Celia, was man aus einem alten Schloss alles machen konnte. Es war, als würde sie ein Filmset betreten, in dem ein gigantisches Spektakel gedreht werden sollte. Säulen, Marmor, Mosaikfliesen, dunkles Holz, roter Samt. Alles war üppig, festlich und augenscheinlich sündhaft teuer.
    „Ein Normalsterblicher kann sich diese Art von Wellness bestimmt nicht leisten“, murmelte sie. Es bedeutete, dass sie in einer Hinsicht recht hatte: Devin würde Leanne früher oder später das Herz brechen, denn er spielte in einer anderen Liga als sie.
    Etwas eingeschüchtert von der Umgebung griff Celia nach Alans Hand. Er führte sie an die Rezeption, vorbei an einem Paar, das normal gekleidet war – abgesehen davon, dass die Frau ein Hundehalsband trug und von ihrem Partner an der Leine gehalten wurde. Immerhin musste sie nicht auf allen vieren kriechen, sonst hätte Celia Anstoß daran genommen.
    An der Rezeption, die einem Grandhotel Ehre gemacht hätte,

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