Gehorche mir!
dem Restaurant. Damit kann keine Maus und erst recht kein Katzenfutterhersteller konkurrieren.“ Er griff nach Celias Hand. „Aber irgend etwas beschäftigt dich doch! Eben noch warst du so heiß, dass ich dachte, du würdest mir das Hemd vom Leib reißen, sobald wir allein sind. Und jetzt wirkst du völlig verschlossen. Falls du Angst haben solltest, dass ich heute schon etwas Ungewöhnliches vorhabe, kann ich dich beruhigen. Ich werde sehr, sehr zärtlich sein. Wir müssen uns schließlich erst richtig kennenlernen. Außerdem habe ich für meine kleine Perversität gar nicht die nötige Ausrüstung da.“
„Ausrüstung? Das klingt eher nach Bergsteigen.“ Sie versuchte zu lachen, aber ihre Gedanken kehrten sofort zu ihrem Problem zurück.
In gewisser Weise ist Sex wie Bergsteigen. Man erklimmt gemeinsam den Gipfel der Lust. Nur dass mir dabei auf halber Höhe regelmäßig die Puste ausgeht
.
Als Celia immer noch zögerte mit der Sprache rauszurücken, schlug Alan vor: „Weißt du was, erzähl es doch Fenella. Katzen gegenüber bist du sicher nicht so gehemmt.“
Alan hob Fenella auf ihren Schoß und verließ den Raum. Celia wusste zwar, dass er lauschen würde – welchen Sinn hätte es sonst, dass sie über ihr Problem redete? – aber das konnte sie ausblenden, indem sie sich auf Fenellas leises Schnurren konzentrierte. Also erzählte sie der Katze ganz entspannt davon, dass sie beim Sex nur selten in den vollen Genuss kam.
„Egal, wie erregt ich bin, ab einem gewissen Punkt geht es nicht weiter. Dadurch entsteht bei meinem Partner das Gefühl, er hätte etwas falsch gemacht. Das kann zu endlosen Diskussionen führen über die Optimierung des Vorspiels. Es entstehen peinliche Momente, wenn er unbedingt meinen G-Punkt ausfindig machen will. Irgendwann war es mir echt zu blöd, und ich fing an, Orgasmen vorzutäuschen. Um überzeugend zu sein, habe ich mir Pornos reingezogen und vor dem Fernseher geübt. Kannst du dir vorstellen, wie lächerlich man sich dabei vorkommt, wenn man einem Vibrator und einer Fernbedienung etwas vorstöhnt?“
Sie hörte ein schallendes Lachen aus dem Nebenraum. Kurz darauf erschien Alan wieder. „Gut, dass Fenella in die Selbsthilfegruppe für Seelenmüllgeschädigte Vierbeiner geht. Allein könnte sie das nicht verarbeiten.“
„Bitte mach dich nicht über mich lustig.“
„Entschuldige.“ Er kniete sich vor Celia. „Ich neige zu unpassendem Sarkasmus. Es ist der einzige Charakter-Fehler, den ich habe, darum pflege ich ihn.“
Jetzt war es an Celia, über ihn zu spotten. „Und wie steht es mit Überheblichkeit?“
Fenella merkte wohl, dass die Schmusestunde für sie vorbei war. Sie streckte sich und sprang von der Couch. Alan setzte sich neben Celia. „Hör mal, ich habe die perfekte Lösung für dein Problem. Ich übernehme die volle Verantwortung. Du bist ab jetzt für deine Orgasmen nicht mehr zuständig, sondern ich. Überlass alles einfach mir.“
Sie wollte zu bedenken geben, dass damit überhaupt nichts gelöst war. Er würde sich abmühen und zuletzt glauben, versagt zu haben, und es ihr vorhalten. Das hatte sie oft genug erlebt.
Doch er küsste ihren unausgesprochenen Einwand einfach weg und fuhr fort: „Und glaube mir, ich habe nicht im Entferntesten den Ehrgeiz, dich zum Kommen zu bringen. So entsteht erst gar kein Leistungsdruck, weder bei dir noch bei mir.“
Sie sah ihm lange in die Augen, aber sie konnte keine Spur Spott darin entdecken. Sie studierte das warme Bernsteinbraun, fuhr mit dem Finger seine Augenbrauen nach, berührte die Lachfältchen und spürte, wie sich ein warmes, zärtliches Gefühl in ihrem Bauchraum ausbreitete. Sie lächelte. „Das hört sich an, als würdest du über den Dingen stehen.“
„Absolut“, betonte er. „Ich finde es sogar sehr reizvoll.“
„Als Herausforderung?“ Bitte nicht! Männer, die sich ganz sicher waren, dass sie ihr den Jahrhundertorgasmus schenken konnten, hatte sie schon erlebt, und es war nicht witzig gewesen.
„Nein, als neue Erfahrung. Du kannst bestimmt sehr lange ein hohes Niveau an Erregung halten. Ich finde das großartig. Endlich mal eine Frau, die garantiert nicht zu früh kommt.“
„Ich dachte immer, das wäre ein klassisches Männerproblem.“
„Da habe ich wohl etwas verwechselt. Mach deine Haare auf.“
Als sie nach hinten griff, um das Zopfband herauszuziehen, sagte er: „Warte, bleib genau so.“ Er rutschte etwas von ihr weg. „Deine Brustwarzen sind jetzt fast zu
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