Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geht das denn schon wieder los?

Geht das denn schon wieder los?

Titel: Geht das denn schon wieder los? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
Vom Netzwerk:
Oma-Schrank steht, und zwar ganz hinten! War übrigens auch mal ein Geschenk! – Gib’s auf, Katja, ich besorge hier eine hübsche Tischdecke mit Umtauschrecht, irgendwas aus Leinen …«
    »Warum sagst du denn nicht gleich, dass es auch was anderes sein darf als Küchenkram? Hier liegen nämlich sechs handgewebte Sets mit passenden Servietten, die würden auf Margits Tisch mit der dunklen Glasplatte das Tüpfelchen auf’m i sein!«
    »Dann nimm sie, lass sie aber gleich einpacken, ich habe nämlich bloß Weihnachtspapier.«
    Wenig später klingelte das Telefon noch mal. »Willst du was haben mit kleinen Täubchen drauf? Es gibt auch hellblaues Papier mit Brautpaaren und welches mit lauter roten Herzen …«
    »Untersteh dich!«, warnte ich, aber sie kicherte nur und schaltete wieder ab.
    Dieses in hoffentlich neutralem Papier verpackte Geschenk befand sich immer noch bei Katja, und ich durfte nachher nicht vergessen, es mitzunehmen.
    Sprit!!! stand auch noch auf meiner Liste, sogar mit drei Ausrufezeichen, denn Rolf hatte gestern beiläufig erwähnt, er wisse nicht, wie viel Benzin noch im Tank sei und er deshalb rate, vor der Abfahrt nachzusehen.
    »Vielleicht könntest du das heute noch erledigen und dabei einen Abstecher durch die Waschanlage machen«, hatte ich vorgeschlagen, doch da hatte er gleich abgewinkt. »Wozu? Wir haben fünfundvierzig Kilometer Fahrt vor uns, müssen dann auf einen tributpflichtigen Parkplatz und von dort zu Fuß weiter. Also weiß doch kein Mensch, welcher Wagen uns gehört, und überhaupt ist er nicht dreckig, sondern nur ein bisschen staubig. Die sechs Mark kann ich sparen.«
    (Hoffentlich kommt er nicht auf die Idee, unsere »Blätterpuste« doch noch mal einzusetzen. Korrekt heißt dieses Gerät Gartenlaubsauger, man kann es aber auch umschalten, dann saugt es die Blätter nicht auf, sondern bläst sie vor sich her, und mein ach so praktisch veranlagter Ehemann hatte daraus gefolgert, dass sich auf diese Weise der doch viel leichtere Straßenstaub auch vom Auto wegblasen ließe. Das Unternehmen war auch ein voller Erfolg gewesen – allerdings nur für unsere Nachbarn, die hatten Slapstick-Komik frei Haus bekommen!)
     
    »Wann genau müssen wir nachher weg?«, kam eine Stimme von oben, und mit dieser Frage wurde die bereits erwähnte Debatte über weiße und blaue Oberhemden eingeläutet. Während Rolf im Bad war, kochte ich Grießpudding, rührte fünf Eigelb rein und hinterher den Schnee von den fünf Eiweiß, holte von Anne drei Schüsseln mit Deckel für den Pudding, nahm auch gleich die Kannen mit für die Vanillesoße, dann trabte ich noch mal los, um Svens Blazer zu holen, denn Anne hatte sich doch tatsächlich geweigert, mir beim Tragen zu helfen und in ihrem durchsichtigen Babydoll-Hemdchen über die Straße zu laufen!
    Nur noch eindreiviertel Stunden, langsam wurde es eng.
    Also hauswirtschaftliche Tätigkeiten abschließen und alles, was nachher ins Auto muss, auf dem Küchentisch aufreihen. Svens Blazer hängt an der Haustürklinke, Hemd und Hose an der vom Wohnzimmer. Krawatte kann ich erst organisieren, wenn Rolf da oben verschwunden ist. Was noch? Schuhe aus dem Keller holen! Schuhe mit hohen Absätze trage ich nur, wenn ich muss, und da ich ziemlich selten muss und der Schuhschrank im Flur ohnehin zu klein ist, stehen die hochhackigen im Keller bei den Winterschuhen. – Apropos Schuhe: Abgefahren war Sven gestern mit Turnschuhen an den Füßen, hatte er überhaupt andere mitgenommen? Also achtundzwanzig Stufen nach oben ins Gästezimmer, kurzen Überblick verschafft, ist sogar ziemlich aufgeräumt, bloß Schuhe sehe ich nirgends. Der kann doch nicht zu hellen Hosen dunkelgrüne Sneakers, oder wie immer diese Treter heißen, an die Füße ziehen! Blick auf die Uhr: Fünf vor halb zehn, keine Zeit mehr zum Suchen, hoffentlich sind die Hosenbeine lang genug, dann sieht man nicht so viel vom Schuh.
    Von draußen sind Motorengeräusche zu hören, Rolf fährt den Wagen vor. Na gut, bis er den ganzen Kram verstaut hat, dauert’s ein Weilchen. Die beiden Renommier-Kuchen von Anne bleiben übrigens hier, nur die Zitronentorte geht mit. Die wird heute Abend mit Sicherheit auch ohne vorherige Begutachtung gegessen.
    Viele Menschen haben ihre besten Ideen angeblich unter der Dusche, aber das klappt wahrscheinlich nur, wenn sie lange genug drunterstehen. Dazu hatte ich nun überhaupt keine Zeit, es reichte gerade zum Haarewaschen, und dabei musste ich auch noch

Weitere Kostenlose Bücher