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Geht das denn schon wieder los?

Geht das denn schon wieder los?

Titel: Geht das denn schon wieder los? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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gerissen werden.«
    »Welche Kati? Müsste ich die kennen?« Nur ein paar Mitglieder von ihrem Freundeskreis habe ich im Laufe der Jahre kennen gelernt, denn zusammengenommen würde er, untereinander geschrieben, mühelos zwei Reihen vom örtlichen Telefonbuch füllen; es gibt allein drei Monikas und zwei Heikes, aber wie die anderen Überbleibsel aus der Schulzeit heißen und die neu Hinzugekommenen beziehungsweise jene von Hannes in die Ehe Eingebrachten, weiß ich nun wirklich nicht.
    »Vielleicht wirst du wieder Großmutter!«
    »Wie kommst du denn jetzt …« Und dann fiel endlich der Groschen! Stefanie meinte Katja,
unsere
Katja, die früher häufig »Kati« genannt worden war und auch heute noch manchmal so heißt, obwohl sie diesen Namen überhaupt nicht mag. »Redest du von deiner Schwester? Und woher weißt du überhaupt, dass sie heiraten will?«
    »Weil sie mich gestern auf’m Handy angerufen hat.« Steffi rammte den Löffel in die leere Eierschale und biss herzhaft in ihr Brötchen. »Kurz nach Mitternacht, wir haben schon geschlafen, aber die dumme Nuss hat natürlich nicht an die Zeitverschiebung gedacht.«
    »Und wieso ruft sie dich an und nicht mich?«
    »Weil dein Handy zu Hause auf’m Schreibtisch liegt. Oder im Keller neben den Kartoffeln. Oder sonst wo. Jedenfalls hast du es nicht mit, stimmt’s?«
    Natürlich hatte Steffi Recht. Nur finde ich es ziemlich sinnlos, ein mobiles Telefon Tausende von Kilometern durch die Welt zu schleifen, und wenn ich es tatsächlich benutzen will, ist garantiert der Akku leer, und das Ladekabel passt nicht in die Steckdose.
    Mein Frühstück wurde gebracht, ohne Ei, und während ich noch mit dem stumpfen Messer einem der beiden zugeschweißten Zehn-Gramm-Plastik-Butterdöschen zuleibe rückte, erschien endlich der Rest unserer Truppe, wobei ich der Wahrheit zuliebe zugeben muss, dass ich Hannes schon im Fahrstuhl getroffen und um Hilfe gebeten hatte. Es war mir nämlich nicht gelungen, unser Schneewittchen aufzuwecken. Weder hatte es auf mehrmaliges Weckergebimmel reagiert (alle drei Minuten neu gestellt) noch auf beschwörende Worte, und auf die bereits vor ein paar Tagen erfolgreich in unserem Zelt praktizierte Methode hatte ich mangels geeigneter Fluchtmöglichkeiten doch lieber verzichtet.
    »Dem Alltagsstress kann man entgehen, vermeidet man es, aufzustehen!«, war alles, was ich von Susanne gehört hatte, bevor sie wieder in Tiefschlaf gefallen war, und danach hatte ich weitere Versuche aufgegeben. Wie Hannes es geschafft hatte, weiß ich nicht, will es auch nicht mehr wissen, aber es hatte bestimmt etwas mit ihren speziell vorne noch ziemlich nassen Haaren zu tun gehabt!
    Wenig später stand Hussein vor unserem Tisch, drängte zum Aufbruch, setzte sich aber doch noch hin und bekam sogar ein Frühstück, denn Susanne war zu ihren normalen Gepflogenheiten zurückgekehrt, die da lauten: Eine Tasse Kaffee und zwei Zigaretten tun es auch. Als er fertig war, wollte Hussein wissen, ob Susanne nicht heute Abend mit ihm ausgehen würde. Es gäbe da eine ganz tolle Disco …
    Schließlich saßen wir wieder im Taxi und ließen uns zum
meeting point
fahren. Hussein hatte nämlich ganz nebenbei erwähnt, dass sein Taxi nicht für Wüstentouren ausgerüstet sei, dazu brauche man einen speziellen Jeep, und überhaupt sei es viel zu gefährlich, allein in die Wüste zu fahren wegen der räuberischen Beduinen und der wilden Tiere …
    Gestern hatten wir ihm diesen und ähnlichen Unsinn sogar abgenommen, später nicht mehr, und noch später kam der Punkt, an dem wir abwechselnd alles glaubten oder gar nichts. Ungeklärt bleibt bis heute der Wahrheitsgehalt jener Story von den zwei Japanern, die er auf einer Kamelsafari begleitet hatte. »Man kann ihnen erzählen alles!«, hatte er grinsend behauptet, »sie nicken mit Kopf, lächeln, sagen
yes
und haben nicht verstanden irgendwas!« Jedenfalls musste wohl eins dieser Kamele im Laufe des Dahintrottens ein bisschen Tempo zugelegt haben, denn plötzlich habe sein Reiter lauthals gerufen: »Please, how to stop the camel?« Worauf Hussein ihm erklärt habe, unter dem Tier befänden sich zwei Bälle, die müsse er zusammenpressen. Der rechte sei für »Start« und der linke bedeute »Stop«. – »He did it!«, behauptete er lachend, nur habe der Reiter zum Glück nicht so weit nach unten reichen können. »Hat Natur vergessen japanische Menschen lang zu ziehen.«
    An dem vereinbarten Sammelplatz warteten zwei große weiße

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