Geht's noch?
Akzent.
Roper schüttelte den Kopf und lachte. »Im Ernst? Hat der Alte sich verletzt?«
»Ihm geht’s gut. Aber Sophie mucho sauer, weil er Party ruiniert.«
Roper dachte an die Perfektionistin Sophie und sagte: »Das kann ich mir denken.«
»Ich bleibe nicht, um mir hier den Hintern zu erfrieren. Bis bald, mi amigo.« Jorge marschierte davon, ohne sich umzudrehen.
Roper wandte sich zu Amy. »Ich hätte Sie meinem Bekannten vorgestellt, aber er ist so schnell abgehauen. «
»Kein Problem.« Ihre Stimme zitterte beim Sprechen, und sie hatte die Arme um ihren Oberkörper geschlungen, während sie bibbernd in den Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ausharrte.
Er schlüpfte aus seinem Jackett und legte es ihr um die Schultern.
Sie lächelte ihn dankbar an. »Das ist nett. Ich hab meinen Mantel an der Garderobe abgegeben, als ich kam, und mein Körper ist an erheblich wärmere Temperaturen gewöhnt.«
»Hätte ich mir auch denken können. Darf ich Sie zum Essen einladen? Ich kenne ein hübsches Restaurant mit ausgezeichneter Karte.« Die Party würde wohl vorbei sein, aber er war nicht gewillt, sich schon so rasch von ihr zu verabschieden.
»Nein, vielen Dank. Ich sollte wirklich nach Hause gehen, mich umziehen und aufwärmen. Oh, nein.« Sie schnellte herum und sah zu dem Bürogebäude hinüber.
»Was ist?«
Sie schloss die Augen und in ihrer Miene spiegelte sich eindeutig der Frust. »Ich hab meine Schlüssel in der Manteltasche gelassen.«
Er schob die Hände in seine Hosentasche, um sie aufzuwärmen. »Ich bin mir sicher, das Hotel wird Ihnen einen Ersatzschlüssel geben, es sei denn, Sie haben auch Ihren Ausweis im Mantel vergessen.«
»Nein. Aber ich meine keinen Hotelschlüssel. Ich rede vom Schlüssel zu meinem Apartment.«
»Einen Moment mal, Sie wohnen hier? In New York?« Plötzlich war er auf der Hut. Als er mit ihr zu flirten begonnen hatte, war er irgendwo in seinem Hinterkopf davon ausgegangen, dass Amy nur für kurze Zeit in der Stadt sein würde. Keine falschen Hoffnungen, keine Erwartungen, die seine derzeitigen Probleme noch verstärken könnten. Bloß lagen die Dingen offenbar anders.
»Ich bin vor Kurzem hergezogen. Micki hat mir ihr Apartment untervermietet, da es für ihre Familie zu klein ist und sie sowieso bei Damian wohnen, wenn sie in der Stadt sind.« Amy sprang von einem Fuß auf den anderen, um sich warm zu halten. »Mir scheint, Micki hat das nicht erwähnt, wie?«
Roper schüttelte den Kopf. Für dieses Versäumnis würde er seine beste Freundin noch erwürgen. Hätte er gewusst, dass Amy dauerhaft hier wohnt, hätte er erst gar nicht wieder damit angefangen, sie zu umwerben. Er war an einer unkomplizierten Affäre und
ein paar schönen Stunden interessiert. Nicht an einer Beziehung zu einer Frau, die in der Nähe wohnte und die, obwohl sie noch auf Distanz Wert legte, am Ende gewiss mehr erwarten würde. Von solchen Erwartungen an ihn hatte er schon genug.
»Ich könnte mit Sophie oder Yank sprechen und fragen, ob sie noch einen Ersatzschlüssel haben, aber die scheinen im Moment mit den Feuerwehrmännern zu tun zu haben«, sagte sie mit einem Blick über die Schulter. »Ich schätze, ich muss einfach warten.«
Ihre Augen waren weit aufgerissen, ihre Wangen rot angelaufen vor Kälte, und die Locken baumelten ihr zerzaust um das hübsche Gesicht. Ach, zum Teufel, wem wollte er hier etwas vormachen? Selbst wenn er gewusst hätte, dass sie in die Stadt gezogen wäre, hätte er sich nur schwer von ihr fernhalten können. Außerdem wollte er sich über die Sache nicht mehr Gedanken als nötig machen, sondern es einfach nur genießen.
Sie zitterte immer stärker. Er trat an den Bordsteig, hielt das erste Yellow Cab an, das auftauchte, und öffnete die Tür, damit sie zuerst einsteigen konnte.
»Wohin fahren wir?«, fragte sie.
»Meine Wohnung.« Wo sie sich erst einmal aufwärmen konnte, bevor er sie zu ihrem Apartmenthaus zurückbringen würde, um nachzuforschen, ob der Portier oder der Verwalter noch einen Ersatzschlüssel besaß.
Es war Silvester, und er wollte sie noch eine Weile um sich haben.
Amy hatte keineswegs eingewillt, mit in seine Wohnung zu fahren. Sie musste sich nur unbedingt aufwärmen. Also nahm sie auf der Rückbank des Taxis Platz, und Roper setzte sich dicht neben sie. Seine Körperwärme durchströmte sie, obwohl sie doch noch Sekunden zuvor völlig durchgefroren war.
Er rasselte für den Fahrer eine Adresse herunter, die zu seiner Wohnung in
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