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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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»Mmm. Dafür hattest du schon immer ein Händchen.« Sie ließ sich vor Erschöpfung auf den nächstbesten Hocker sinken.
    Ihm wollte jedoch nur eine Bemerkung nicht aus dem Kopf gehen. »Deine Koffer. Mehrere?«
    »Ja, natürlich, meine Koffer.« Sie klemmte sich ihr frisch frisiertes blondes Haar hinter das Ohr. Irgendwie wirkte der schulterlange Schnitt an ihr richtig stilvoll und trotz all ihrer Bemühungen gar nicht so übertrieben jugendlich. »Wie soll ich denn sonst auf unbestimmte Zeit hierbleiben, wenn ich nicht genügend Kleidung mithabe? Obwohl New York wirklich die besten Läden zu bieten hat. Sogar bessere als L.A., und das will etwas heißen. Ich denke, ich werde die persönlichen Einkaufsberater, die ich am meisten mag, mal anrufen, damit sie für mich ein paar Dinge zur Auswahl zurücklegen können«, grübelte sie.
    »Was meinst du damit, du bleibst auf unbestimmte Zeit?« Roper hatte das Gefühl, als würde ein stechender Kopfschmerz einsetzen.
    Sie stellte ihren Becher ab und blickte ihn an, als wäre er hier nicht recht bei Verstand. »Liebling, deine Schwester heiratet und kommt mit einer neuen Idee nach der anderen an. Sie braucht ihre Mutter, um ihr beizustehen. Ganz abgesehen davon, dass du mit deiner
Karriere ebenfalls gerade eine kritische Zeit durchläufst.«
    »Danke, dass du mich daran erinnerst«, murmelte er.
    »Keine Bange. Mutter ist da.« Sie bedachte ihm mit ihrem breitesten Lächeln.
    Genau davor hatte er ja Angst.
    »Und dies ganz frisch eingetroffen.« Die Stimme von Frank Buckley füllte die einsetzende Stille aus. »Raten Sie mal, wer gestern in Sparks Steakhouse zu Mittag speiste? Ist doch nett, dass unserer guter, alter Freund John Roper die Zeit findet, mit seiner neuen Flamme fürstlich zu tafeln, wenn er doch eigentlich mit seiner Reha und seiner Saisonvorbereitung beschäftigt sein sollte.« Der Mann legte eine Kunstpause ein. »Aber so sind die hochbezahlten Sportler eben. Kein Sinn für Verantwortung. Hier wird Tacheles geredet, und das war’s, Leute.«
    »Drecksack.« Sowohl der Bericht als auch die Unterstellung brachten Roper in Rage. »Wer zum Teufel hat denn das schon wieder gemeldet?«, fragte er.
    »Vom Kellner bis zum Wirt kann das doch jeder gewesen sein«, sagte seine Mutter, stand auf und legte ihren Arm um seine Schulter. »Du weißt doch, wie das ist, wenn man berühmt ist. Schließlich bist du im Scheinwerferlicht aufgewachsen. Kümmere dich nicht darum.«
    Er bog seinen Hals erst zur einen, dann zur anderen Schulter, um die Anspannung ein wenig zu lösen.
Wenn es bloß so einfach wäre, wie seine Mutter meinte. »Ich mag einfach das Gefühl nicht, als würde jeder meiner Bewegungen verfolgt und überprüft«, sagte er leise.
    »Das ist Teil des Lebens«, sagte seine Mutter.
    »Der Unterschied zwischen uns besteht darin, dass dir das gefällt. Ich möchte nur Baseball spielen.«
    Erneut klingelte es an der Wohnungstür, bevor seine Mutter noch etwas erwidern konnte.
    Er massierte sich die Nasenwurzel. »Wer weiß denn, dass du hier bist?«, fragte Roper sie und stellte sich bereits auf weiteren Besuch ein. »Ben? Sabrina? Eine deiner Schauspielerfreundinnen, für die du den Portier umgarnt hast, sie ohne mein Okay hochzulassen?« Er sah schon, wie es mit seinem Alleinsein vorbei war.
    Seine Mutter blickte ihn aus weit aufgerissenen Augen unschuldig an und zuckte mit den Achseln. »Eigentlich niemand. Als ich dich nicht erreichen konnte, habe ich gepackt und bin direkt zum Flughafen. Ich war der Meinung, dass der Überraschungseffekt so sehr viel besser wirken würde.«
    Er ging wieder zur Eingangstür und sah durch den Spion, da er vorgewarnt sein wollte, mit wem er es als Nächstes zu tun bekam. Ein Blick genügte, und seine Stimmung stieg. Dies war jemand, den er nicht verschwinden sehen wollte.
    Roper öffnete die Tür und begrüßte Amy, deren Namen er selbst auf die Liste des Portiers gesetzt hatte. »Gott sei Dank«, sagte er und zog sie nach innen.

    Er konnte jemanden an seiner Seite gebrauchen, wenn er sich dieser Dampfwalze, die er seine Mutter nannte, zu erwehren hatte.
    »Merkwürdiger Willkommensgruß, aber mir soll’s recht sein.« Ihr Lächeln wurde breiter und ließ ihn entspannen.
    »Gar nicht so merkwürdig. Du bist nicht noch eines meiner Familienmitglieder, daher bin ich heilfroh, dass du da bist.« Er schloss die Tür hinter ihr und genoss den erneuten Anblick von ihr in seiner Wohnung.
    Dunkle Jeans schmiegten sich an ihre Beine

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