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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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liebevoll zu verwöhnen begann.
    Helles Glockengeläut setzte in ihrem Kopf ein, und es dauerte eine Weile, bis sie erkannte, dass nicht ihre Ekstase für dieses Geräusch sorgte, sondern ein Handy.
    Seins? Ihres? Erst war sie sich nicht sicher, aber dann gewann die Realität, die so weit entfernt gewesen war, langsam wieder an Konturen. Ihr Klingelton war es nicht.
    »John?«, fragte sie und versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Er reagierte nicht.
    »John?« Sie grub ihre Finger in seine Schultern.
    »Was?«
    »Dein Handy?«, sagte sie und schob ihn fort.
    Er hob verwundert den Kopf und sah sie aus glasigen Augen an. »Ignorier es einfach«, sagte er und beugte sich näher, offenbar um sie erneut zu küssen.
    Aber der Moment des Kontrollverlusts war vorbei und sie war nicht mehr so von Sinnen, dass sie nicht gewusst hätte, was sie tat. Sie schüttelte ihren Kopf und kämpfte sich auf die Beine. »Nein, es könnte wichtig sein.«
    Er hob erstaunt eine Augenbraue. »Die Frau, die darauf bestand, dass ich mein Handy ausschalte, wenn ich mit ihr zusammen bin, will jetzt, dass ich Anrufe entgegennehme?«, fragte er ungläubig.

    Sie machte ein paar Schritte und streifte sich das Kleid wieder über die Schultern. Sie waren zu schnell vorgestürmt und brauchte für einen Moment mehr Raum. »Geh ans Telefon, okay?«, sagte sie und hoffte, dass er den Wink verstehen und ihr eine kurze Pause der Besinnung gönnen würde.
    Er fuhr sich mit einer Hand über die Augen und seufzte. »Es hat aufgehört zu klingeln.«
    »Dann hör deine Mailbox ab.«
    Anscheinend drang ihre Beharrlichkeit nun durch, denn er stand auf. Sein Hemd stand offen und erinnerte sie daran, wie dicht sie den himmlischen Genüssen gewesen war.
    Er trat hinter sie und griff nach ihrem Kleid. Sie zuckte fort, aber als er ihre Reaktion nicht beachtete und nur den Reißverschluss nach oben schob, hatte sie ein schlechtes Gewissen. »Es tut mir leid. Das war bloß … ich hab mich zu sehr gehen lassen.« Sie hoffte auf sein Verständnis, denn einen Streit wollte sie auf keinen Fall.
    Roper blickte Amy an. Sie waren richtig in Schwung gewesen, bis sein dämliches Telefon die Stimmung ruiniert hatte. Jetzt blieb ihm nichts anderes übrig, als ein Gentleman zu sein und ihren Wunsch zu respektieren. Darüber reden würde man später können.
    Er griff nach seinem Handy und wählte seine Mailbox an.
    Ausnahmsweise stammte die Störung mal nicht aus dem Kreis der Familie. Einer seiner Teamkollegen
hatte sich auf ein paar Drinks treffen wollen. Roper hatte keine Lust darauf, Amy zu verlassen und mit den Jungs auszugehen, aber der Schaden ließ sich nun nicht mehr rückgängig machen.
    »Irgendetwas Wichtiges?«, fragte Amy und drehte sich zu ihm um.
    Er schüttelte den Kopf. »Nichts, was nicht warten könnte.«
    »Na ja, zumindest war es kein Notfall.« Sie fuhr sich mit einer Hand durch ihre Haare und versuchte, die Frisur zu richten, die er mit seinen Fingern durcheinandergebracht hatte.
    »Amy …«
    »Es ist schon spät«, unterbrach sie.
    Offenbar war sie nicht bereit, ihn etwas über sie beide sagen zu lassen, was schon bemerkenswert deutlich ihrer sonst so organisationsfreudigen Persönlichkeit widersprach. Sie liebte es, wenn Dinge analysiert und durchdiskutiert wurden, solange nur sie nicht diejenige war, auf die sich Analyse und Diskussion bezogen.
    Er spreizte und ballte seine Finger, um sich zu beruhigen, denn der Frust in seinem Innern war groß. Auf ihren Rückzug wütend zu reagieren, hätte ihm jedoch gar nichts gebracht. Er rief sich in Erinnerung, dass sie ihm einige Einblicke in ihre Vergangenheit gewährt hatte und dass er womöglich darüber ihr Vertrauen gewinnen konnte, wenn er sich nur genügend Zeit ließ.
    »Du hast recht. Ich sollte gehen.« Vielleicht traf er
sich ja doch mit seinem Mitspieler auf einen Drink. Er war jetzt ganz sicher zu aufgedreht und angespannt, um schlafen zu gehen.
    Sie brachte ihn zur Tür. Er begegnete ihrem Blick, und als er die Verwundbarkeit in ihren Augen sah, verflog seine Wut auf der Stelle.
    »Hör mal, ich bin morgen Früh mit meiner Mutter in der Wohnung meiner Schwester verabredet. Irgendwelche Gespräche wegen der Hochzeitsvorbereitungen, was ganz bestimmt wieder umfassende Schlichtungen nötig machen wird. Komm doch mit, und dann bekommst du aus erster Hand einen Eindruck der Situation, mit der wir es zu tun haben. Vielleicht fallen dir ja ein paar Ideen ein, wie du mich da raushalten kannst.« Und

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