Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
Vom Netzwerk:
Gesichtsausdruck zurückgelassen hatte, und jetzt das . Er war zu einem Folgetermin bei seinem Arzt gewesen, um die Ergebnisse der Kernspintomografie zu erfahren, der er sich vergangene Woche unterzogen hatte, da die Kraft in seiner Schulter ungeachtet aller Trainingseinheiten und aller Physiotherapie sich nicht so schnell wie erhofft erholte. Die Kernspinuntersuchung hatte nichts gezeigt, was den Heilungsprozess hindern könnte, aber der Arzt hatte auch gesagt, dass die Heilung mitunter einfach nicht in dem vom Patienten gewünschten Tempo ablaufen würde und er auf seinen Körper hören müsste, wenn er nicht schwere Folgeschäden riskieren wollte.
    Der Arzt hatte ihn gewarnt. Es war denkbar, dass er erst verspätet in das Mannschaftstraining zur Saisonvorbereitung würde einsteigen können.
    Oder auch gar nicht.
    Roper hatte viele Spieler erlebt, die nach Operationen nie wieder zu alter Form zurückgefunden hatten, und in seinem Fall war schon die letzte Saison alles andere als blendend verlaufen.
    Mental hätte er heute dringend eine gute Nachricht
gebraucht. Eine motivierende Nachricht. Die hatte er nicht erhalten.
    »Na, eine weitere Verzögerung dürfte bei den sowieso bereits angefressenen Fans ja ganz prima ankommen«, brummte er und trat in hilflosem Frust nach einem leeren Kaffeebecher, der auf dem Bürgersteig herumlag. In den Straßen New Yorks schenkte ihm dafür niemand Beachtung.
    Hier war jemand, der mit sich selbst sprach, nichts Ungewöhnliches. Er hatte bloß Glück, dass keine Reporter in der Nähe waren, die es sofort veröffentlicht hätten.
    Da er beim Teamarzt gewesen war, blieb es ihm zumindest erspart, seinen Coach anzurufen. Das würde der Doc für ihn erledigen, womit ihm eine Last von den Schultern genommen war. Es blieben Roper noch ein paar Stunden bis zu seinem Termin beim Physiotherapeuten, daher fuhr er nach Hause, um sich zu entspannen.
    Als er an dem Empfangstresen vorbeikam und dem Doorman zuwinkte, rief Stan ihn zurück.
    »Was gibt’s?«, fragte Roper den Mann, der die Tagesschicht bildete, seit er die Wohnung vor zwei Jahren gekauft hatte.
    »Noch eine Sendung für Sie.« Er hielt ihm einen Karton mit dem vertrauten Gekritzel darauf entgegen.
    »Der Typ gibt einfach nicht auf«, sagte Stan, hob seine Schirmmütze und kratzte sich auf dem Kopf.
    Roper wollte mit den Achseln zucken, woraufhin ihn
der sofort einsetzende Schmerz prompt an den sowieso bereits beschissenen Tag erinnerte. »Er ist halt ein Renegades-Fan, der glaubt, ich hätte es nicht verdient, im Team zu bleiben. Im Moment kann man ihm da schwer widersprechen.«
    Stan zog die Brauen zusammen. »Wenn er Ihnen den Rücken stärken würde, fänden Sie vielleicht wieder schneller zu alter Form zurück.«
    Roper war dankbar für die Unterstützung des Mannes. »Vielen Dank. Aber hier bleibt mir nichts anderes übrig, als es zu ignorieren.« Trotzdem bereitete ihm die Vorstellung, wie sehr er die Fans, seine Teamkameraden und sich selbst enttäuscht hatte, heftige Bauchschmerzen.
    »Mir gefällt allerdings noch immer nicht, dass er weiß, wo Sie wohnen.«
    Roper zwang sich zu seinem Lachen. Ihm gefiel die Tatsache zwar ebenfalls nicht sonderlich, aber auch daran konnte er nicht viel ändern. »Halb New York weiß, wo ich wohne. Es ist schließlich kein Staatsgeheimnis. Aber haben Sie vielen Dank für Ihre Besorgnis. «
    »Na ja, es wirkt einfach sonderbar. Ich meine, der Kerl versucht gar nicht erst, sein Tun zu verheimlichen. Schickt Ihnen einfach Dinge, die überhaupt nicht in den Briefkasten passen und die deshalb über meine Theke laufen müssen.«
    Er hob grüßend die Hand in Richtung einer älteren Frau, die vorbeikam. »Guten Tag, Mrs. Davis«, sagte er.
    »Hallo, Stanley.« Sie lächelte ihn freundlich an und ging weiter.
    »Auf jeden Fall gefällt mir die Sache nicht«, sagte er und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Roper zu.
    »Es ist seine Art, sich bei mir bemerkbar zu machen. « Als ob Roper die verärgerte Fanpost, die noch immer für ihn an der Klubanschrift einging, ignorieren könnte oder ignorieren würde.
    »Warum öffnen Sie die Sendung nicht einfach gleich hier unten? Dann kann ich die Sachen anschließend sofort wegwerfen«, bot Stan ihm an.
    Roper bemerkte seine Neugier, fand das Argument allerdings auch stichhaltig. Wer wollte schon die Erinnerung an eine beschissene Saison in seiner Wohnung herumfliegen haben? »Warum nicht?«
    Stan holte ein Schneidemesser unter der Theke hervor. »Möchten

Weitere Kostenlose Bücher