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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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auf das Thema Harrison und seine Mutter.
    Roper musste über seine Antwort nicht lange nachdenken. Er schüttelte den Kopf. »Nicht, solange der Mann es ehrlich meint und er nicht seine Wirkung auf sie nur als Mittel benutzt, sie zur Annahme der Rolle zu bewegen.«

    Der Mann musste genauso zu Cassandra Lee passen wie die Rolle. Roper würde sich ein wenig mit der Vergangenheit des Regisseurs beschäftigen und sich davon überzeugen müssen, ob dessen Absichten ehrenhaft waren und er Ropers Mutter verdient hatte.
    »Na ja, er schien es aufrichtig zu meinen«, sagte Amy.
    »Sagt die Frau, die selbst schon ganz hin und weg war«, erwiderte Roper lachend.
    Sie versetzte ihm einen spielerischen Boxhieb auf die Schulter. »War ich nicht. Ich habe nur sofort das Dilemma erkannt, in dem deine Mutter steckte, das ist alles. Harrison ist ein äußerst charmanter Mann.«
    »Eine echte Mischung aus Sean Connery, Jack Nicholson und einem Pitbullterrier. Ist das etwa der Typ Mann, der dir gefällt? Ein Bulldozer?«, fragte Roper.
    »Das ist eine interessante Frage.« Amy lehnte ihren Kopf zurück und sah ihn an. »Darüber hab ich wirklich noch nicht nachgedacht. Meiner Ansicht nach ist gegenseitiges Verständnis das Wichtigste und ob, wie du schon gesagt hast, der Mann es ehrlich meint. Der Rest sollte dann ganz von alleine kommen.« Ihre Stimme war leiser und dunkler geworden, was ihn glauben ließ, dass sie auf ihn anspielte.
    Aber womöglich wollte er dies auch einfach nur gerne glauben.
    In seiner Manteltasche begann sein Handy zu klingeln und störte die schummrig vertrauliche Atmosphäre auf der Rückbank des Taxis. Roper stöhnte auf
und zog das Telefon aus der Tasche. »Was ist?«, meldete er sich.
    »Verstehst du jetzt endlich, warum ich weder diese Rolle annehmen kann noch mit ihm allein sein möchte? « Seine Mutter machte sich gar nicht erst die Mühe, Hallo zu sagen. »Er möchte sich morgen zum Lunch treffen, um über die Rolle zu sprechen. Ich brauch dich dabei.«
    Ihre Stimme war so laut, dass auch Amy sie hören konnte, und sie musste ebenfalls aufstöhnen.
    Roper verdrehte die Augen. Bis seine Mutter ihn jedoch lange genug zu Wort kommen ließ, um ihr zu sagen, dass sie über die Verabredung zum Lunch später reden würden und er jetzt auflegen müsste, hatte das Taxi bereits Amys Apartmenthaus erreicht, und während er auflegte, hatte sie ihm gedankt und versprochen, sich morgen aus dem Büro bei ihm zu melden, um über die Postumleitung und kryptische andere Dinge zu reden.
    Eigentlich hatte er vorgehabt, sie hineinzubegleiten und ihr einen Gutenachtkuss zu geben. Er hätte sich zur Not auch mit einem Kuss direkt hier im Taxi begnügt.
    So aber war die Chance, zu irgendeiner Art von Kuss überzuleiten, endgültig vertan. Frustriert schlug er mit der Hand auf den verschlissenen Lederbezug der Rückbank und nannte dem Fahrer seine Adresse.
    Eine Waise zu sein, war plötzlich gar keine so unangenehme Vorstellung mehr, dachte er bissig.

    Nach dem vergangenen Abend war für Amy klar, dass sie einen neuen Aktionsplan für Roper benötigte und am Nachmittag hatte sie einen zurechtgelegt.
    Dennoch konnte sie es sich nicht verkneifen, an ihrem Schreibtisch einen letzten Blick auf die Zeitungen vom Tag zu werfen. Die Post lag zuoberst auf dem Stapel. Lokaler Sportstar erhält Riesendämpfer . Der Bericht führte aus, welche frustrierenden Neuigkeiten Roper von seinem Arzt erfahren hatte und dass er unbestätigten Meldungen zufolge einen Wiedereinstieg bis Wochen nach Beginn des Trainingslagers verschieben müsse.
    Sie drückte die Gegensprechanlage zu ihrer Sekretärin. »Kelly?«
    »Ja?«
    »Können Sie mir einen Gefallen tun? Stellen Sie doch bitte alle kürzlich erschienenen Meldungen und Erwähnungen über Roper und wo er jeweils gesehen wurde aus dem Internet, Fernsehen und Radio zusammen und machen Sie mir eine Mappe mit Kopien fertig, bevor ich gehe, ja?« Sie wollte nachprüfen, wo genau Roper gesehen worden war, und ihn danach fragen, ob er sich daran erinnerte, wem er jeweils von seinen Plänen Bescheid gegeben hatte. Sie musste feststellen, ob es dort Verbindungen oder Gemeinsamkeiten gab. Eindeutig bemühte sich jemand, Roper zu schaden, indem er ihn zur Zielscheibe der Medien
machte. Aber sie hatte keine Idee, ob es sich dabei um Buckley handelte oder um irgendeinen durchgeknallten Fan oder um jemand aus seinem persönlichen Umfeld.
    »Wie zum Teufel finden sie bloß all die Dinge raus?«, fragte Amy

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