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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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war. Etwas, das beide angestrengt zu leugnen suchten.
    Hannah drehte sich zu Amy. »Komm, wir gehen uns ein wenig beschnuppern«, sagte Hannah und zog sie von Roper fort zur entgegengesetzten Seite des Raumes.
    Sie reichte Amy eine Dose Cola und nahm sich selbst auch eine. Noch so eine Sache, die Amy überraschte. Keine Drogen, kein Alkohol. Jeder schien allein vom Ausspannen und vom Genießen des Lebens bereits gut drauf zu sein.
    »Und woher kennst du Roper?«, fragte Hannah Amy.
    »Ich arbeite für seine PR-Firma.«
    »Werbeagentin?«, fragte Hannah und trank ihre Cola direkt aus der Dose.
    Amy nickte. »Aber hier bin ich eher in der Eigenschaft als persönliche Betreuerin.«
    Hannah nickte. »Ich selbst versteck mich derzeit vor meiner Managerin/Betreuerin«, sagte sie und klang dabei viel zu abgeklärt für ihr Alter.
    Amy wurde neugierig. »Darf ich fragen, warum?«

    Hannah ging zum Fenster hinüber und sah hinaus. Amy trat neben sie. Die Schönheit des fallenden Schnees war überwältigend. Weiße, dicke Flocken tanzten vor einem Hintergrund aus pechschwarzem Himmel. So völlig anders als Florida und zugleich so traumhaft schön, es raubte ihr den Atem.
    Hannah seufzte. »Meine Managerin will immer, dass ich in den Schlagzeilen bleibe, selbst wenn ich gar keine aktuelle CD draußen habe. Kennst du den Spruch von wegen nur keine Publicity ist schlechte Publicity? Na ja, sie lebt nach diesem Motto, und mir raubt sie damit, um ehrlich zu sein, die letzten Kräfte.«
    »Inwiefern?« Amy interessierte der Vergleich zu Ropers Leben. Die Parallelen schienen eindeutig.
    »Ich kann abends nicht zum Essen ausgehen, ohne dass die Presse davon erfährt. Wenn ich einen Typen als Freund bezeichne, bloß weil er ein Freund ist und ich mich bei ihm anlehnen kann, schon les ich sofort danach in der Zeitung, dass wir was miteinander haben. Ich weiß, das klingt etwas selbstsüchtig, wenn man bedenkt, in welch glücklicher Lage ich doch eigentlich bin, aber ich brauche auch mal Freizeit und in der letzten Zeit komme ich immer schwerer dazu.« Sie ließ ihren Blick über die im Zimmer versammelten Bandmitglieder wandern. »Die Jungs verstehen das und denken genauso, deshalb sind wir hier hochgekommen, ohne ihr zu sagen, wo wir sind.«
    Amy stellte ihre ungeöffnete Coladose ab. »Mensch, wir haben ja doch mehr gemeinsam, als man hätte
ahnen können.« Sie wusste zwar nicht, warum sie glaubte, Hannah vertrauen zu können, aber sie tat es. Irgendetwas an der Offenheit, die sie in der Haltung der anderen Frau spürte, war ihr sympathisch. »Aus den gleichen Gründen habe ich einen wutentbrannten Roper gegen seinen Willen hier hochgeschleppt. Keiner weiß, wohin er gegangen ist, und ich muss unbedingt darauf achten, dass es auch so bleibt.«
    Mit einem verständnisvollen Blick wandte Hannah sich Amy zu. »Er hat in letzter Zeit ganz schön was abbekommen, stimmt’s?«
    »Das hat er. Viel mehr, als er verdient hätte, und ich möchte, dass er sich ohne Stress, und ohne von privaten Problemen verfolgt zu werden, neu sammeln kann. Meiner Meinung nach wird sich jeder Tag, den er hier verbringen kann, für ihn auszahlen.«
    »Also von uns wird ihn ganz sicher keiner verpfeifen, das kann ich dir versprechen.« Hannah hob versichernd die Schwurhand.
    Amy sah sich im Raum um und begegnete Ropers Blick. Er hielt den Blickkontakt lange aufrecht, bevor er ihr zuzwinkerte und sich wieder Mike zuwandte, der ihm etwas erzählte.
    Seit der Autofahrt hier herauf vor einer Woche hatten sie nicht mehr richtig miteinander gesprochen. Ihre Erkältung hatte sie aus dem Verkehr gezogen, aber wenn sie ihn sich jetzt so ansah, war dies womöglich ganz gut gewesen. Es hatte ihm Gelegenheit gegeben, sich mit ihrem Vorgehen und den Gründen
dafür zu arrangieren. Er hatte den Aufenthalt hier dringend nötig und inzwischen verstand er das auch.
    Doch Ropers psychische Festigung hing von der Verschwiegenheit aller Anwesenden ab und diese Erkenntnis brachte Amy wieder zu Hannah, die aber in diesem Punkt der gleichen Ansicht zu sein schien. »Ich bin davon überzeugt, dass ihr seinen Aufenthaltsort nicht verraten werdet.«
    »Werden wir auch nicht. Wir verstecken uns schließlich selbst hier.« Hannah beugte sich näher. »Er ist dir wirklich wichtig, wie?«
    »Natürlich. Immerhin ist er mein Mandant, und dies ist mein erster großer Auftrag. Ich kann mir nicht leisten, dass er am Ende mit dem Resultat unzufrieden ist.«
    Hannah drehte die Augen nach oben.

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