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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Königs fürchtet er nicht, denn Edward wird ihm einen persönlichen Rachefeldzug nicht verübeln, nachdem Ihr, Sir Brendan, den Grafschaftsrichter so schmerzlich gedemütigt habt. Hoffentlich erreicht Euch meine Warnung zur rechten Zeit. Die Countess of Clarin schwebt in ernsthafter Gefahr. Deshalb solltet Ihr sie vor einer Entführung schützen, falls es Fitzgerald gelingt, Eure Verteidigungsbastionen zu durchbrechen ...
    Nachdem Brendan den Brief ein zweites Mal gelesen hatte, warf er ihn ins Feuer. Eine Zeit lang starrte er in die lodernden Flammen, dann stand er auf.
    Griffin saß an der Tafel und aß den Wildschweinbraten, den Joanna ihm aufgetischt hatte.
    »Würdet Ihr mich entschuldigen?«, bat Brendan. »Ich muss etwas Wichtiges erledigen.«
    »Aye, Sir Brendan.«
    »Bruce wird mich doch nicht bekämpfen?«
    »Das wagt er wohl kaum. Offiziell weiß er gar nichts von den Schwierigkeiten der Countess of Clarin. Und sein Frieden mit Edward währt noch nicht allzu lange.«
    »Gewiss, ich verstehe.«
    Brendan verließ die Halle, um einige Vorkehrungen zu treffen. Als er zurückkehrte, fragte er Joanna, ob sie Eleanor gesehen habe, und erfuhr, die Lady sei eben erst erwacht und gerade mit ihrer Morgentoilette beschäftigt.
    Wenig später betrat er Eleanors Zimmer. Sie saß vor dem Spiegel und bürstete ihr rotgoldenes Haar. Lächelnd wandte sie sich zu ihm, und er verfluchte die qualvolle Pflicht, die er jetzt erfüllen musste.
    »Was gibt's?«, fragte sie.
    »Du musst packen. Heute Nachmittag reist du ab.«
    »Aber ...«, begann sie verwirrt.
    »Fitzgerald führt eine Truppe hierher.«
    »Obwohl die Schotten und die Engländer einen Waffenstillstand geschlossen haben?«
    »Die Soldaten des Königs kommandiert er nicht, sondern sein eigenes Heer. Doch es wird ihm nicht schwer fallen, die nordenglischen Freiherren zur Teilnahme an seinem Rachefeldzug zu bewegen. Im Grenzland musste fast jeder einen Verlust oder eine Beleidigung hinnehmen, Engländer und Schotten gleichermaßen. Da Fitzgerald uns wohl kaum unterschätzt, wird er mit einem riesigen Trupp hier eintreffen.«
    »Deine Festung ist stark ...«
    »Eleanor - er hat es auf dich abgesehen.«
    »Aye, aber du hast das Schloss den Engländern entrissen und befestigt, du besitzt genug Waffen und Rüstungen ...«
    »Jedes Schloss kann man stürmen. Und jeder Mann kann auf dem Schlachtfeld fallen. Hier bist du nicht sicher. Du wirst nach Norden reiten, mit Collum, Hagar, Lars, Margot und Bridie.«
    »Wohin?«
    »Zu meinen Verwandten jenseits von Stirling. Dort wird dir nichts zustoßen.«
    Zitternd erhob sie sich. »Das will ich nicht. Fitzgerald wird dich meinetwegen angreifen. Deshalb sollte ich bei dir bleiben.«
    »Nein. Glaub mir, dieser Entschluss fällt mir nicht leicht. Aber du musst das Schloss verlassen - weil du das Leben unseres Kindes nicht gefährden darfst.«
    »Zwingst du mich dazu?«
    »Notfalls binde ich dich auf einem Pferd fest, Eleanor.«
    Sie kehrte ihm den Rücken zu. »Wie du ... befiehlst.«
    »Noch etwas.«
    »Und das wäre?«
    »Jetzt liegt die Entscheidung nicht mehr bei dir - du wirst mich heiraten.«
    »Was?«, stieß sie hervor und wandte sich wieder zu ihm.
    Ihre Augen glänzten unnatürlich. Vor Leidenschaft und Zorn und Angst, dachte er.
    »Du schickst mich weg ... Womöglich trennen wir uns für viele Monate - und du wirst am Ende gar in einer Schlacht fallen, die gar nicht wüten dürfte ... Wann soll unsere Hochzeit stattfinden?«
    »Jetzt. Vater Duff erwartet uns in der Halle.«

20. Kapitel
    »Bitte, Brendan«, flehte Eleanor, »es ist zu früh für eine Heirat...«
    »Keineswegs«, widersprach er und schaute eindringlich in ihre Augen. »Falls ich sterbe, soll das Kind meinen Namen tragen.«
    »Wenn du stirbst, werde ich im Exil leben, in einem Land, wo mir viele Menschen immer noch übel nehmen, dass ich bei Falkirk gekämpft habe ...«
    »Für solche Diskussionen fehlt uns die Zeit.«
    Inzwischen hatten sie die Halle erreicht und Eleanor verstummte. Eric, Collum, Liam, Gregory, de Longueville und all die anderen hatten sich hastig versammelt, die meisten in Kettenhemden, Brustpanzer oder schlichten Lederrüstungen. Bestürzt eilte Margot zu Eleanor, ergriff ihre Hände und küsste sie auf die Wange. »Wie blass Ihr seid, Lady!«, flüsterte sie. »Schaut nicht so traurig drein! Das ist ein Freudentag.«
    »Aber die Männer werden davonreiten - und uns unglücklich machen ...«
    »Das tun sie unentwegt.«
    »Wie könnt

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