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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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tanzte mit Liam, Collum und de Longueville, der ihr ein wehmütiges Lächeln schenkte.
    »Seltsam, Lady, welche Wege uns beide hierher geführt haben.«
    »Ja«, bestätigte sie, »sehr seltsam.«
    »Hier gefällt's mir.«
    »Das freut mich. Welch ein erstaunliches Schicksal Euch widerfahren ist ... Nachdem Ihr das Piratenleben aufgegeben und mit dem französischen König Frieden geschlossen habt, seid Ihr ein schottischer Rebell geworden. Und jetzt...«
    »Als ich durchs Tiefland ritt, traf ich eine Lady, die in einem schönen Haus hinter diesem Hügel im Norden wohnt.«
    »Oh?«
    »Jetzt will ich tatsächlich ein Schotte werden. Aber zum Glück habe ich in Frankreich essen und kochen gelernt.« Lächelnd schaute sie sich um. Ihr wackerer eng-lischer Vetter tanzte mit einer schönen jungen Frau. Wie Rabenflügel flatterten ihre schwarzen Haare im Nachtwind. Und Brendan teilte einen Becher Ale mit Margot. Lachend unterhielten sie sich, wie gute alte Freunde.
    Eleanor entschuldigte sich bei de Longueville, ging zu den beiden hinüber und Margot umarmte sie warmherzig. »Wie schön, dass Ihr wohlbehalten bei uns angekommen seid, Lady! Wenn ich auch den schweren Verlust bedauere, der Euch hierher geführt hat. Der Comte de Lacville war ein wunderbarer Mann.«
    »Habt Ihr ihn gut gekannt?«
    »Gut genug. Als wir Euch begleitet haben, sind wir nicht zum ersten Mal nach Frankreich gefahren. Wir mussten uns Philipps Wohlwollen sichern.«
    »Und er war stets ein guter Freund«, erklärte Brendan. »Nun hat er uns einen Waffenstillstand beschert. Aber Edward ist noch lange nicht mit Schottland fertig.«
    »Irgendwann wird er sterben«, meinte Eric, der sich inzwischen hinzugesellt hatte.
    »Alle Menschen sterben«, betonte Margot.
    »Dann wollen wir tanzen, solange wir noch leben. Wenn Ihr uns entschuldigen wollt, Lady - Brendan ...« Grinsend eilte er mit Margot davon.
    Unbefangen legte Brendan einen Arm um Eleanors Schultern. Er zögerte nicht, vor den Leuten zu zeigen, was sie ihm bedeutete. Aber sie fühlte sich unbehaglich. Und sie hoffte inständig, man würde nicht glauben, sie hätte Brendan zuliebe ihren Ehemann getötet.
    Doch die Schotten begegneten ihr sehr freundlich und schienen sie fraglos zu akzeptieren.
    »Was für eine wunderbare Hochzeit ...«, meinte Brendan.
    »Eric sollte Margot endlich heiraten. Kannst du ihn nicht dazu bringen?«
    »Er ist ein freier Mann und ich darf ihm keine Vorschriften machen.«
    »Vielleicht werde ich's versuchen.«
    »Wenn du nicht einmal das Dilemma deines eigenen Herzens meisterst - wie willst du dann die Probleme anderer Menschen lösen?«
    »Wie gern würde ich Margot helfen ...«
    »Das verstehe ich nur zu gut. Komm, gehen wir nach Hause. Es ist spät geworden.«
    Während der nächsten Tage lernte Eleanor die Gemeinde kennen. Da der Krieg vorerst beendet war, erwachte überall eine neue Sehnsucht nach dem Leben. Die Felder wurden bepflanzt, zerstörte Häuser wieder aufgebaut. Allmählich fühlte sie sich in der Festung heimisch. Eines Abends lag sie mit Brendan im Bett, und er erzählte ihr, er habe an Robert de Bruce geschrieben, der sich zurzeit ausgezeichnet mit König Edward verstand. »Ich informierte ihn über deine Schwierigkeiten und bat ihn, dir zu helfen.«
    »Was kann er denn tun?«
    »Für Edward ist das gute Einvernehmen mit Robert de Bruce sehr wichtig. Vor allem wegen Bruces starker Stellungen im Südwesten.«
    »Bruce hat den schottischen Freiheitskampf immer wieder verraten.«
    »Im Lauf der Jahre haben sich viele ehrbare Schotten dem englischen König unterworfen. Aber Comyn kämpfte verbissen weiter - bis er bei Falkirk seine Streitkräfte zurückzog. Angeblich fürchtete er schon vorzeitig den Verlust der Schlacht und seine Festnahme. Dann hätte er seine gesamten Ländereien eingebüßt. Es ist nicht gut, wenn der Besitz eines Mannes seiner Gesinnung schadet.«
    »Jetzt besitzt auch du ein Stück Land.«
    »Ich verwalte es für Schottland. Und es gefällt mir, die Felder bepflanzt zu sehen, die Schafe und Rinder auf den Weiden ... Von solchen Dingen weiß ich so wenig.«
    »Aber du bist stolz auf deinen Namen.«
    »Gewöhnlich schon«, bestätigte er lächelnd und nahm sie etwas fester in die Arme. »Im Lauf der Generationen hat er sich weit verbreitet.«
    »Wie ich hörte, kam er ursprünglich aus England«, murmelte Eleanor.
    Diese kleine Spitze nahm er ihr nicht übel. »Aye. Die ersten Grahams kamen mit König David hierher, nachdem er am

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