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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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fortschickte. Das Schicksal erschien ihr schon grausam genug. Bei einer letzten Umarmung fühlte sie sein starkes Herz schlagen, dann hob er sie wieder aufs Pferd.
    »Unsere Feinde haben eine große Belagerungsmaschine, Sir Brendan«, berichtete Gregory, der Fitzgeralds Heer regelmäßig beobachtete.
    Mittlerweile hatte Brendan die Verteidigung entlang der Mauern organisiert. Die Köcher mit den Pfeilen waren verteilt, Ölkannen neben den großen Heizkesseln bereitgestellt und die Familien, die im Dorf und außerhalb wohnten, zwischen den inneren und äußeren Festungsmauern in Sicherheit gebracht worden.
    »Ein Katapult?«, fragte Brendan.
    »Aye«, stimmte Gregory zu.
    Mit einem solchen Apparat konnten brennende Geschosse mitten in die Festung gejagt werden. Das wusste Brendan. »Da drüben sind die Mauern am schwächsten«, wandte er sich zu Corbin und zeigte auf die Stelle, die er meinte. »Und dort.«
    »Sobald wir mit einem Rammbock attackiert werden, lasse ich das siedende Öl hinabfließen.«
    »Bohren wir Löcher hinein«, schlug Brendan vor. »Eric!«
    Sein Vetter, der gerade die Armbrustschützen postierte, eilte sofort zu ihm.
    »Ich reite mit ein paar Männern hinaus«, erklärte
    Brendan, »und zerstöre die Straße. Dann bleiben sie mit ihrem Katapult stecken und wir gewinnen ein wenig Zeit. Wallace hat eine Truppe zur Ostseite des Waldes geführt. Von dort aus können sie die Engländer empfindlich treffen, vor allem, wenn wir sie auf der Straße in die Zange nehmen.«
    »Soll ich Euch begleiten, Sir Brendan?«, fragte Corbin. »Mit einem Schwert weiß ich besser umzugehen als die meisten Eurer Männer.«
    Brendan musterte ihn zögernd. Gewiss, Corbin war ein mustergültiger Gefangener gewesen und sogar freiwillig bei den Schotten geblieben. Aber so gern er dem Vetter seiner Frau auch vertrauen würde - er hatte gelernt, nicht nur seinen Feinden, sondern auch den eigenen Landsleuten mit Argwohn zu begegnen. »Ihr seid ein Engländer. Wenn man uns gefangen nimmt, besteht die Möglichkeit, dass wir gegen Lösegeld freigelassen werden. Aber Euch würde wegen Hochverrats die Todesstrafe drohen.«
    »Glaubt Ihr vielleicht, Fitzgerald würde Euch schonen? Nein, mein Freund, er wird Euch in Stücke reißen.«
    »Trotzdem - Ihr werdet hier gebraucht. Nachdem Ihr Clarin oft genug gegen Belagerungen verteidigt habt, wird uns Eure Erfahrung nützen.«
    Das war eine Ausrede, was Corbin nicht entging. Entmutigt wandte er sich der Aufgabe zu, die der Schlossherr ihm zugewiesen hatte, und Brendan ritt mit seiner Truppe nach Süden.
    An einer Stelle, wo die Straße durch dichten Wald führte, zügelten sie die Pferde. Erleichtert dankte er dem Himmel für den Frühlingsregen, der die ohnehin schon schlechte Straße in eine schlammige Furche verwandelt hatte. Seine Männer - darunter viele Bauern, die sich auf solche Arbeiten verstanden - begannen eifrig zu graben. Innerhalb einer Stunde hatten sie eine
    Grube ausgehoben, in der nicht nur das Katapult, sondern zahlreiche Pferde und Reiter versinken würden. In diese Falle würden die Schotten nicht geraten, denn Brendan hatte Gregory zu Wallace geschickt, um ihn über den neuen Plan in Kenntnis zu setzen. Und Wallace, der listige Stratege, würde Fitzgeralds Heer von hinten attackieren.
    Nachdem das Werk vollbracht war, führte Brendan die Bauern ins Schloss zurück. Zusammen mit Liam und ein paar sorgsam ausgewählten Kriegern ritt er wieder davon, während Eric, von Corbin unterstützt, die Verteidigung hinter den Mauern befehligte.
    Bald sahen die beiden Reiter das englische Heer vorrücken, und Brendan glaubte, Fitzgerald an der Spitze zu erkennen - in schwerer Rüstung, mit einem Helm in den Farben seiner Familie. Hinter ihm trug ein Knappe die Fitzgerald-Standarte.
    Brendan kauerte auf einem dicken Eichenast und beobachtete, wie sich die ersten Pferde der Schlammgrube näherten. Dahinter zogen sechs kräftige Ackergäule das schwere Katapult die Straße entlang - eine tödliche Waffe, die Menschenleben und starke Mauern gleichermaßen zerstören konnte. Den Schotten verschaffte Fitzgeralds Entschluss, dieses Kriegsgerät mitzunehmen, gewisse Vorteile, denn sie verzögerte den Anmarsch und Bruce hatte Brendan rechtzeitig gewarnt.
    »Gleich sind sie da!« Von der anderen Straßenseite drang Liams leiser Ruf herüber. Auch er saß auf einem mächtigen Ast, Pfeil und Bogen in den Händen.
    »Ziel auf Fitzgeralds Hals!«
    »Aye, Brendan.«
    Während die Reiter näher

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