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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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de Longueville den Rücken.
    »Lady«, antwortete Wallace, »ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr nicht nach meinem Blut dürsten und auch meinen Standpunkt begreifen würdet.«
    Jetzt ergriff Brendan das Wort. Mit eiskalter Stimme. »Auf dieser Reise habe ich mich bemüht, sehr viel zu vergeben und zu vergessen.«
    Unbehaglich wandte sie sich zu ihm. Erst jetzt nahm sie das helle Kerzenlicht in der Kabine wahr, und sie fürchtete, dass ihr dünnes Nachthemd so gut wie durchsichtig wirkte. In Zukunft muss ich mich etwas sorgfältiger kleiden, beschloss sie voller Selbstironie, wenn ich meinen Feinden nachspioniere ... »Wir sind uns auf einem Schlachtfeld begegnet.«
    »Aye. Dabei stellte sich heraus, wer Milde walten ließ - und wer nicht.«
    Eleanor drehte sich wieder zu Wallace um. »Glaubt
    Ihr, ich könnte Euch gefährlich werden, Sir? Ich bin un-bewaffnet.«
    Lächelnd hob er die Brauen. »Jeder Mann - oder jede Frau - kann sich eine Waffe beschaffen.«
    »Bis jetzt habe ich niemanden attackiert.«
    Der Pirat verdrehte die Augen und Eric Graham lachte laut auf. Was Brendan dachte, ließ er nicht erkennen.
    »Wie ich hörte, könnt Ihr sehr gut mit einem Schwert umgehen, Lady«, bemerkte Wallace.
    »Nicht allzu gut. Wenn man im Grenzland zwischen Schottland und England lebt, muss man lernen, sich zu verteidigen. Euren wackeren Kriegern wäre ich wohl kaum gewachsen, Sir.«
    »Männer und Frauen besitzen verschiedene Talente, auf dem Schlachtfeld und außerhalb. In einem Kampf zählt nicht nur die Kraft, sondern auch der Verstand. Genauso wichtig ist die Strategie. Aber vor allem kommt es auf die Herzen und Seelen an. Wir kämpfen um unser Leben, Lady Eleanor, um unsere Freiheit, unser Land. Während Edward für seinen Ruhm kämpft -um sich als grandioser Eroberer zu erweisen.«
    »Und mein Volk hat gekämpft, weil Barbaren aus dem Norden über uns herfielen, unsere Felder verwüsteten und die Festung meiner Familie einnehmen wollten.«
    »Bemüh dich nicht, William«, bat Brendan ungeduldig. »Sie wird niemals verstehen, worum es geht.«
    »Vielleicht nicht.« Wallace setzte sich auf die Kante des Tisches, der mitten in der Kabine stand, und beobachtete Eleanor. In seinen Augen las sie immer noch eine sonderbare Belustigung. »Aber wenn sie mir verspricht, kein Messer in meinen Rücken zu stoßen, will ich ihr glauben.«
    »Eher würde sie ein Schwert wählen«, murmelte Brendan.
    Wallaces Lächeln vertiefte sich. »In Zukunft dürft Ihr Euch etwas freier an Bord bewegen, Lady.«
    »Wie freundlich - nachdem ich gezwungen wurde, mein eigenes Schiff zu verlassen ...«
    »Mon Dieu, man sollte Ihr die Wahrheit sagen!«, rief de Longueville ärgerlich.
    »Die kennen wir nicht«, log Wallace, ohne Eleanor aus den Augen zu lassen.
    »Was meint Ihr?«, fragte sie.
    »Das geht Euch nichts an«, erwiderte Eric.
    »O doch!«
    »Das ist alles, was Ihr Schotten könnt!«, stieß der Franzose hervor. »Reden, reden, reden! Wäre sie immer noch meine Gefangene ...«
    »Aber das ist sie nicht«, fiel Brendan ihm ins Wort.
    »Jetzt sollte sich Lady Eleanor zurückziehen«, entschied Wallace.
    »Wartet, ich ...«, begann sie.
    Aber Wallace ergriff ihre Hand und küsste sie so galant, dass sie sich vor lauter Verwirrung nicht wehrte. »Gute Nacht, Lady. Ein andermal werden wir uns weiter unterhalten.«
    »Gute Nacht, Lady!«, spottete der Pirat. »Wie ritterlich sich der wilde Wallace benimmt! Hättet Ihr sie in meine Obhut gegeben, wäre sie sicher gefügiger ...«
    »Aber sie ist nicht Eure Gefangene, sondern Brendans Geisel«, unterbrach ihn Wallace. »Das haben wir vereinbart.« Als er sich zu Eleanor wandte, stieg ihr das Blut in die Wangen. »Und wir werden sie höflich behandeln. Was immer man auch von uns behaupten mag, im Gegensatz zu den Engländern sind wir keine Ungeheuer. Lady, zieht Euch zurück.«
    »Aber - ich weiß nicht, was hier geschieht, Ihr habt mir nichts erzählt...«
    »Es gibt viele Dinge, die Ihr nicht wisst.«
    »Hört mich an ...«
    Diesmal fiel ihr Brendan ins Wort. »Euer Besuch war uns allen ein Vergnügen, aber jetzt müsst Ihr endlich in Eure Kabine zurückkehren.«
    Vergeblich versuchte sie, seine Hand abzuschütteln, die ihre Schulter umklammerte. »Das will ich nicht!«, fauchte sie. »Ich möchte erfahren, was ...«
    »Vielleicht fängt sie wieder zu fiebern an«, meinte Brendan in geheuchelter Besorgnis. »William, sobald ich sie in ihre Kabine gebracht habe, komme ich zurück.«
    »Aye, Brendan,

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