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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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das sie auf dem Tisch abstellte. »Brot, Käse, Fisch, Wein. Und eine Bürste.« Ironisch lächelte sie Eleanor an. »Er mag Frauen mit seidigem Haar.«
    »Was er mag, kümmert mich nicht! Das habe ich bereits erwähnt.«
    »Soll ich Euch vor ihm beschützen?«, fragte Anne-Marie honigsüß.
    »Nicht nötig. Allzu lange werde ich nicht mehr hier bleiben.«
    »Hofft Ihr, der Schotte würde Euch befreien? Den hat er weggeschickt.«
    »Was?«, würgte Eleanor hervor.
    Ihr Entsetzen schien Anne-Marie köstlich zu amüsieren. »Weil der Schotte nichts zu bieten hatte. Hätte er gekämpft, wäre er gestorben. Das wusste er. Jacques erzählte ihm, keine Engländerin sei ein solches Risiko wert, und der Schotte stimmte zu. Später werdet Ihr Jacques sehen, Lady. Soll ich Euch frisieren?«
    »Nein.«
    Aber Anne-Marie wich nicht von der Stelle. Erst als Eleanor mit der Bürste durch ihr zerzaustes Haar fuhr, verließ die Französin das Zimmer und verriegelte die Tür hinter sich.
    Eleanor rannte zum Fenster und öffnete die Läden. Inzwischen war die Nacht hereingebrochen. Den ganzen Tag hatte sie nichts gegessen. Und der Fisch roch verlockend. Doch der Wunsch, die Flucht zu ergreifen, war stärker als ihr Hunger. Wie sollte sie der schurkischen Bande entrinnen? Sie schaute zum Bett zurück. Da lag die Pelzdecke. Sollte sie die Laken zerreißen?
    Kurz entschlossen machte sie sich ans Werk. Wenn sie die Leinenstreifen miteinander verknotete, könnte sie daran hinabklettern - vielleicht nicht bis zum Boden, aber weit genug, um gefahrlos hinunterzuspringen.
    Nachdem sie die Leinenstreifen aneinander geknotet hatte, rückte sie das Bett zum Fenster und befestigte den behelfsmäßigen Strick an einem Holzbein. Jeden Augenblick konnte die Tür wieder aufschwingen ...
    Endlich war das Werk vollbracht. Sie stieg aufs Fensterbrett und rutschte hinab, ins nächtliche Dunkel, bis ihre Füße dicht über dem Boden hingen. Ein harmloser Sprung ...
    Sie ließ sich fallen - in die Arme des maskierten Franzosen.

7. Kapitel
    Wie eine Furie bekämpfte sie ihn. Mit Zähnen und Fingernägeln. Sie wand sich umher, trat nach ihm, versuchte ihn wegzustoßen. Ohne Erfolg. Unter seinem Umhang spürte sie ein Kettenhemd. Jetzt trug er wieder Handschuhe und die Ledermaske schützte sein Gesicht. Trotz ihrer heftigen Gegenwehr trug er sie mühelos zur Haustür. Dort standen die anderen und lachten über Eleanors Verzweiflung.
    Der kleine Franzose erwartete sie im Wohnzimmer vor dem Kamin. Als sie dicht vor ihm auf die Füße gestellt wurde, hätte sie ihn am liebsten geohrfeigt. Doch sie beherrschte sich und straffte herausfordernd die Schultern. »Ihr Narren! Wie grausam man Euch strafen wird, könnt Ihr Euch gar nicht vorstellen.«
    Zu Eleanors Bestürzung lachten der schlanke kleine Mann, seine zwei Gefährten und Anne-Marie immer noch. Soeben war Helene beauftragt worden, nach oben zu gehen und den Strick durch das Fenster der Gefangenen heraufzuziehen.
    Der Maskierte trat vor das Kaminfeuer und kehrte Eleanor den Rücken. Jacques. So hieß der Mann, vor dem Brendan, der tapfere Schotte, davongelaufen war. »Jacques«, sprach sie ihn an, »ich werde den König bitten, Euch zu begnadigen, und Euch reich zu belohnen. Was ich bei mir trug, war nur ein Bruchteil meines Eigentums. Braucht Ihr Geld?«
    Abrupt wandte er sich ihr zu und starrte sie an. Es war der kleine Franzose, der an seiner Stelle antwortete. »Nicht alles im Leben kann man kaufen, Lady. Diese
    Lektion müsst Ihr noch lernen. Viele Dinge sind kostbarer als Geld und Gold.«
    »Aber ...«
    »Geht nach oben, Lady.«
    »Warum?«, flüsterte sie.
    »Bald wird er Euch folgen, dann werdet Ihr's verstehen.«
    »Nein, Ihr versteht nicht ...«, begann Eleanor. Als er auf sie zuging, wich sie zurück. »Ich bin eine Erbin in meinen eigenen Rechten. Das dürft Ihr mir nicht antun.«
    Jacques kehrte ihr immer noch den Rücken, der kleine Franzose kam unerbittlich näher, und die beiden anderen halfen ihm, die Gefangene einzukreisen. Plötzlich wandte sich Jacques vom Kamin ab. Sein Umhang flatterte im Feuerschein. Wortlos eilte er zu Eleanor und ergriff ihre Hand.
    »Nein!«, schrie sie und versuchte sich loszureißen.
    Aber sie konnte sich nicht befreien. Als sie sich allzu heftig wehrte, hob er sie einfach hoch und trug sie die Treppe hinauf. In ihrem Zimmer warf er sie kurzerhand auf das Bett, von dem sie die Laken entfernt hatte. Kämpferisch richtete sie sich auf. Aber er verließ das Zimmer,

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