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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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...
    Plötzlich wurde der Riegel zurückgeschoben. Eleanor schloss die Läden und drehte sich um.
    Im selben Augenblick wurde die Tür geöffnet und eine etwa 30-jährige Frau trat ein. Früher mochte sie hübsch gewesen sein, aber jetzt wirkte sie müde und verhärmt. Auf ihre Schultern fiel dichtes Haar, dunkelbraun wie die Augen. Ironisch musterte sie Eleanor von Kopf bis Fuß. »Kommt mit mir.«
    »Wohin?«
    »Ihr müsst ein Bad nehmen.«
    Obwohl Eleanor in ihren nassen Kleidern erbärmlich fror, wollte sie sich nicht ausziehen - schon gar nicht in dieser fragwürdigen Gesellschaft. »Nein, ich bleibe lieber hier.«
    »Wollt Ihr Euch erkälten?«
    »Ich möchte zu meinem Verlobten gebracht werden -oder erfahren, dass er auf dem Weg zu mir ist. Bis dahin warte ich.«
    »Dann müsst Ihr warten, bis Ihr alt und grau seid«, erwiderte die Frau und lächelte spöttisch.
    »Trotzdem warte ich.«
    »Nein, Ihr werdet mich begleiten.«
    Eleanor überlegte, ob sie sich auf einen Kampf einlassen sollte. Immerhin war sie größer als ihre Gegnerin
    - und sicher auch stärker.
    Doch die Frau rührte sie nicht an. »Kommt mit mir oder man wird andere Maßnahmen ergreifen.«
    Diese Drohung erschreckte Eleanor. Und sie fühlte sich noch unbehaglicher, als eine zweite Frau eintrat, viel kräftiger gebaut. Blond und blauäugig, glich sie einer nordischen Göttin aus Walhall. »Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten?«
    »Sie weigert sich, ihre nassen Sachen auszuziehen.«
    »Das müsst Ihr aber«, wandte sich die blonde Frau an die Gefangene.
    Unschlüssig schaute Eleanor von einer zur anderen. Beide waren in Leinen gekleidet, nicht kostbar, aber auch nicht ärmlich. »Bitte, hört mich an«, flehte sie und zwang sich zur Ruhe. »Wer ich bin, wisst Ihr vermutlich nicht ...«
    »O doch«, fiel ihr die Brünette ins Wort.
    »Ich bin eine Menge Geld wert!«
    Da wechselten die beiden einen Blick und brachen in Gelächter aus.
    »Kommt endlich mit uns!«, befahl die Blondine. »Wir haben keine Zeit zu verschwenden.«
    Auf dem Weg zur Tür fragte sich Eleanor, ob sie an den beiden vorbeistürmen, die Treppe hinab und aus dem Haus laufen könnte. Welch eine verrückte Idee, dachte sie. Aber was hatte sie schon zu verlieren?
    Den Kopf hoch erhoben, ging sie an den Frauen vorbei, betrat einen holzgetäfelten Flur und sah die Treppe. Unglücklicherweise erriet die Brünette, warum sich Eleanor plötzlich in ihr Schicksal fügte, und packte sie an den Haaren. »Halt!«, kreischte Eleanor und trat ihr mit aller Kraft auf den Fuß. Schreiend ließ die Frau das rotgoldene Haar los und hüpfte auf einem Bein umher.
    Ehe Eleanor fliehen konnte, umklammerte die Blondine ihren Arm, so fest, dass sie ihr beinahe die Schulter ausrenkte.
    Sekunden später rannte der elegant gekleidete kleine Franzose die Treppe herauf, gefolgt von dem Leprakranken. »Was geht hier vor?«
    »Sie will nicht baden!«, erklärte die Brünette erbost. Der Maskierte schob sich an dem Franzosen vorbei und
    Eleanor wich angstvoll zurück. »Nein, nein, ich werde ...«
    Zu spät. Er umfing ihre Taille und zerrte sie den Flur entlang, in einen Raum, wo eine hölzerne, mit dampfendem Wasser gefüllte Wanne stand. Vergeblich wehrte sie sich, als er ihr die nassen Kleider vom Leib riss. Dann hob er sie hoch und ließ sie in die Wanne fallen. Das heiße Wasser nahm ihr den Atem. Zitternd schlang sie die Arme um ihre angezogenen Knie.
    Ringsum lagen ihre zerfetzten Kleider am Boden. Wenigstens war der Mann verschwunden. Doch sie blieb nicht lange allein. Die beiden Frauen kamen herein und die Blondine knickste lachend. »Seife, Mylady?«
    »Ein Waschlappen, Countess?« Die Brünette warf ein kleines leinenes Tuch ins Wasser.
    Von wildem Hass erfüllt, starrte Eleanor die beiden an und musste ihre ganze Selbstkontrolle aufbieten, um nicht in Tränen auszubrechen.
    »Für Euer Haar«, verkündete die Blondine und hielt ein Fläschchen hoch. »Lehnt Euch zurück, ich möchte Eure Locken waschen.«
    »Rührt mich nicht an!«, fauchte Eleanor.
    »Stell dir vor, Anne-Marie, die Countess fürchtet sich vor mir!«
    Lächelnd trat Anne-Marie neben die Wanne und wickelte eine Haarsträhne der Gefangenen um einen Finger. Als Eleanor zusammenzuckte, erregte sie neue Belustigung. »Ah, cherie! Habt keine Angst vor uns! Weder Helene noch ich bevorzugen Frauen. Eh, Helene?«
    »Es sei denn, wir werden gut dafür bezahlt«, bemerkte Helene. »Sehr gut ...«
    Nun glaubte Eleanor zu wissen, wohin man

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