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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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vorbeifuhr. Vor dem Schlosstor sprang sie aus dem Wagen und umarmte ihre Vettern, auch Isobel, die offenbar einen Beweis familiärer Zuneigung erwartete.
    Freundlich begrüßten Alfred und Corbin den Comte, den sie seit ihrer Kindheit kannten. Dann wandte sich Isobel zu ihm und führte ihn die Treppe hinauf, in die große Halle. »Oh, mein lieber Comte de Lacville! Welch eine Freude, einen so bedeutsamen Mann in unserer Familie zu begrüßen. Aber ich verstehe nicht, warum Ihr mit Eurer Gemahlin hierher kommt - wo Ihr doch in Frankreich so fabelhafte Ländereien besitzt!«
    »Da mein ältester Sohn sein Erbe schon jetzt fachkundig verwaltet, möchte ich mich um den Landbesitz meiner Frau kümmern ...«
    »... für den Alfred vorbildlich gesorgt hat!«, ergänzte Eleanor, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste die Wange ihres sichtlich verlegenen Vetters.
    »Sobald Ihr Euch von der Reise erholt habt, können wir dinieren, Comte«, verkündete Isobel. »Eleanor, ich war so frei, deine Sachen in die Suite deines Vaters bringen zu lassen. Da gibt es zwei Räume ...«
    »Vielen Dank.«
    »Hoffentlich ist Euch unsere Gastfreundschaft im Norden Englands angenehm genug, Comte«, flötete Isobel, »nachdem Ihr an den Pariser Luxus gewohnt seid.«
    »In diesem Haus wurde ich schon oft willkommen geheißen«, erwiderte er, »und ich fühlte mich stets sehr wohl. Wo immer Eleanor leben möchte, werde auch ich glücklich sein.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen.«
    »Und wie hältst du's auf Clarin aus, Isobel, ohne den gewohnten Londoner Luxus?«, fragte Eleanor honigsüß.
    Isobel blinzelte verdutzt, dann lächelte sie strahlend. »Wo immer Corbin leben will, bin ich glücklich ...«
    Verwundert schaute Eleanor ihren jüngeren Vetter an, der die Achseln zuckte, und gewann den Eindruck, Isobel hätte diskret gegen sein Schienbein getreten. Aber sie war sich nicht sicher.
    »Nun führe ich deinen Gemahl und dich nach oben. Meine Liebe ...«, begann Isobel.
    »Danke«, fiel Eleanor ihr ins Wort, »ich weiß, wo die Suite meines Vaters ist.«
    Entschlossen ergriff sie Alains Arm und geleitete ihn in den zweiten Stock hinauf. Verglichen mit seinen Landsitzen, würde er Clarin wahrscheinlich kalt und zugig finden. Aber sie liebte ihr Heim.
    Zwischen den beiden Schlafgemächern befand sich ein großes Ankleidezimmer mit Toiletten, die ihr Vater
    - ein Bewunderer des altrömischen Stils - hatte einbauen lassen. Als sie den ersten der zwei Räume betraten, schwankte der Comte. »Ich glaube, ich muss mich hinlegen.«
    »Ja, gewiss. Ruh dich aus.« Fürsorglich half sie ihm aufs Bett. Statt nach seinem Kammerdiener Jean zu rufen, befreite sie Alain selbst von seinem schweren Reiseumhang und den Stiefeln. Dann brachte sie ihm einen Becher Wasser.
    Während sie ihn zudeckte, hielt er ihre Hand fest. »Was für eine liebe, gute Ehefrau du bist!«
    »Und du bist ein wunderbarer Mann. Sag nie wieder, du würdest sterben und mich allein lassen - und diesem Biest ausliefern!«
    »Meinst du die dunkelhaarige kleine Schönheit?«
    »Allerdings!« Lachend strich er über Eleanors Haar. »Stünde es in meiner Macht, würde ich dich niemals verlassen.«
    »Sprich nie wieder davon!«, bat sie und glättete die Bettdecke.
    »Denkst du oft an ihn?«, fragte er leise.
    »Nein«, log sie und richtete sich auf. »Er ist nach Schottland gefahren und ich bin hier bei dir. Ich bete darum, dass du noch viele Jahre lebst.«
    Lächelnd schloss er die Augen. »Jetzt hätte ich gern einen Schluck Wasser.« Sie erfüllte seinen Wunsch. Wenig später schlief er ein, und sie begab sich in den kleineren der beiden Räume, den ihr Vater bewohnt hatte. Das Gemach der Hausherrin, in das sie Alain geführt hatte, war schöner eingerichtet - mit alten, reich geschnitzten Möbeln in gälischem Stil. An den Wänden hingen flämische Gobelins, in den Regalen standen Bücher, von Mönchen aus der Melrose Abbey geschrieben. Ein Dienstmädchen hatte einen Krug mit frischem Wasser bereitgestellt. Nachdem Eleanor ihr Gesicht erfrischt hatte, verließ sie das Zimmer.
    In der Halle traf sie Corbin an. »Ah, meine liebe arme Kusine! Also hast du tatsächlich den alten Mann geheiratet und zuvor wilde Piraten und wieder einmal die Schotten besiegt.« Grinsend schenkte er sich einen Branntwein ein. »Als ich von deinem Abenteuer auf hoher See erfuhr, tat mir der gute Wallace richtig Leid.«
    Natürlich wusste sie, dass er sie hänselte. »Red keinen Unsinn, Corbin - ich habe

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