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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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weder die Piraten noch die Schotten besiegt. Thomas de Longueville wollte mich an die Araber verkaufen, und die Schotten wussten, wie viel ich meinem Bräutigam wert bin.«
    Er ging zu ihr und umarmte sie. »In all diesen Wochen habe ich dich schmerzlich vermisst und mir große Sorgen um dich gemacht. Die ersten Informationen bekamen wir von mehreren Reisenden, dann eine offizielle Nachricht aus London, nachdem der französische König den englischen verständigt hatte.«
    »Wie bedauerlich, dass du dich meinetwegen aufregen musstest ... Wenigstens hattest du nette Gesellschaft.«
    »Ach ja, meine liebevolle Gemahlin.«
    »Ist sie schon seit meiner Abreise hier?«
    »Ja, erstaunlicherweise.«
    »Offenbar freust du dich nicht darüber.«
    »Ich bin immer noch verwirrt. Du etwa nicht?«
    »Nun, vielleicht hat sie sich geändert.«
    »Sie möchte mir mit aller Macht einen Erben schenken - weil sie glaubt, deine Ehe würde kinderlos bleiben. Und Alfred ist viel zu beschäftigt, um zu heiraten -mit der Verwaltung unserer Ländereien und seinem ständigen Kriegsdienst.«
    »Musste er schon wieder an einem Feldzug teilnehmen?«, fragte sie bestürzt.
    »Wann findet hier kein Feldzug statt?«, antwortete er vage. Nach einer kurzen Pause schüttelte er seufzend den Kopf. »Armes Mädchen - wie ich dich bedauere ...«
    »Warum?«
    »Gewiss, Alain ist ein wundervoller Mann. Aber um ehrlich zu sein - du solltest deine Jugend genießen, deine Schönheit.« Zögernd fuhr er fort: »Eines muss man Isobel lassen - von der Liebeskunst versteht sie eine ganze Menge. Ich wünschte, ich könnte sie wegschicken. Leider gelingt es mir nicht. In der Ehe genießt man ... einige Vorteile. Und da Alain ein alter Mann ist, musst du wohl darauf verzichten.«
    »Besten Dank für deine rührende Sorge um meine irdischen Freuden.«
    »Vielleicht wird er sterben.«
    »Eines Tages sterben wir alle.«
    »Du wirkst nicht glücklich, eher resigniert.«
    »Genauso fühle ich mich. Gibt's irgendwelche Neuigkeiten über die Schotten?«
    »Wallace ist nach Schottland zurückgekehrt. Sein Heer hat er verloren, aber es gibt nach wie vor zahlreiche Renegaten, die englische Außenposten und Vorratswagen angreifen. Bis zur Grenze wagen sie sich jedoch nicht. Comyns Truppe kämpft immer noch, und de Bruce, seit kurzem mit einer englischen Erbin verheiratet, hat Edward die Treue geschworen. Bis auf weiteres. Erzähl mir von Wallace! War er bemalt wie ein alter Pikte? Hat er Hörner? Ist er sieben Fuß groß?«
    »In meiner Gegenwart war er nie bemalt und so riesig ist er auch nicht. Natürlich trägt er keine Hörner zur Schau. Er hat mich sehr gut behandelt - und mir versichert, am Gemetzel auf Clarin sei er nicht schuld.«
    Dass sie einen Feind verteidigte, schien ihn zu verblüffen. »Nun, dafür hat er woanders gemordet und geplündert. Und wir sind über schottische Festungen hergefallen. So war's nicht immer. Bevor König Alexander und seine Tochter starben, lebten wir jahrelang in Frieden mit unseren nordischen Nachbarn. Aber die Schotten vertragen sich nicht mal untereinander. Andernfalls wären sie formidable Feinde.«
    In diesem Augenblick kam Isobel in die Halle. »Die Schotten warten auf Edwards Tod. Aber diesen Gefallen wird ihnen unser König nicht tun. Und der elende Schurke, der dein Schiff gekapert hat, wird bald in der Hölle schmoren.«
    »Mein Schiff wurde nicht von Wallace attackiert«, protestierte Eleanor, »sondern von einem Piraten, der eine fantastische Geschichte erzählt hat. Stell dir vor, Isobel, er behauptete, für diesen Angriff sei er bezahlt worden.«
    »Was?« Isobels Überraschung wirkte echt. »Trotzdem verteidigst du die Schotten? Vermutlich wurde der Pirat von einem reichen schottischen Baron beauftragt, dich umzubringen - weil du einen seiner Freunde oder Verwandten bei Falkirk erstochen hast. Falls diese Schauergeschichte überhaupt stimmt. Alle Piraten sind Lügner.«
    »Dazu kann ich nichts sagen, weil ich nur einen einzigen Freibeuter etwas näher kenne.«
    Lachend zuckte Isobel die Achseln. »Was spielt das schon für eine Rolle? Jetzt bist du wohlbehalten nach Clarin zurückgekehrt.«
    »Wo ich dich zu meiner großen Freude angetroffen habe. Warum bist du hier?«
    Isobel füllte einen Kelch mit Wein und nippte daran. »Nachdem du einen alten Mann geheiratet hast und Alfred ständig von Edward beansprucht wird, sind Corbin und ich verpflichtet, einen Erben zu zeugen, um Clarins Zukunft zu sichern.«
    »Welch ein edles

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