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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Franzosen.
    »Hübsch - und tot, wenn sie von Lady Hebert, der Bulldogge, ertappt wird«, meinte Eric.
    »Vielleicht sollte sie nicht in der Festung bleiben.« De Longueville wandte sich zu Brendan. »Reiten wir nach Norden? Im Hochland wimmelt es von Kühen und wir brauchen was zu essen.«
    Brendan nickte. »Aye, Eure Freundin soll sich nachts aus dem Haus schleichen.«
    »Wo ich herkomme ...«, begann Gregory und verstummte abrupt.
    »Was wolltet Ihr sagen?«, fragte Brendan in scharfem Ton.
    »In meiner Heimat haben die Schotten unfassbare Gräueltaten verübt. Das Dorf wurde verwüstet, viele Menschen verbrannten bei lebendigem Leib. Deshalb bat der Duke of York den englischen König um Verstärkung. Auch ich zählte zu diesen Soldaten und man bildete mich zum Krieger aus. Dagegen hatte ich nichts einzuwenden - bis ich zu Lord Hebert geschickt wurde.«
    »Verstärkung aus einem Dorf!«, stieß Liam hervor. »Obwohl dem englischen König genug Männer zur Verfügung stehen, nachdem Robert de Bruce Frieden mit ihm geschlossen hat!«
    »Was blieb ihm anderes übrig?«, fragte Eric.
    »Oh, verdammt!«, fluchte Liam angewidert.
    »Augenblick mal!« Brendan hob eine Hand. »Gewiss, er hat sein Mäntelchen oft genug nach dem Wind gehängt und deshalb verachte ich ihn. Aber wir sollten seine Beweggründe verstehen. Wenn Baliol jemals nach Schottland zurückkehrt, muss Bruce seine Hoffnung auf die Krone begraben. Das befürchtet er genauso wie Edward. Und nun hat er sich in Elizabeth de Burgh verliebt, die Tochter des Earls of Ulster, der zu König Edwards treuesten Anhängern zählt. Außerdem muss Bruce an seine große Familie denken, die dem englischen König nahe steht.«
    »Ein paar Jahre lang hat er tapfer gekämpft und bei Carrick ein starkes Heer befehligt«, warf Eric ein. »Damals war er eine Bedrohung für die Engländer - jetzt ist er ihr nützlicher Freund. Aber glaubt mir - im Herzen bleibt er ein Schotte, und er wird's bald satt haben, Edward zu dienen.«
    »Und wenn er wieder rebelliert?«, fragte Liam. »Wird sich das schottische Volk auf seine Seite stellen?«
    »Erst einmal müsste er beweisen, dass er's ehrlich meint«, erwiderte Brendan. »Wie auch immer, jetzt sind die Engländer besser dran als wir.«
    Eine Zeit lang schwiegen sie und starrten ins Lagerfeuer. Dann räusperte sich Eric. »Wo genau kommt Ihr her, Gregory?«
    »Aus Clarin, einem Dorf nördlich von York. Ein schönes Land, ein Tal voller Flüsse ...«
    »Woher?«, fiel Brendan ihm ins Wort.
    »Aus Clarin. Die Festung wurde bald nach der Ankunft Williams aus der Normandie erbaut - der den Schotten misstraute. Dort leben viele Engländer, die von Schotten abstammen. In manchen Adern fließt auch flämisches, norwegisches und dänisches Blut ...«
    »Clarin«, wiederholte Brendan.
    »Aye. Kennt Ihr das Schloss?«
    »Wir kennen seine Herrin«, erklärte Eric.
    »Dann seid Ihr die Schotten, die meine Lady auf der Irischen See ...«
    »Genau«, unterbrach ihn Eric.
    »Und wie ging's der Lady, als Ihr sie zum letzten Mal gesehen habt?«, erkundigte sich Brendan.
    »Sehr gut. Aber ich fürchte, ihr Gemahl fühlt sich nicht wohl.«
    »Macht ihm das Alter zu schaffen?«, fragte Eric.
    »Nein, er ist schwer krank. Und die Lady hat so inständig gehofft, er würde ihr helfen, die Festung, das Dorf und die Ländereien zu verwalten. Nun muss sie die Bauarbeiten an den Mauern beaufsichtigen und sich um die Pächter und die Handwerker kümmern. Und sie ist wirklich eine gute Herrin. Regelmäßig besucht sie die Kranken, und wenn Kinder zur Welt kommen, beschenkt sie die Mütter. Sie sorgt sich natürlich um den
    Comte. Wenn man sie nach seinem Befinden fragt, sieht man an ihren Augen, wie unglücklich sie ist.«
    »Eine gute Herrin - die Euch in den Kampf gegen die Schotten geschickt hat, zum Duke of York ...«, bemerkte Brendan gedehnt.
    »Wie sollte sie wissen, dass man mich zu Lord Hebert beordern würde? Damals freute ich mich, weil ich zum Krieger ausgebildet werden sollte. Ich dachte, das würde meinen gesellschaftlichen Stand verbessern.«
    »Jetzt habt Ihr's noch besser getroffen«, entgegnete Collum und brach in Gelächter aus. »Ihr seid ein Gesetzloser!«
    »Wenn ich Euch helfen kann, die Freiheit zu erringen, wird mich mein neuer Status mit Stolz erfüllen.«
    »Aye - wenn«, murmelte Eric.
    Gregory erwies sich als ebenso nützlich wie de Longueville. Da er mehrere Sprachen beherrschte, belauschte er aufschlussreiche Gespräche, und dank

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