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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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reiten. Nehmt die rotbraune Stute da drüben, ein schottisches Pony. Das werden die Feinde nicht als Pferd erkennen, das wir einem gefangenen oder getöteten Engländer entwendet haben.«
    »Danke, Sir. Bald bin ich zurück.«
    Wenig später galoppierte Gregory davon und Brendan winkte ihm nach. Eric trat an seine Seite. »Wohin reitet er?«
    »Nach England.«
    »Hat er schon genug von unseren Wäldern?«
    »Nein, er holt seine Schwester hierher.«
    »Wahrscheinlich kehrt er nicht zurück.«
    »Doch, ganz bestimmt.«
    »Mit einem englischen Heer, das uns alle ermorden wird.«
    »Nein.«
    »Bist du dir so sicher? Hast du ihm diesen Ritt trotz eines gewissen Misstrauens erlaubt, weil du auf eine Nachricht von der Countess hoffst?«
    »Vielleicht«, erwiderte Brendan kurz angebunden und schwang sich auf seinen Hengst.
    Während sich Alains Zustand zusehends verschlechterte, vergaß Eleanor die Gerüchte, die Isobel erwähnt hatte. Was ihn peinigte, wusste sie nicht. Schon vor der Hochzeit war er schnell ermüdet. Aber er hatte nicht so qualvoll gelitten wie jetzt. Immer wieder musste er sich übergeben und an manchen Tagen konnte er das Bett nicht verlassen.
    In dieser Zeit sprachen sie oft miteinander. Er erzählte ihr, er habe Männer nach Liverpool geschickt und bedauerlicherweise nichts erfahren. Und Eleanor berichtete von ihrem Gespräch mit Isobel. Doch sie verschwieg, dass sie tatsächlich ein Kind erwartete. Brendans Kind. Noch war es zu früh. Irgendwann muss-te sie ihm die Wahrheit gestehen. Und sie hoffte, er würde ihr glauben, wenn sie beteuerte, nach der Hochzeit habe sie ihn kein einziges Mal betrogen.
    Allmählich fühlte er sich zu schwach, um längere Gespräche mit ihr zu führen. Sie saß stundenlang an seinem Bett und kühlte seine Stirn mit feuchten Tüchern. Nachdem der Doktor ihn zur Ader gelassen hatte, ging es ihm noch schlechter. Erbost wies sie dem Arzt die Tür und erklärte, sie würde ihm nicht gestatten, ihren Gemahl umzubringen.
    Alain schien sich zu erholen. Drei Tage später war er jedoch wieder so krank wie zuvor. Isobel kam ins Zimmer und erkundigte sich scheinheilig nach seinem Befinden.
    Nachdem sie die Tür wieder hinter sich geschlossen hatte, bemerkte Alain trocken: »Wahrscheinlich wollte sie feststellen, ob ich schon tot bin.«
    »Bitte, Alain ...«
    »Seltsam - sie rechnet wohl gar nicht mit der Möglichkeit, du könntest wieder heiraten.«
    »Das werde ich auch nicht«, versicherte Eleanor.
    »Erlaubst du ihr etwa, eine zweiköpfige Bestie zu gebären, die das Erbe deines Vaters stehlen wird?«
    Zitternd senkte sie den Blick, kniete neben dem Bett nieder und ergriff die Hände ihres Mannes. »Alain, ich muss es dir endlich sagen. Was Isobel angedeutet hat, stimmt - ich erwarte ein Kind.« In ihren Augen brannten Tränen. »Es geschah vor unserer Hochzeit, ich schwöre es ...«
    »Das weiß ich, Eleanor.« Zärtlich berührte er ihr Haar.
    »Danach traf ich ihn nie wieder.«
    »Auch das weiß ich, mein Liebes. Ich beobachtete, wie er die Kirche verließ. Noch vor dem Ende der Zeremonie ritt er mit seinen Männern davon.«
    »Was?«, fragte sie verwirrt.
    »Ja, Brendan kam in die Kirche.«
    Schluchzend legte sie den Kopf auf seine Schulter. »O Alain, niemals wollte ich dir weh tun.«
    »Beruhige dich, Eleanor, ein Kind ist ein Segen.«
    »Würdest du mir gestatten ... den Eindruck zu erwecken ...«, begann sie stockend.
    »Ich wäre stolz, wenn mich die Welt für den Vater deines Kindes halten würde. Weiß jemand Bescheid?«
    »Nur Bridie.«
    »Allzu lange kann sie das Geheimnis nicht mehr hüten.«
    »Natürlich nicht. Alain, meine Zofe ...«
    »Ach ja, auch sie hat sich in einen dieser Burschen verliebt.«
    »Und sie erwartet ebenfalls ein Kind.«
    »Dann muss er informiert werden. Möchte sie nach Schottland gehen?«
    »Nur zu gern.«
    »Gut, ich will dafür sorgen.«
    »Erst mal musst du gesund werden.«
    »Natürlich. Am liebsten würde ich die erfreuliche Neuigkeit gemeinsam mit dir verkünden.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Brendan darf nichts von seiner Vaterschaft erfahren. Sonst würde er Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um das Kind für sich zu beanspruchen, und dabei seinen dummen Kopf verlieren.«
    »Warum sollte er so viel riskieren?«
    »Weil er stolz ist und einem Volk angehört, das großen Wert auf den Namen einer Familie und ihr Erbe legt. Bis zuletzt befürchtete ich, er würde in die Kirche stürmen und dich entführen.«
    »Dazu ließ

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