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Geister-Canyon

Geister-Canyon

Titel: Geister-Canyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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befürchtete Peter. »Die Taktik mit dem Schnellfahren hat sich erledigt. Beim nächsten Polizei-Stopp kommen wir nicht mehr so glimpflich davon. Außerdem hat uns Dick Perry in der Hand. Er ahnt, dass wir ein Geheimnis mit uns herumtragen, und kann uns jederzeit an die Polizei verpfeifen.«
    Â»Und der können wir ja schlecht erklären, dass wir auf dem Weg zum Übergabeort eines Erpressers sind und deshalb die hübsche Summe von einer Million Dollar bei uns tragen«, ergänzte Justus. »Zur Not müssten wir natürlich die Wahrheit sagen. Aber den Auftrag zu erledigen, hat erste Priorität.«
    Â»Also werden wir mit der Anwesenheit von Perry leben müssen«, meldete sich Bob von hinten. Er hatte sich herumgedreht, um durch das Rückfenster den Verkehr zu kontrollieren. »Unser Freund ist bereits hinter uns!«
    Trotz dieser Information ließ Peter den Wagen sogar noch langsamer werden. Mit gut sechzig Meilen rollte er den Highway entlang. »Dann ändern wir unsere Taktik: Wiegen wir Perry in Sicherheit! In einer Stunde suchen wir uns ein Motel, checken ein und winken ihm noch einmal freundlich zu. Morgen müssen wir ihn dann bei einer günstigen Gelegenheit irgendwie abhängen!«
    Â»Bloß wie?« Justus nickte nachdenklich. Die Fahrt verlief verzwickter, als er es sich vorgestellt hatte. Einen schmierigen, fiesen Schnüffler, der die nervige Angewohnheit hatte, in den unpassendsten Momenten aufzutauchen, konnten sie bei einem so heiklen Auftrag wirklich nicht brauchen. Auch wenn Dick Perry sie bei der Polizeikontrolle gerettet hatte. Andererseits wären sie ohne ihn nicht in diese Situation geraten.
    Nach einer Weile entdeckten die drei ??? eine bunte Hotelreklame und verließen den Highway.
    Wie ein Schatten folgte ihnen das Auto von Dick Perry.
    Ein einfaches Motel wartete inmitten einer öden Landschaft, umgeben von den trockenen Sträuchern der Halbwüste, die sich bei der armseligen Beleuchtung schnell in der Dunkelheit verloren. Die drei ??? checkten ein und bekamen ihr Zimmer zugewiesen. Als sie die Rezeption verließen, zwinkerte ihnen Dick Perry, der diskret vor der Tür gewartet hatte, verschwörerisch zu.
    Sie parkten das Auto vor ihrem Zimmer und trugen das wenige Gepäck hinein. Die karge Einrichtung verschlechterte noch ihre niedergeschlagene Stimmung. Nach ein paar Minuten hörten die drei ???, wie ein weiteres Auto einparkte und kurz darauf die Tür des Nachbarraums aufgeschlossen wurde. Bob hätte sich den Blick nach draußen sparen können. Er wusste auch so, dass es Perrys alter Ford war, der neben ihrem Chevrolet stand.
    Bob und Justus hatten eine unruhige Nacht. Der einzige, der einigermaßen schlafen konnte, war Peter, der davon träumte, wie ihm ein Mann, der aussah wie Dick Perry, einen Sack voll Geld schenkte.
    Die beiden anderen Detektive lagen immer wieder wach und hörten Dick Perry schnarchen. Ein Sägewerk war nichts dagegen. Und die Wände waren dünn. Immer wieder nahm Justus das Foto der Geige zur Hand, das neben ihm auf dem Nachttisch lag, und prägte sich das Aussehen des Instruments genauestens ein. Zwischendurch studierte er den Straßenatlas, den er aus der Zentrale mitgenommen hatte. Gegen fünf Uhr verlor Justus die Geduld, und zusammen mit Bob weckte er seinen dahinträumenden Kollegen. »Peter! Die Gelegenheit ist günstig! Dick Perry schläft tief und fest! Lasst uns abhauen!«
    So leise sie konnten, machten sich die drei Jungen bereit.
    Bob und Peter klemmten sich das Gepäck unter die Arme, während sich Justus das Geld schnappte, das sie während der Nacht dicht neben dem Bett deponiert hatten. Bob schob den Türriegel zurück. »Licht aus, raus, Gepäck ins Auto werfen, ich ans Steuer und tschüss, Dick Perry«, wiederholte er noch einmal den einfachen Plan für die nächsten sechzig Sekunden. Dann zog er mit einem kräftigen Ruck die Tür auf.
    Ein ohrenbetäubendes Schellen ließ sie zusammenfahren. Es klang wie ein überdimensionaler Wecker und kam direkt aus Dick Perrys Zimmer. Vor Schreck hatte Justus die Tüten fallen lassen und Bündel von Geld bedeckten plötzlich den fleckigen Teppichboden.
    Â»Hört sich an wie eine verdammte Pausenglocke«, sagte Bob, während er sich bückte, um Justus beim Einsammeln des Geldes zu helfen. Das Schellen im Nachbarzimmer erstarb. Auch das Schnarchen hatte

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