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Geister-Dämmerung

Geister-Dämmerung

Titel: Geister-Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur noch mehr an.
    Den ersten Hieb führte sie als Rundschlag, doch der Schürhaken klatschte gegen das Sitzkissen, das Suko ihr blitzschnell entgegengeschleudert hatte.
    Sie wich zurück, und dann stand Suko schon auf den Beinen. Er warf die Peitsche in die linke Hand und zog mit der rechten seine Beretta. »Sie ist mit geweihten Silberkugeln geladen, die auch Werwölfe vernichten. Ich sehe keinen Grund, weshalb das nicht auch bei dir geschehen sollte, bei einem Werpanther!«
    Jenna hatte sich vollkommen verwandelt. Sie sah am Kopf nicht anders aus als ihr Mann vorhin. Das flache Gesicht, die kalten Augen, das große Maul mit dem gefährlichen Gebiss, zwischen dessen Zähnen der Geifer hing. Der Rachen war nur mehr ein tiefer Schlund, aus dem das gefährliche Knurren drang. Sie starrte in die Mündung. Suko hatte den Finger am Abzug. In seinem Gesicht regte sich nichts, und er blieb auch weiterhin ruhig, als sich die Bestie plötzlich umdrehte und von ihm wegsprang.
    Nicht auf die Tür zu, nein, sie hatte etwas anderes vor, und damit überraschte sie den Inspektor.
    »Ich komme wieder!« Wieso es ihr gelang, noch menschliche Worte auszustoßen, war Suko ein Rätsel. Aber diesen einen Satz begleitete sie durch ein wildes Fauchen und Knurren.
    Ihr Ziel war die Wand mit dem breiten gezackten Riss! Jenna wollte alles wieder rückgängig machen und ihr Leben retten. Vielleicht hatten die anderen Erbarmen, möglicherweise wollte sie auch nur in einer anderen Welt sterben.
    Suko kannte ihre Motive nicht. Er schaute nur zu und schaffte es nicht, die geweihte Silberkugel in den einladend breiten Rücken der Bestie zu jagen.
    Jenna prallte gegen die Wand dicht neben dem Riss. Mit beiden Händen griff sie hinein, presste auch ihren Pantherschädel dagegen, als wäre sie dabei, sich dünner zu machen, um durch den Riss in die andere Welt hineinzukriechen.
    Das schaffte sie nicht.
    Etwas hinderte sie daran, die Mauer war einfach zu stark. Außerdem verbreitete sich der Riss auch nicht, aber die im Pandämonium wussten, was eine ihrer Bewohnerinnen vorhatte, und die Kräfte dort kamen ihr entgegen.
    Sie handelte brutal und gnadenlos! Vielleicht war es ihr gelungen, einige Finger durch den Spalt zu schieben und einen Kontakt zu bekommen. Den allerdings überlebte der Werpanther nicht mehr. Jenna zog sich noch mit einem Sprung zurück, kreiselte herum, so dass sie Suko anschaute. Und der Inspektor sah das Feuer an ihrer Hand, das sich gedankenschnell ausbreitete, über den Arm höher kroch, den Hals und das Gesicht erreichte und es zerstörte.
    Es war grauenhaft.
    Vor Sukos Augen verbrannte Jenna zwar nicht, aber sie löste sich auf. Plötzlich war sie ein Schatten, ein huschendes Etwas, das sich teilte und verschwand. Nichts war von ihr zurückgeblieben; die andere Welt, das Pandämonium, hatte furchtbar zugeschlagen.
    Zurück blieb Suko, dem die nahe Vergangenheit vorkam wie ein böser Traum. Er schaute auf die Beretta und die Dämonenpeitsche. Beide Waffen hatte er nicht umsonst hervorgeholt. Deshalb war sein Erlebnis auch kein Traum gewesen.
    Das Ehepaar Quade gab es nicht mehr. Aber die anderen Dinge waren noch vorhanden. Die Geisterdämmerung ging weiter. Suko hörte das Geräusch an der Decke, schaute in die Höhe und sah, dass sich der Riss wiederum um ein Stück verbreitert hatte. Er war so dick geworden wie ein Arm…
    Hinter ihm lauerte das Feuer des Pandämoniums. Eine rotgelbe Masse, starr und träge wirkend, als hätte irgendeine Kraft dafür gesorgt, dass es langsamer brannte. War das der Weg?
    Möglicherweise. Aber nicht für Suko. Er hatte genau verstanden und auch behalten, wo sich das eigentliche Tor in die andere Welt befand, durch das auch sein Freund John Sinclair verschwunden war. Suko musste sich ein wenig drehen, um den Globus sehen zu können. Er gehörte nicht gerade zu den kleinsten Globen, war aber auch nicht so groß, als dass er einen Menschen hätte verschlucken können. Wenigstens Suko nicht. Bei John sah es anders aus, er war schmaler in den Schultern.
    Und der Chinese ging vor. Er schaute sich noch einmal um. Die Wände standen zwar noch, aber die gefährliche Geisterdämmerung in einer anderen Dimension hörte nicht auf. Sie würde erst stoppen, wenn alles vernichtet war, ebenso wie dieses Haus, das zwei Abtrünnigen als Fluchtburg gedient hatte.
    Zum Glück brannte noch die Lampe. Sie flackerte zwar hin und wieder, aber ihr Licht reichte aus, um den Globus erkennen zu können. Länder, Meere,

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