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Geister-Dämmerung

Geister-Dämmerung

Titel: Geister-Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kontinente. Er hing an einem Holzgestell. Kugellager waren an den Seiten angebracht, so dass Suko die Kugel auch drehen konnte, wie er wollte. Das tat er.
    Nichts veränderte sich. Er hatte zuvor auf den Nordpol geschaut, jetzt hatte er Europa im Blickfeld. Suko gab ihm eine volle Drehung mit. 360 Grad, doch es tat sich nichts an dieser hölzernen Erdkugel. Sie blieb normal!
    Jetzt ärgerte sich Suko, dass er keinen der Quades mehr fragen konnte. Sollte ihm tatsächlich nur die Wand bleiben, um in das Pandämonium zu gelangen? Das wäre nicht gut gewesen und hätte die Lebensgefahr nur erhöht. Suko stemmte sich auf die obere Hälfte der Erdkugel, und, einer Eingebung folgend, drückte er die Hälfte einfach nach links zur Seite. Es klappte. Beide Hälften ließen sich verschieben, und das wunderte den Inspektor. Gleichzeitig sagte er sich, dass er hier des Rätsels Lösung gefunden hatte.
    Ohne zu zögern, begab er sich an seine nächste Aufgabe und hob die nördliche Kugel ab.
    Er startete diesen einmaligen Versuch - und hatte Erfolg. Plötzlich hielt er die Halbkugel in den Händen, schleuderte sie zur Seite und sprang sofort zurück, denn in der unteren Hälfte schien es zu kochen und zu brodeln. Dort loderte das Feuer!
    Und dort war John hineingefallen?
    Suko trat vorsichtig näher. Er schaute in die Flammenwand hinein, sah keine Monstren, auch seinen Freund nicht, und er zögerte, den Weg zu gehen, den John hinter sich hatte.
    Statt dessen beschäftigte ihn eine andere Idee. Feuer kann man mit Wasser löschen. Dieses hier war ein magisches, da reichten auch 100 Liter Wasser nicht. Er musste es schon auf eine andere Art und Weise versuchen. Eben mit Magie.
    Und dafür sah er die Peitsche an. Sie war magisch geladen, in ihr steckte eine ungeheure Stärke, und genau sie würde es auch schaffen können, die magischen hochlodernden Flammen zu löschen. Suko hob den rechten Ann zum Schlag!
    ***
    Ich war sprachlos und konnte mich nicht rühren. Dieses Bild des einsam sitzenden Mannes drang einfach zu tief in mein Innerstes ein, und ich kam mir plötzlich wie verloren vor, obwohl es eigentlich oft genug der Seher gewesen war, der mir Schutz gegeben und mich wieder aufgerichtet hatte, wenn ich deprimiert gewesen war. Nun sah ich ihn zum erstenmal!
    Nicht dass ich ihn früher nicht gesehen hätte, aber nie in seiner gesamten Gestalt. Immer nur sein Gesicht, zumeist auch verschwommen. Besonders jedoch hatte ich mich immer an die Augen erinnern können. Sie waren besonders ausdrucksstark. Niemals zuvor hatte ich bei einem anderen Menschen oder Wesen solche Augen gesehen.
    Sie blickten gütig und streng zugleich, und sie waren gefüllt mit einem Wissen, das genau über den Anfang und auch das Ende Aufklärung gab. Ja, diese Person wusste ungemein viel, aber sie gab es nicht preis, sie ließ die Menschen handeln, so dass für mich der Seher so etwas wie ein kosmischer Beobachter war.
    Ob Geist, ob Mensch, ich konnte nie genau definieren, um was es sich bei ihm handelte, aber ich war von seiner Person und Existenz immer wieder von neuem fasziniert.
    Der Seher war irgendwie nicht zu fassen. Ich dachte daran, als ich gegen Lilith kämpfte, dieses gefährliche Wesen aus der Hölle. [3] Da hatte der Seher auch eingegriffen und mir ungewöhnliche Erklärungen gegeben.
    In diesen Augenblicken versuchte ich, mich an die Worte zu erinnern. Er hatte abgestritten, der Schöpfer, der Allgewaltige zu sein, aber er hatte auch hinzugefügt, nicht unbedingt aus einer Person zu bestehen. Damals war es um die Zahl 3 gegangen, und ich hatte darüber nachgedacht, ob der Seher nicht auch hätte aus drei Personen bestehen können.
    Für ihn und für mich war die Zeit für eine Aufklärung nicht reif gewesen. War sie es jetzt?
    Nur sehr langsam erholte ich mich von meiner Überraschung, während der Seher noch immer auf dem Felsen saß und wie das Werk eines Bildhauers wirkte, der einen denkenden Menschen geschaffen hatte. Immer wieder hatte mich bei unseren Begegnungen das Gefühl der Sicherheit überkommen. Als wäre vom Seher ein magischer Schutzmantel zu mir hingeweht worden, um mich zu beschützen. Das Gefühl hatte ich diesmal nicht.
    Der Seher saß da, hatte mich sogar angeredet und kam mir irgendwie als Fremdkörper in dieser Welt vor, der nur beobachtete, aber nicht eingriff, um das Schicksal zu stoppen.
    Ich ging auf ihn zu.
    Ja, es kostete mich Überwindung, mich dem Felsen zu nähern, während hinter mir das Feuer loderte und auch

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