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Geisterbahn

Geisterbahn

Titel: Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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dauern als bei den anderen«, sagte Amy.
    »Nichts da«, sagte Liz schnell. »Ich schätze noch einen Monat, höchstens sechs Wochen. Dann heißt es: bye-bye, Richie. Ganz gleich, wie klug er ist, irgendwann werde ich mich mit ihm langweilen. Außerdem ... wenn ich fest mit jemandem gehen wollte, was ich nicht will, aber wenn ich es aus irgendeinem verrückten Grund wollte, würde ich mir keinen Burschen aus diesem Hinterwäldlerkaff aussuchen. Ich will nicht, daß jemand mich zurückhält, wenn ich endlich nach Westen ziehe.«
    »Du willst immer noch weg von hier?«
    »Verdammt, ja. Bis Mitte Dezember werde ich im Büro meines Vaters arbeiten und einen Notgroschen absparen, und ein paar Wochen vor Weihnachten werde ich abhauen.
    Nach den Ferien packe ich meine Sachen in mein kleines gelbes Auto, und dann  geht's wie der Blitz ab ins Land der Sonne und der Gelegenheiten.«
    »Kalifornien?«
    »Ich habe mich für Vegas entschieden«, antwortete Liz. »Las Vegas?«
    »Das ist das einzige Vegas, das ich kenne.«
    »Und was willst du da anfangen?«
    »Ihn verkaufen«, sagte Liz und grinste erneut. »Was verkaufen?«
    »Sei nicht blöd.«
    »Ich bin nicht blöd.«
    »So blöd, wie du hübsch bist.«
    »Ich verstehe nicht ganz. Was willst du verkaufen?«
    »Meinen Arsch.«
    »Was?«
    »Ich werde ganz schwer als Nutte arbeiten.«
    »Als Nutte?«
    »Großer Gott!« sagte Liz. »Hör zu, Kleine, ist dir nicht klar, wieviel Schotter ein  hochklassiges Callgirl in Vegas machen kann? Ein sechsstelliges Einkommen, so viel.« Amy starrte sie ungläubig an. »Du willst mir weismachen, daß du nach Vegas gehst, um dort als Hure zu arbeiten?«
    »Ich will dir gar nichts weismachen«, sagte Liz. »Ich erzähle dir lediglich die Tatsachen, Kleine. Außerdem werde ich keine normale Hure sein. Hure ist ein so billiges Wort. Huren sind billig. Ich werde als persönliche Begleiterin arbeiten, jeden Abend eine intime Beziehung mit einem neuen Gentleman. Weißt du, intime Begleiterinnen sind ziemlich teuer. Und ich werde teurer als die meisten anderen sein.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst.«
    »Natürlich ist es das. Ich bin eine starke Persönlichkeit, habe ein verdammt nettes Gesicht, lange Beine, einen süßen kleinen Arsch, fast gar keine Taille und die hier.« Sie streckte ihre Brust heraus, und ihre großen, aufgerichteten Brüste spannten das dünne T-Shirt. »Ich kann lernen, nicht jeden Pfennig auszugeben, den ich verdiene, und wenn ich mein Geld geschickt anlege, werde ich mit fünfundzwanzig mindestens eine Million Dollar auf der hohen Kante haben.«
    »Das hast du doch nicht ernsthaft vor.«
    »Doch.«
    »Du veräppelst mich.«
    »Nein. Hör zu, ich bin 'ne richtige Nymphomanin. Ich weiß das. Du weißt das.
    Eigentlich wissen es alle. Ich kann die Hände nicht von den Jungs lassen, und ich liebe Abwechslung. Und wenn ich schon jeden Tag in der Woche herumbumse, kann ich mich auch dafür bezahlen lassen.«
    Amy starrte sie fragend an, und Liz erwiderte ihren Blick. »Mein Gott«, erkannte
    Amy schließlich, »du meinst es wirklich ernst.«
    »Warum nicht?«
    »Liz, das Leben einer Prostituierten ist nicht angenehm. Es besteht nicht nur aus Vergnügungen. Es ist einsam und hart.«
    »Wer sagt das?«
    »Na ja ... alle sagen das.«
    »Alle ist ein Haufen Scheiße.«
    »Wenn du nach Vegas gehst und so was tust... Liz, das wäre eine solche ... eine  solche Tragödie. Das wäre es. Du wirfst dein ganzes Leben fort, ruinierst alles.«
    »Du klingst wie deine Mutter«, sagte Liz verächtlich. »Nein, bestimmt nicht.«
    »O doch«, sagte Liz. »Du klingst genau wie sie.« Amy runzelte die Stirn. »Wirklich?«
    »Selbstgefällig, moralinsauer, selbstgerecht.«
    »Ich mache mir nur Sorgen um dich.«
    »Ich weiß, was ich tue«, sagte Liz. »He, als gut bezahltes Callgirl geht man die ganze Zeit auf Partys. Was ist so einsam und hart daran? Das Leben besteht aus Vergnügungen. Besonders in Vegas, wo es keine langweilige Minute gibt.«
    Amy war wie vor den Kopf geschlagen. Niemals hätte sie sich vorstellen können, eines Tages eine Freundin zu haben, die Prostituierte war. Eine Weile saßen die beiden jungen Frauen schweigend da, nippten an ihren Cokes und lauschten dem Song von Bob Seger, der mit der Gewalt eines Schmiedehammers aus der Jukebox donnerte.
    »Weißt du, was toll wäre?« sagte Liz, als die Gitarren für einen Moment schwiegen.
    »Was?«
    »Wenn du nach Vegas mitkommen würdest.«
    »Ich?«
    »Klar. Warum

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