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Geisterbahn

Geisterbahn

Titel: Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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nicht?«
    »Mein Gott«, sagte Amy. Die Vorstellung schockierte sie.
    »Hör zu, ich weiß, daß ich ein verdammt begehrenswertes Mädchen bin«, sagte Liz. »Aber du bist genauso sexy wie ich. Du hast genau das, was man braucht, um in Vegas riesigen Erfolg zu haben.«
    Amy lachte vor Verlegenheit.
    »Nein, wirklich«, beharrte Liz.
    »Ich doch nicht.«
    »Die Männer würden Schlange stehen, um in dein Höschen zu kommen. Hör zu, Kleine, in dieser Stadt bist du mehr wert als Liberace und Frank Sinatra zusammen.«
    »Ach, Liz, so etwas könnte ich nicht. Nicht in einer Million Jahren.«
    »Du hast es doch auch mit Jerry gemacht.«
    »Aber nicht für Geld.«
    »Was töricht ist.«
    »Außerdem war das etwas anderes. Jerry war mein fester Freund.«
    »Was ist denn so toll an einem festen Freund?« fragte Liz. »Hat es Jerry irgend etwas bedeutet, daß du fest mit ihm gegangen bist? Er hat dich in der Sekunde fallen lassen, in der er hörte, daß er dir einen Braten in den Ofen geschoben hat. Er war nicht rücksichtsvoll oder mitfühlend oder treu oder sonst etwas, was ein fester Freund sein sollte. Ich garantiere dir, keiner der Männer, mit denen du dich in Vegas einläßt, würde dich so schäbig behandeln.«
    »Bei meinem Glück«, sagte Amy, »würde mein erster Kunde sich als verrückter Mörder mit einem Schlachtermesser erweisen.«
    »Nein, nein, nein«, sagte Liz. »Deine Kunden müßten erst von den Bossen der Hotelcasinos oder anderen leitenden Angestellten gebilligt werden. Man würde dir nur schwerreiche Säcke schicken - Ärzte, Anwälte, berühmte Entertainer, Millionäre ... Du würdest nur die Besten akzeptieren.«
    »Vielleicht ist das eine Überraschung für dich«, sagte Amy, »aber sogar ein Millionär kann sich als Perversling mit einem Schlachtermesser erweisen. So was kommt nur selten vor. Das gestehe ich ein. Aber es ist nicht unmöglich.«
    »Dann halt eben immer ein Messer in deiner Handtasche bereit«, wandte Liz ein. »Und wenn er dir unheimlich kommt, stichst du zuerst zu.«
    »Du hast auf alles eine Antwort, was?«
    »Ich bin nur ein Mädchen aus dem kleinen alten Royal City in Ohio«, meinte Liz, »aber ich bin kein Trampel vom Lande.«
    »Na ja, ich glaube nicht, daß ich mit dir nach Vegas gehen werde«, sagte Amy. »Es wird noch sehr, sehr lange dauern, bis ich wieder eine nette, ruhige Verabredung ohne Sex eingehen werde. Ich habe Männern für eine Weile abgeschworen.«
    »So ein Quatsch«, sagte Liz.
    »Ehrlich?«
    »Du bist in diesem Sommer bislang eine Trantüte gewesen«, sagte Liz. »Aber das wird sich legen.«
    »Nein. Ich meine es ernst.«
    »Letzte Woche bist du zu dem Arzt gegangen, den ich dir empfohlen habe«, sagte Liz selbstgefällig.
    »Na und?«
    »Und du hast dir ein Rezept für die Pille geben lassen.
    Würdest du dir die Pille verschreiben lassen, wenn du wirklich vorhättest, ein Mauerblümchen zu bleiben?«
    »Du hast mich dazu überredet«, sagte Amy.
    »Zu deinem eigenen Besten.«
    »Ich wünschte, ich wäre nicht zu diesem Arzt gegangen. Bis ich mit dem College fertig bin, brauche ich weder die Pille noch sonst was. Ich werde mich bequem zurücklehnen, die Knie geschlossen halten und jungfräulich leben.«
    »Den Teufel wirst du tun«, sagte Liz. »In zwei Wochen wirst du flachliegen und die Beine um den einen oder anderen Kerl schlingen. In höchstens zwei Wochen. Ich weiß es. Ich kenne dich ganz genau, in- und auswendig.
    Weißt du, wieso ich in dir lesen kann wie in einem aufgeschlagenen Buch? Weil du genau wie ich bist. Wir sind uns ähnlicher, als du glaubst. Wir gleichen uns wie ein Ei dem anderen. Oh, nicht unbedingt äußerlich. Aber tief im Inneren, tief in deinem Herzen, wo es drauf ankommt, bist du genau wie ich, Schätzchen. Deshalb wären wir in Vegas auch ein so gutes Gespann. Wir hätten alle Chancen.«
    In diesem Augenblick trat Richie Atterbury an den Tisch. Er war ein großer, schlanker Junge, nicht stattlich, aber auch nicht unattraktiv. Er hatte dichtes, dunkles Haar und trug eine Hornbrille, die ihn ein wenig wie Clark Kent aussehen ließ. »Hallo, Liz. Hallo, Amy«
    »Hallo, Richie«, sagte Amy. »Da hast du aber ein schö nes Hemd an.«
    »Meinst du wirklich?« fragte er.
    »Ja. Es gefällt mir.«
    »Danke«, sagte Richie unbeholfen. Er sah Liz mit seinen großen, liebeskranken Welpenaugen an. »Fertig fürs Kino?« fragte er.
    »Kann's kaum noch abwarten«, sagte Liz und stand auf.
    »Wir fahren ins Drive-in«, sagte sie zu Amy. »Ein

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