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Geisterblues

Geisterblues

Titel: Geisterblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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geschnorrt. »Aber das ist einer der Vorteile, wenn man einen Vampir zum Freund hat. Ben wird mir helfen, Mr Laufeyiarson zu fassen. Da ist irgendetwas zwischen ihnen passiert, als Laufeyiarson versucht hat, mir Tesla abzukaufen. Ben hat mir nie verraten, was der Kerl zu ihm gesagt hat.«
    »Benedikt könnte bei dem Diebstahl die Finger mit im Spiel haben.« Soren kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Vielleicht war das Ganze eine abgekartete Sache.«
    »Wieso bestehst du darauf, Ben bei seinem vollen Namen zu nennen?«, fragte ich und legte den Kopf schräg. »Imogen tut das zwar auch, aber sie ist seine Schwester, und du weißt ja, wie das in Familien so ist. Niemand sonst nennt ihn Benedikt. Zugegeben, meine Mutter macht es manchmal, allerdings nur, um die besorgte Übermutter herauszukehren. Was ist dein Motiv?«
    Achselzuckend wandte Soren den Blick ab. »Wann fährst du in die Stadt?«
    »Sobald Imogen so weit ist.« Sein abrupter Themawechsel entlockte mir ein heimliches Lächeln. »Hast du Lust mitzukommen?«
    »Eigentlich soll ich Bruno noch mal abspritzen, aber das letzte Mal ist erst drei Tage her.« Soren wirkte einen Moment lang unentschlossen. »Ach, was soll’s. Ich werde euch zwei begleiten. Soll mein Vater eben sauer sein. Es ist ja nicht so, als könnte er mich feuern.«
    »
Vive la résistance
«, sagte ich, ein Zitat aus dem Film
Casablanca
, den ich ein paar Abende zuvor mit Imogen geguckt hatte.
    »Ja, genau. Was hat Tibolt wegen der Halskette gesagt?«
    Ich stopfte mir den letzten Bissen meines Sandwiches in den Mund und klopfte mir die Hände ab, bevor ich den Anhänger unter meinem T-Shirt hervorzog. »Gar nichts. Ich konnte ihn heute Morgen nicht finden. Ramon meinte, dass Tibolt mit den Göttern kommuniziere, was Mikaela mokant damit übersetzte, dass er an seiner Bräune arbeite. Ich wollte ihn nicht stören, darum werde ich ihn heute Abend abfangen.«
    »Mokant?« Soren legte die Stirn in Falten, während er den Sinn des Wortes zu enträtseln versuchte.
    »Es bedeutet so viel wie bissig. Spitzzüngig. Nicht wirklich fies, aber auch nicht unbedingt nett. Mokant eben.«
    »Ach so. Du bist gut für meinen Wortschatz.« Er warf eine Handvoll Trauben in die Luft und versuchte, sie mit dem Mund zu fangen. Sie prallten von seinem Gesicht ab und kullerten ins Gras. »Wenn er sich sowieso nur in der Sonne aalt, kannst du ihn doch bitten, die Kette zurückzunehmen.«
    »Nein, das geht nicht«, widersprach ich lächelnd.
    »Wieso nicht?«
    »Weil er offensichtlich an einer nahtlosen Bräune arbeitet.« Soren blinzelte mich verständnislos an. »Er sonnt sich nackig.«
    »Oh!« Er nickte mit großen Augen. »Dann verstehe ich, warum du ihn nicht stören willst. Es wundert mich, dass Imogen ihm nicht Gesellschaft leistet.«
    Mein Lächeln mutierte zu einem Grinsen. »Wie es scheint, hat Desdemona sie ausgebootet. Imogen hatte ein paar wirklich interessante Dinge diesbezüglich zu bemerken, doch am Ende entschied sie sich, lieber shoppen zu gehen, als es mit Desdemona auszufechten.«
    »Ah.«
    »Jedenfalls sagte Mikaela, dass Tibolt zum Abendessen zurück sein wolle, darum werde ich ihn dann – oh, da ist Imogen. Komm, lass uns diesen Quatsch hinter uns bringen.«
    »Ich dachte, die meisten Mädchen gehen gern shoppen?«, sagte er, als wir Imogen zum Parkplatz folgten.
    Ich hob das Kinn, um ihn entlang meiner Nase angucken zu können, dann sagte ich in bester Tallulah-Manier: »Ich
bin
nicht wie die meisten Mädchen.«
    Soren schnaubte, als wir uns Imogens weißem Auto näherten. »Das kannst du laut sagen.«
    Ich boxte ihn in den Arm.
    »Göttin, wohin gehst du?«
    Ich blieb stehen, spähte über meine Schulter und entdeckte Eirik. Er, Finnvid und Isleif kauerten um ein kleines Lagerfeuer, in dem sie etwas brieten, das aussah, als wäre es mal ein niedliches Häschen gewesen. Ich entschied, dass ich es auf gar keinen Fall genauer wissen wollte, darum fixierte ich die Augen auf den Wikinger-Anführer. »Ich gehe mit Imogen shoppen.«
    »Shoppen?« Eirik runzelte kurz die Stirn, dann sagte er etwas zu seinen zwei Gefährten. Finnvid sprang sofort auf, während Isleif kurz zögerte und erst das tote Ding von dem behelfsmäßigen Spieß zog, bevor er den anderen beiden folgte. »Wir kommen mit.«
    »Ähm«, sagte ich, weil ich sie nicht vor den Kopf stoßen wollte, andererseits aber auch nicht besonders scharf darauf war, vor einem Wikinger-Publikum Kleider anzuprobieren. »Imogens Auto ist eher

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