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Geisterblumen

Geisterblumen

Titel: Geisterblumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Jaffe
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verursacht?«
    »Du hast nicht geantwortet … ich musste irgendwie … deine Aufmerksamkeit erregen … niemand verletzt.«
    »Machst du Witze? Du hast um ein Haar drei Menschen getötet.«
    »Du … hast nur ein Pflaster … an der Wade.«
    Ich starrte aufs Telefon. »Und Stuarts Hände? Warst du das?«
    Liza lachte. »Sollte bezahlen … für das, was er dir angetan hat.«
    »Ich möchte das aber nicht.«
    »Dazu sind … Freundinnen da.«
    »Du kannst nicht so tun, als hättest du mir damit nur helfen wollen.«
    »Natürlich … ich liebe dich … Ro-ro. Niemand … wird dich je … so lieben wie ich.«
    »Hör auf damit. Hör auf, das zu sagen, hör auf anzurufen und mir helfen zu wollen. Wenn du etwas weißt, geh zur Polizei, ansonsten …«
    »Für dich, Ro-ro. Zu deinem … eigenen … Besten. Alles … was ich tue.«
    »Ich will nicht, dass du das tust, und ich brauche dich nicht.«
    »Warum kannst du … mir nicht glauben? Ich bin … beste Freundin.«
    »Nein, das bist du nicht. Du bist nur jemand, der billige Scherze macht. Ich werde nicht mehr ans Telefon gehen, wenn du anrufst.«
    »Sag das nicht … Ro-ro … nein. Ignoriere mich nicht. Du wirst es bereuen.«
    »Auf Wiedersehen.« Ich legte auf. Erst als ich meinen Becher und die Mappe nahm, fiel mir
ein, was sie zu Beginn des Gesprächs gesagt hatte.
Du hast nur ein Pflaster an der Wade.
    Woher hatte sie das gewusst?

42. Kapitel
    M ein Handy summte wieder.
Unbekannter Anrufer.
»Bist du hier?«, fragte ich. »Kannst du mich sehen?«
    »Nein. Kannst du mich sehen?«, fragte eine weibliche Stimme, aber nicht Lizas.
    »Wer ist da?«
    »Wer ist denn da? Ich wollte mit Aurora Silverton sprechen. Ist das die richtige Nummer?«
    »Ja, hier ist Aurora.«
    »Ich bin Xandra, Xandra Michaels. Ich rufe aus London an. Hast du mir vor einigen Tagen eine Nachricht hinterlassen?«
    Sie sprach mit dem falschen britischen Akzent und Tonfall, den Amerikaner mit einem dicken Bankkonto annehmen, wenn sie länger als fünf Tage in England sind. »Danke für den Rückruf. Ich versuche, meine Erinnerungen an den Abend der Party aufzufrischen. Ich habe mich gefragt, ob du mir erzählen könntest, woran du dich erinnerst.«
    »Das ist drei Jahre her.«
    »Das weiß ich, glaub mir. Aber es wäre wirklich toll, wenn du wüsstest, wann du Liza oder mich zuletzt gesehen hast.«
    »Als ich euch aus diesem lächerlichen Weinkeller befreit habe, den Bain für das Haus hatte anlegen lassen. Eine ›südwestliche Höhle‹, nannte er ihn. Einfach absurd.«
    Dorthin waren Liza und ich also verschwunden, während Roscoe seine Jacke geholt hatte. In einen Weinkeller. »Weißt du, wie wir dort hineingekommen sind?«
    »Nein, aber ihr wart ein bisschen komisch, als ich euch gefunden habe. Ich hatte den Eindruck, es könnte etwas in euren Drinks gewesen sein, was nicht hineingehörte. Oder dass ihr euch an Bains Wein bedient hattet.«
    »Wie hast du uns gefunden?«
    »Ihr habt ganz schön Lärm geschlagen. Ich bin mir nicht sicher, was passiert wäre, wenn ich euch nicht rausgeholt hätte. Ihr seid einander geradezu an die Kehle gegangen.«
    »Wir haben gestritten?«
    »Ich meinte das wörtlich. Du hast versucht, Elizabeth zu erwürgen.«
    »Wieso? Weswegen haben wir uns gestritten?«
    »Natürlich um einen Mann. Dein Freund hat Liza gesimst, sie solle sich mit ihm treffen. Sie sagte, die SMS sei für dich gewesen, aber du warst auf hundertachtzig. Du hast mich gefragt, was ich an deiner Stelle tun würde, und ich habe gesagt, ich würde ihn zur Rede stellen. Was du auch vorhattest. Du bist hinausmarschiert wie ein Soldat, der in die Schlacht zieht.« Ich hörte, wie sie sich im Hintergrund bei jemandem entschuldigte. »Hilft dir das weiter?«
    »Weißt du noch, was ich anhatte?«
    »Irgendein Kleid, nehme ich an.«
    »Könnte es ein Mantel gewesen sein? Ein Trenchcoat?«
    »Nein, nein. Dann wären du und deine Freundin ja Zwillinge gewesen.«
    »Trug Liza einen Trenchcoat?«
    »Ja. Ich muss jetzt los. Liebe Grüße an alle.«
    Nachdem sie aufgelegt hatte, versuchte ich, dieses neue Stück in das Puzzle jener Nacht einzufügen. Ich stellte mir vor, ich wäre dort gewesen. Gefangen in einem dunklen Keller mit Liza, wo nur das Handy-Display ihr Gesicht beleuchtet. Ich bin eifersüchtig, weil ich glaube, dass Colin ihr SMS schickt. Wir kämpfen, bis die Tür aufgeht und Xandra uns herauslässt.
    Dann marschiere ich davon, um mit Colin zu reden.
    Ich marschiere davon, um mit

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