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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Armee blinder Adler.
    Ab und zu begegneten sie anderen Minibussen, deren Passagiere sich die Nasen an den Scheiben platt drückten und fleißig fotografierten.
    »Darf man auch aussteigen?«, fragte Peter Miss Parker.
    Sie nickte. »Viele Maschinen sind zur Besichtigung freigegeben. Allerdings nur unter Aufsicht. Fast täglich kommen Schulklassen her. Es wäre eine Katastrophe, wenn einem Kind durch Unachtsamkeit etwas zustoßen würde.«
    »Was ist mit den Militärflugzeugen?«, fragte Justus. »Wir, hm, suchen eine ganz bestimmte Maschine.«
    »Welche denn?«
    »Das wissen wir nicht genau. Sie kam aus Restbeständen der Navy. Das hier ist ihre Nummer.« Er hielt Miss Parker einen Zettel hin. Darauf stand die Nummer von John Fishers Flugzeug, die Kapitän Murphy ihnen verschafft hatte. Miss Parker warf einen Blick auf den Zettel und nickte. »Ja, die Maschine kenne ich. Die kann ich euch zeigen.«
    »Danke.« Justus steckte den Zettel wieder in die Hosentasche, drehte sich um und warf einen Blick zurück auf den Weg, den sie gekommen waren. Weit hinter ihnen gleißte die Sonne auf der Glasscheibe eines fahrenden schwarz-weißen Wagens, der kein Minibus war. Justus drehte sich wieder um.
    Die Fahrt ging weiter und endlich erreichten sie das, was Miss Parker den ›Friedhof‹ genannt hatte. Es war ein Randbezirk des riesigen Geländes. Hier standen etwa dreißig Flugzeuge in unterschiedlichen Stadien des Verfalls. Manchen war das Fahrgestell weggebrochen, anderen fehlten die Flügel. Hier waren die Cockpitscheiben nicht bemalt, sondern zum Teil zersplittert oder ganz herausgebrochen. Unwillkürlich dachten die drei ??? an ihr Flugzeug auf dem Schrottplatz: hier würde es großartig hinpassen. Hinter den verrosteten Wracks sahen sie einen hohen weißen Maschenzaun, und dahinter lag nur noch Wüste, begrenzt von einer Bergkette.
    Miss Parker hielt den Bus an und zeigte auf ein Flugzeug, das genauso aussah wie alle anderen. »Das da drüben ist die Maschine, die ihr sucht.«
    »Wir sind nicht allein«, sagte plötzlich Mr Mason, der die ganze Zeit geschwiegen hatte.
    Sie drehten sich um und entdeckten einen zweiten Minibus, der ein wenig verdeckt hinter den Flugzeugen stand. Er schien leer zu sein. Aber weit und breit war keine andere Reisegruppe zu sehen.
    »Gut«, sagte Justus entschlossen. »Dann steigen wir jetzt aus. Und Sie bleiben am besten hier.« Das galt Mr Mason ebenso wie Miss Parker. Sie zog die Brauen hoch und sandte ihm einen undurchschaubaren Blick. Aber dann nickte sie. »Also gut. Ihr seid ja keine kleinen Kinder mehr, die man beaufsichtigen muss. Mir ist es draußen sowieso zu heiß.«
    Die drei ??? stiegen aus und die heiße Luft hüllte sie ein wie ein erstickendes Kissen. Es war schwer zu glauben, dass man diese Glut wirklich atmen konnte. Sie versuchten es und hatten das Gefühl, Feuer einzuatmen.
    »Puh«, murmelte Bob. »Und wir sollen auch noch in einen metallenen Glutofen klettern?«
    »Uns wird nichts anderes übrig bleiben, wenn wir das Rätsel lösen wollen«, sagte Justus und marschierte zielstrebig auf die uralte Maschine zu.
    Es war keine Überraschung, dass sich die Tür am Rumpf widerstandslos, wenn auch kreischend und knarrend, öffnen ließ. Und ebenso wenig überraschte es die drei ???, dass in der stickigen, heißen Dunkelheit das Licht einer Taschenlampe aufzuckte und sie blendete.
    »Da seid ihr ja«, sagte Smith. »Dann kommt mal schön rein. Und keine Tricks!«
    Sie gaben sich verblüfft und entsetzt und versuchten erst gar nicht, mit ihm zu streiten, denn sie waren ziemlich sicher, dass hinter dem Lichtstrahl auch eine Pistole auf sie zielte. Also kletterten sie in die Maschine und wurden sofort von Taylor und einem anderen Mann in Empfang genommen, die ihnen die Arme auf den Rücken drehten.
    Aber von Nat gab es keine Spur.
    »Ihr seid erstaunlich zäh«, bemerkte Smith. »Ich hatte nicht erwartet, dass ihr lebend aus dem Wrack der Leviathan herauskommen würdet. Wie habt ihr das geschafft?«
    »Durch Ausnutzen der einfachen physikalischen Kraft der Hebelwirkung«, antwortete Justus. »Und Sie? Wie haben Sie es geschafft, der Navy zu entkommen?«
    »Oh, durch gute Verbindungen. Ein Freund hat eine Kaution hinterlegt, und da uns nur ein wenig grober Unfug vorgeworfen wurde, waren wir so schnell wieder frei, dass wir uns sogar bei Mr Ismael persönlich für diese interessante Erfahrung bedanken konnten.«
    »Wo ist Nat? Was haben Sie mit ihm gemacht?«
    »Ja, was denkst du

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