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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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müssten Sie finden! Außerdem – he!«
    Justus hatte ihm ohne ein Wort den Hörer aus der Hand genommen. »Sir«, sagte er. »Rashura hat uns Freitagnacht beinahe umgebracht. Unser Kollege wurde nach Mexiko verschleppt. Wir wissen jetzt, dass es um den Stern von Kerala geht, der auch ›Brennender Kristall‹ genannt wird, und Mr Shreber hat uns beauftragt, Sie zu finden. Wir müssen Sie unbedingt treffen!«
    »Kommt nicht infrage«, sagte Ismael. »Am Anfang habe ich ja noch mitgespielt, aber jetzt nicht mehr. Haltet euch aus der Sache raus, sie ist viel zu gefährlich für euch.«
    »Aber Sir, es ist dringend! Unser Kollege –«
    »Nein«, sagte Ismael und unterbrach die Verbindung.
    Justus hängte den Hörer des Schultelefons wieder ein und runzelte die Stirn.
    »Toll, Just, ganz großes Kino«, sagte Peter wütend. »Wenn du bloß noch eine Sekretärin brauchst statt irgendwelcher Kollegen, lass es mich wissen! Bin ich jetzt dein Telefonlakai oder was?«
    »Entschuldige«, sagte Justus. »Ich wollte nur … Aber das ist jetzt unwichtig. Komm!« Er drehte sich um und marschierte zum Ausgang. Verblüfft lief Peter hinter ihm her. »Was ist denn jetzt? Just, wir haben gleich Chemie, du kannst doch nicht einfach – Wo willst du hin?«
    »Zu Bob.«
    »Der ist bestimmt noch nicht zu Hause!«
    »Dann warten wir auf ihn. Wir müssen wissen, was da los ist!«
    »Na schön«, murrte Peter. »Dafür musst du meine nächsten Chemie-Hausaufgaben machen!«
    »Das werde ich nicht tun, aber ich lasse dich abschreiben.«
    Sie radelten zu Bob, doch dort öffnete niemand. Also setzten sie sich auf die Treppe vor der Haustür und warteten. Nach kurzer Zeit kam eine Nachbarin vorbei. »Wartet ihr auf Bob? Der ist nicht da. Ich glaube, sie haben ihn ins Krankenhaus gebracht – der arme Junge!«
    Sie sprangen auf, schnappten sich ihre Räder und flitzten los.
    Da Justus’ Kondition es nicht zuließ, mit dem Fahrrad den Berg hochzufahren, auf dem das Krankenhaus lag, stiegen sie bei Peters Haus in den MG um, holten bei Inspektor Cotta noch das Handy ab und zehn Minuten später standen sie am Empfang.
    »Bob Andrews«, sagte Justus zu der Schwester, die die Patientendatei verwaltete. »Er müsste heute angekommen sein.«
    Sie schaute nach. »Ja, hier. Zimmer 512. Aber er ist noch in der Toxikologie, ihr könnt da jetzt nicht hin.«
    Sie waren schon losgelaufen, aber Justus bremste und drehte sich zu ihr um. »Sagten Sie Toxikologie?«
    »Toxikologische Abteilung«, verbesserte sie sich. »Für Vergiftungen aller Art.«
    »Danke.« Justus und Peter sahen einander an. Beide waren blass, und beide dachten dasselbe.
    »Mr Mason wurde vergiftet«, sagte Peter mit rauer Stimme.
    Justus nickte. Ohne ein weiteres Wort liefen sie zum Aufzug.
    Vor Zimmer 512 ging Mr Andrews mit großen Schritten auf und ab. Wütend, verbittert und besorgt sah er aus und seine Miene hellte sich auch nicht auf, als er Justus und Peter aus dem Aufzug treten sah. »Da seid ihr ja. In was für eine teuflische Geschichte habt ihr euch da hineinziehen lassen?«
    »Was ist mit Bob?«, fragte Justus statt einer Antwort zurück. »Wie geht es ihm?«
    »Gar nicht gut. Diese Bestien haben ihm irgendein unbekanntes Gift verpasst! Niemand weiß, was es ist, und es gibt in ganz Amerika kein Gegengift!«
    »Indien«, sagte Peter. »Versuchen Sie es mit irgendwelchen indischen Gegengiften!«
    »Das hat Bob auch gesagt, aber bisher hatten die Ärzte keinen Erfolg. Und man kann nicht einfach einen Mix aus allen möglichen Gegengiften verabreichen – das ist genauso gefährlich.«
    »Was ist denn überhaupt passiert?«
    »Sie haben ihn nach Mexiko verschleppt und an Bord einer Jacht ausgefragt. Dann haben sie ihm das Gift verabreicht und gesagt, er müsse innerhalb von drei Tagen einen gewissen Ismael zu ihnen bringen, und dann würden sie ihm das Gegengift geben. Aber dann haben sie plötzlich ihre Meinung geändert und sind abgehauen! Was für Bestien tun so etwas einem Jungen an?«
    »Wir werden sie finden«, sagte Justus.
    »Ihr!«, stieß Bobs Vater wütend hervor. »Ihr habt schon genug angerichtet!«
    »Mr Andrews, wir wissen, was diese Leute haben wollen. Ich versichere Ihnen –«
    »Justus«, sagte Mr Andrews, »ich weiß, wie fähig ihr seid. Ich habe euch selbst schon in Aktion erlebt. Aber jetzt geht es um Bobs Leben, und alles Weitere wird die Polizei übernehmen! Habt ihr das verstanden?«
    »Ja, Sir«, sagte Justus bedrückt. »Dürfen wir wenigstens hier

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