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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Überholen ignoriert«, wandte Morton ein.
    »Können wir ihn abhängen?«, fragte Justus.
    Der Chauffeur schüttelte den Kopf. »Ich bedaure. Er kann ebenso schnell fahren wie wir, und die Küstenstraße führt direkt nach San Diego. Wenn wir sie verlassen, stecken wir für Stunden im Gewühl von Los Angeles fest.«
    Also fuhren sie weiter. Morton behielt den Rückspiegel im Auge und die Jungen drehten sich immer wieder um. Der schwarze Wagen blieb so beharrlich hinter ihnen wie ihr eigener Schatten.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Peter. »Wenn das Rashura ist – was wollen die noch von uns? Ich dachte, sie wollten jetzt Ismael belästigen!«
    »Vielleicht haben sie ihn nicht gefunden.« Bob rutschte unbehaglich auf dem Sitz herum. »Oder sie haben ihn gefunden und …« Er verstummte, aber sie dachten alle drei dasselbe. Bisher hatte sich die Bande mit dem bösen Dämonennamen nicht gerade durch freundlichen Umgang mit ihren Gegnern – oder Opfern – ausgezeichnet. Und beim nächsten Mal nahmen sie vielleicht etwas Stärkeres als Schlafmittel oder ›vergaßen‹, das Gegengift nachzureichen.
    Plötzlich bog Morton von der Küstenstraße ab und fuhr in die Stadt hinein. Verdutzt drehten die Jungen sich wieder nach vorne. »Was ist los?«, fragte Justus.
    »Dieser schwarze Dodge gefällt mir gar nicht«, sagte Morton, »und ich bin Mr Gelbert für die Sicherheit des Rolls-Royce verantwortlich. Und euren Eltern für eure Sicherheit. Wir steigen in meinen eigenen Wagen um, mit dem ich auch ein wenig kühner fahren kann, um diese Leute abzuhängen, wenn es nötig wird. Leider habe ich dort keinen gefüllten Kühlschrank zu bieten …«
    Sie wussten, dass Morton am Wilshire Boulevard wohnte. Zwei Blocks vorher ließ er sie aussteigen – diesmal ohne ihnen die Tür aufzuhalten – und fuhr weiter. Justus, Peter und Bob duckten sich hinter ein paar große Mülltonnen. Nach ein paar Sekunden fuhr der Dodge an ihnen vorbei. Sie konnten nicht erkennen, wer am Steuer saß, und die Seitenscheiben waren verdunkelt.
    »Es könnte der Wagen vom Strandcafé sein«, meinte Justus, »aber ganz sicher bin ich nicht. Die Scheinwerfer waren zu grell und haben mich geblendet.«
    Nach fünf Minuten hielt Morton in seinem eigenen Wagen neben ihnen an und sie stiegen rasch ein. »Ich habe den Rolls-Royce in die Tiefgarage gefahren«, sagte er. »Ich glaube nicht, dass unsere Verfolger mich dabei beobachtet haben. Als ich mit meinem Wagen herauskam, waren sie nirgends zu sehen.«
    »Ausgezeichnet, Morton.« Justus spähte nach hinten. »Ich glaube, es hat funktioniert.«
    Morton fuhr zurück zur Küstenstraße. Der schwarze Dodge blieb verschwunden.
Ismael
    Etwa zwei Stunden später hielten sie vor einem kleinen Haus in einer einsamen Seitenstraße von Salome und stiegen aus. Nach der angenehmen klimatisierten Kühle in Mortons Wagen traf sie die heiße, staubige Wüstenluft wie ein Schlag. Über der Straße flirrte die Hitze und selbst die Kakteen und Palmen am Straßenrand sahen aus, als könnten sie einen guten Schluck Wasser vertragen.
    Das Haus schien in der Nachmittagshitze zu dösen. Alle Fensterläden waren geschlossen. Reifenspuren liefen durch den Sand, der den großen Hof bedeckte, aber kein Auto war zu sehen.
    Bob warf dem Ersten Detektiv einen zweifelnden Blick zu. »Bist du sicher, dass er uns erwartet?«
    »Nicht direkt«, gestand Justus. »Aber ich hoffe, dass er in der Zwischenzeit zu Hause war und den Anrufbeantworter abgehört hat.«
    »Vielleicht ist er zum Einkaufen gefahren«, meinte Peter.
    »Das könnte ich auch tun«, sagte Morton. »Ich muss tanken und könnte bei dieser Gelegenheit für die Rückfahrt noch ein paar Getränke kaufen.«
    »Gute Idee, Morton«, sagte Justus. »Aber warten Sie bitte noch, bis wir sicher sind, dass Mr Holbrook wirklich zu Hause ist.«
    »Natürlich.«
    Die drei ??? stiegen die Stufen zur Haustür hoch und Justus klingelte. Einige Sekunden später ging die Tür auf – und vor ihnen stand ein Mann mit einer Pistole in der Hand.
    »Sieh an«, sagte er liebenswürdig, »und da sind ja auch endlich unsere Geiseln.«
    Es war Taylor.
    Die drei ??? waren starr vor Schreck. Taylor trat einen Schritt zur Seite und winkte sie in den Hausflur. Dann sah er Morton im Wagen. »Und wer ist das? Ihr habt sogar Verstärkung mitgebracht? Sie da! Steigen Sie aus und kommen Sie her – langsam und mit erhobenen Händen!«
    Morton gehorchte. Taylor musterte ihn von den glänzenden schwarzen Schuhen

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