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Geisterflut

Geisterflut

Titel: Geisterflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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sie sehr zu schätzen wusste, und liebkoste dabei mit dem Daumen ihre allerempfindlichste Stelle. Ihr Körper nahm seinen Rhythmus auf und ließ sich zu einem weiteren bombastischen Orgasmus treiben.
    Diesmal schloss er sich ihr an, und auch ihre Stimmen vereinten sich in der Stille des Zimmers, bis er schließlich auf sie sank.
    »Tülpi«, sagte er und küsste ihren Hals. »Du bist echt gefährlich.«
    »Nur wenn man mir in die Quere kommt. Ich bin ja schließlich eine Hexe.«
    »Und ich dachte, ihr dürftet keinem Menschen was zuleide tun.« Er löste sich von ihr, zog die Decke über sie beide, nahm zwei Zigaretten aus der Schachtel neben dem Bett und steckte sie an. Diese Bewegungen brachten seine kraftvoll-sehnigen Brust- und Rückenmuskeln bestens zur Geltung. Nicht schlecht, dachte sie und nahm ihre Zigarette entgegen.
    »Sollte nur ein Hinweis sein.«
    »Ja? Na, dein Kollege da hat aber auch mal einen kleinen Hinweis verdient. Wo finde ich ihn?«
    »Was? Wen?«
    »Den Schlägertyp. Boil oder Doyle oder wie er heißt. Der kriegt was zu hören von mir.«
    »Ach lass es. Der steckt schon genug in Schwierigkeiten. Ich werd den Ältesten berichten müssen, was er getan hat. Ich meine: das Ritual... nicht diese andere Sache.«
    »Genug Schwierigkeiten kann’s für so ’n Typen gar nicht geben.«
    »Ich hab ihn zuerst geschlagen.«
    »Mann ey, Tülpi, das rechtfertigt gar nichts. Heute Abend nimmst du mich mit und zeigst ihn mir, okay?«
    »Lex, das ist nett von dir, aber wirklich nicht nötig.«
    »Es geht dabei um mich. Ich hab schließlich ne Schwester.« Wie aufs Stichwort rüttelte jemand am Türknauf. Lex blickte hoch und beugte sich dann wieder über sie, um ihr den Hals zu küssen. »Sieht so aus, als wären deine Sachen trocken. Willst du sie gleich haben, oder soll ich ihr sagen, sie soll in ’ner Stunde noch mal wiederkommen?«
    Fast zwei Stunden später stieg Chess bei sich daheim die Treppe hoch. Sie war frisch geduscht und trug frisch gewaschene Kleidung, doch das wohlige Körpergefühl verging ihr mit jedem Schritt mehr.
    Wahrscheinlich würde dort oben ein Zettel von ihm auf sie warten. Oder schlimmer noch: er selbst. Und sie kam an mit einem prächtigen Veilchen und einer geschwollenen, aber zum Glück ungebrochenen Nase. Wie sollte sie ihm damit einen Filmriss weismachen? Sie konnte kaum behaupten, sich nicht mehr an die Knutscherei im Trickster’s zu erinnern, und dann aber noch wissen, wer sie geschlagen hatte. Denn ihm einreden zu wollen, sie könne sich an die Schläge nicht erinnern ... das wäre dann doch too much.
    Würde er ihr glauben, dass sie hingefallen war? Das schon eher. Also würde sie das behaupten, wenn sie ihm begegnete. Und unterdessen ... musste sie den Ältesten Griffin anrufen und ihm sagen, dass sie ihn und den Großältesten dringend sprechen müsse, und sie musste herausfinden, ob jemand im Aufzug eingesperrt worden war, und klären, wie das alles mit den Mortons zusammenhing. Ursprünglich hatte sie angenommen, dass Ereshdiran ihr dorthin gefolgt war, doch bei näherer Betrachtung war das unwahrscheinlich. Sie hatte ihn dort zum ersten Mal gesehen, und dort war er ihr am stärksten erschienen, also musste er mit diesem Haus irgendwie verbunden sein. Vielleicht sollte sie sich zuallererst dorthin begeben oder den Ältesten Griffin bitten, sich dort mit ihr zu treffen. Zumal, da sie nun wusste, dass die Lamaru in die Sache verwickelt waren. Jemand sollte von der ganzen Sache erfahren, und zwar möglichst jemand Ranghöheres.
    Und was Chester anging: Sie wusste wirklich nicht, was sie da tun sollte. Hoffentlich lieferte ihr der alte Earl etwas, das ihr weiterhalf, vorausgesetzt, es spukte da tatsächlich. Aber es sah ja ganz danach aus. Später würde sie die Kameras abholen, die sie dort aufgestellt hatte, und nachsehen, ob die eine Bestätigung brachten.
    Und dann ... keine Ahnung. Sie konnte nicht einfach so tun, als wäre sie unfähig, mit den Geistern fertig zu werden. Dann würde Bump sich fragen, wie sie es all die Jahre geschafft hatte, ihren Job nicht zu verlieren. Doch angesichts der Abmachung, die sie mit Lex getroffen hatte, konnte sie die Geister auch nicht einfach vertreiben. Manchmal hatte ihre Drogensucht echt lästige Auswirkungen.
    Ihr Schlüsselbund klirrte in der Stille des Korridors, als sie ihre Wohnungstür aufschloss. Der Riegel glitt ganz lautlos beiseite. War das in Ordnung so? Wahrscheinlich war er noch von dem Einbruch her bestens geölt.

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