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Geisterflut

Geisterflut

Titel: Geisterflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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rauszufinden. Also wenn du nicht wusstest, wie du da rausfinden solltest: Wie bist du dann reingekommen?«
    Mist. Aber er wirkte nicht wütend. Andererseits: Woher wollte sie wissen, wie er wirkte, wenn er wütend war? Sie durfte dem neutralen Interesse, das er hier zeigte, so wenig trauen wie allem anderen an ihm. »Was ist denn mit meinen Klamotten passiert?«
    »Meine Schwester hat dich ausgezogen und ins Bett gebracht. Was machst du in den Tunneln, wenn du doch angeblich gar nicht gern unter der Erde bist?« Er wirkte lediglich neugierig, mehr nicht, doch er wäre dumm, wenn er nicht besorgt wäre, das war ihr klar. Sie arbeitete schließlich für Bump. Dass er keinerlei Interesse an dem Traumdieb zeigte, wunderte sie nicht. Das war ihr Problem, nicht seins. Die Tunnel hingegen ... die waren sein Problem, und da musste sie sich vorsehen.
    »Ich wurde verfolgt«, gestand sie schließlich. »Ich war in der Kirchenbibliothek und hab Nachforschungen angestellt, und da hat jemand versucht, mich zu überfallen. Weißt du, wer die Lamaru sind?«
    »Ich hab von ihnen gehört. Sind die auch an der Sache beteiligt?«
    »Ja. Ich glaube, die stecken hinter dem Ganzen. Oder vielmehr glaube ich das nicht nur, ich weiß es. Und die haben mich verfolgt. Ich bin runter zu dem Bahnsteig, an dem der Zug in die Stadt der Ewigkeit abfährt, und von dort bin ich durch einen Tunnel entkommen.«
    Er nickte mit abwägendem Blick. Wusste er von den Toten dort unten? Wusste er, dass sie auf dem Weg in »seine« Tunnel an Leichen vorbeigekommen war?
    »Nicht schlecht.« Er setzte sich zu ihr aufs Bett. »Weißt du, einige dieser Tunnel sind seit Jahren nicht mehr erkundet worden. Du hättest dich richtig übel verlaufen können. So verlaufen, dass man dich nie wiedergefunden hätte.«
    Sie schluckte. Ihre Kehle fühlte sich immer noch ganz verklebt an.
    »Angeblich ist das ja einigen Leuten passiert. Die sind da runter, um die Tunnel zu erkunden, und haben sich zum Schluss lieber selbst umgebracht, als zu verhungern. Vielleicht liegen die da noch irgendwo. Was meinst du?«
    »Ich hab keine gesehen.« Es kam als krächzendes Flüstern. Sie leckte sich über die Lippen und setzte neu an. »Nur Ratten und Schimmelpilze.«
    »Ja? Na, das ist auch besser so. Da unten auf Leichen zu stoßen, stell ich mir ziemlich unheimlich vor.« Er streckte eine Hand aus und strich ihr mit seinen warmen Fingern das Haar aus dem Gesicht. »Wieso gehst du nicht schnell duschen, Tülpi? Dann fühlst du dich gleich viel besser.«
    Das warme Wasser brannte ihr im Gesicht und auf der Handfläche, aber es war ein wunderbares Gefühl. Bloß schade, dass es gegen das Durcheinander in ihrem Kopf nichts ausrichten konnte.
    Terrible. Oh Mann. Dem würde sie heute gegenübertreten müssen, um gemeinsam mit ihm zu Bump zu fahren, und dann zu dem alten Ed - oder war’s der alte Earl? Sie war sich nicht mehr sicher. Eine Minute lang spielte sie mit der herrlichen Vorstellung, dass Terrible nun nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte, aber im Grunde war ihr klar, dass sie das knicken konnte. Bump wollte diese Sache erledigt wissen, ganz egal, wie idiotisch sie sich in der Nacht zuvor benommen hatte, und Terrible folgte Bumps Befehlen.
    Sollte sie sich bei ihm entschuldigen? Aber wie? Und wollte sie das überhaupt?
    Sich bei ihm zu entschuldigen hieße, ihm zu erklären, dass die Drogen aus ihr gesprochen hatten, als sie mit ihm ins Bett gehen wollte. Es sei alles nur eine Nebenwirkung gewesen. Im kalten Morgenlicht erschien ihr die Leidenschaft, die in der Nacht zuvor in ihr gelodert hatte ... sehr sonderbar. Sie wand sich unter dem Wasserstrahl vor Unbehagen.
    Er war Terrible, verdammt noch mal. Er war hässlich und Furcht einflößend. Es konnte nicht sein, dass sie ihn begehrte. So etwas Irrsinniges konnte ihr doch gar nicht in den Sinn kommen.
    Vielleicht wäre es besser, die ganze Sache einfach auf sich beruhen zu lassen. Es war passiert, aber noch nicht sehr weit gediehen. Wozu darauf herumreiten? Er wollte sie ja sowieso nicht. Seine Reaktion, sein steinerner Gesichtsausdruck hatten ihr das eindeutig gezeigt.
    Es hatte seinen Grund, weshalb sie One-Night-Stands bevorzugte, und das hier veranschaulichte ihn bestens.
    Aber wie sollte sie sich bei ihm entschuldigen, ohne irgendetwas davon zu gestehen? Nein. Am besten tat sie so, als könnte sie sich an nichts mehr erinnern. Und ersparte ihnen beiden damit eine peinliche Szene.
    Und was Lex anging ... War seine Frage, was

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