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Geisterhauch (German Edition)

Geisterhauch (German Edition)

Titel: Geisterhauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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Namen.«
    Gänsehaut kroch mir über Beine und Arme, so gespannt war ich. Entweder das oder der Kofferraumtyp hatte mich wieder gefunden. Für alle Fälle sah ich hinter mich.
    »Aber wie gesagt, er ist nicht, was du denkst. Er ist kein Dämon.«
    »Na, da bin ich ja erleichtert.«
    »Dem Gespräch nach ist er viel mehr als das.«
    Mehr als das, aha. »Pari«, ich wurde allmählich ungeduldig, »wie heißt er?«
    »Der Name kommt mir nicht über die Lippen«, sagte sie und zwinkerte mir zu.
    »Pari.«
    »Nein, wirklich.« Sie wurde ernst. »Den sage ich nicht laut. Nie wieder.«
    »Oh, na gut. Tja –«
    Bevor ich noch etwas sagen konnte, nahm sie ein Stück Papier und schrieb. »Das ist er, aber sprich es nicht aus. Ich habe das Gefühl, er mag es nicht, gerufen zu werden.«
    Mit zitternder Hand nahm ich den Zettel und hauchte verblüfft, als ich den Namen las. Rey’aziel. Rey’az … Reyes. Der Sohn Satans.
    »Das heißt der Schöne«, erklärte sie, als ich es immer wieder las. »Was er ist, weiß ich nicht«, redete sie weiter, ohne meine Benommenheit zu bemerken, »aber er hat auf der anderen Seite eine ziemliche Aufregung ausgelöst, falls du verstehst, was ich meine. Chaos. Aufruhr. Panik.«
    Ja. Das sah ihm ähnlich. Verdammt.

5
    Was passiert, wenn man zweimal halb zu Tode erschrickt?
    – T-Shirt-Aufdruck
    Mir schwirrte der Kopf, als ich von Pari wegging, und eine Weile wanderte ich wenig zielstrebig Richtung Heimat, bis mir einfiel, dass ich etwas zu tun hatte. Etwas Schwieriges. Ich wollte den Vorhang vor meinem Beschatter lüften. Wer es auch sein mochte, er würde einen echt miesen Tag haben.
    Ich klappte mein Handy auf und meldete mich, als hätte jemand angerufen, blieb stehen, machte ein ungläubiges Gesicht, sah mich demonstrativ um, gestikulierte. »Treffen? Jetzt? Na gut, verdammt, meinetwegen. Du bist da drüben in der Gasse? So nah? Bist du verrückt? Sie werden dich schnappen. Wahrscheinlich vermuten die schon, dass du dich bei mir blicken lässt. Sicher … okay, klar.« Ich klappte das Handy wieder zu, sah mich um, dann bog ich in eine Toreinfahrt ein, die in eine Gasse mündete, und warf dabei ständig Blicke über die Schulter.
    Nach meiner großen Casablanca-Mission-Impossible -Szene flitzte ich hinter einen Müllcontainer und wartete ab, ob mein Beschatter aufkreuzte. Da hockte ich und kam mir reichlich albern vor, während ich mir Reyes’ Namen auf der Zunge zergehen ließ. Rey’aziel. Der Schöne. Mensch, das hatten sie richtig erkannt.
    Aber warum hatte er Pari verletzt? Ich rechnete. Wenn Pari vierzehn gewesen war, musste Reyes acht, höchstens neun gewesen sein. Und in dem Alter hatte er sie angegriffen? Vielleicht war er es gar nicht gewesen. Vielleicht hatte sie etwas anderes beschworen, etwas Böses.
    »Was wird denn das?«
    Die Stimme hinter mir ließ mich zusammenfahren und – da ich die Arme hochwarf – landete ich in einer schmierigen Öllache. Na toll. Zähneknirschend sah ich zu dem toten Bandenmitglied hoch, das mich mit mehr Selbstbewusstsein, als sozial verträglich war, unverschämt angrinste.
    »Angel, du kleiner Mistkerl.«
    Er lachte laut, während ich meine öligen Hände betrachtete. »Das ist ja wohl die Höhe.«
    Diese furchtbaren Dreizehnjährigen. »Ich hätte dich exorzieren sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte.« Angel starb, als sein bester Freund beschloss, jemanden kaltzumachen, der in ihr Gebiet eingedrungen war. Er wollte es im Vorbeifahren tun, wie das damals unter Jugendlichen so üblich war. Angel wollte ihn davon abhalten und zahlte den Höchstpreis. Zu meinem ständigen Bedauern.
    »Du könntest keine Katze exorzieren, erst recht keinen abgrundtief verdorbenen Chicano mit Schießpulver im Blut. Außerdem liegt dir exerzieren nicht.«
    Über seinen eigenen Witz kichernd, streckte er mir die Hand hin und zog mich vom Hintern auf die Hacken. Ich musste in der Hocke bleiben, weil das für einen Hinterhalt die taktisch beste Haltung war. »Du hast gar kein Blut«, stellte ich klar.
    »Aber sicher doch«, sagte er und sah an sich hinunter. Er trug ein schmutziges weißes T-Shirt, eine Jeans, die ihm locker auf der Hüfte saß, abgelatschte Turnschuhe und ein breites Lederarmband. Seine schwarzen Haare waren über den Ohren kurz geschnitten, aber er hatte ein Kindergesicht und ein so ehrliches Lächeln, dass es mein Herz zum Schmelzen bringen konnte. »Es ist jetzt nur durchsichtig.«
    Ich streifte die Hände an der Seitenwand des Containers ab,

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