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Geisterhauch (German Edition)

Geisterhauch (German Edition)

Titel: Geisterhauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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Darf ich Ihnen noch eine Frage stellen?« Ich sah Cookie am Ende des Bürgersteigs auf mich warten.
    »Natürlich.«
    »Erinnern Sie sich noch, welcher Sheriff damals für die Ermittlungen zuständig war?«
    »Oh, ja, es war Sheriff Kirsch.«
    Mein Herz setzte einen Schlag aus, ein leises Keuchen kam mir über die Lippen. In der Hoffnung, dass sie meine Überraschung nicht beunruhigte, sagte ich: »Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben, Mrs Insinga.«
    Danach saßen Cookie und ich fassungslos im Jeep. Ich hatte ihr als Erstes erzählt, welcher Sheriff den Fall untersucht hatte.
    »Eine Frage«, sagte ich zu Cookie, die ins Leere starrte, »du hast mir doch erzählt, dass Warren Jacobs reich ist, oder? Er schreibt Softwareprogramme für Unternehmen in der ganzen Welt, ja?«
    Sie bejahte geistesabwesend, ohne mich anzusehen.
    »Warum arbeitet Mimi dann überhaupt?«
    Darauf drehte sie den Kopf und sah mich ungläubig an. »Nur weil ihr Mann reich ist, soll sie nicht arbeiten? Darf sie nicht ein bisschen unabhängig sein? Selbst etwas darstellen?«
    Ich hob beschwichtigend die Hand. »Cook, können wir die Frauenbewegung für einen Moment vergessen? Ich frage aus einem bestimmten Grund. Hy hat gesagt, dass ihr jemand seit zehn Jahren jeden Monat tausend Dollar aufs Konto einzahlt, bar an einem Nachtschalter. Harold und Wanda sagen, dass Mimi sie ganz regelmäßig besucht. An jedem Monatsersten bringt sie ihnen die Kinder und bleibt über Nacht. Cook, Mimi ist es, die das Geld anweist.«
    Einen Moment lang dachte sie darüber nach, dann ließ sie resigniert den Kopf hängen und nickte. »Das würde bedeuten, dass sie sich wegen etwas schuldig fühlt.«
    »Scheint so. Aber man kann sich aus verschiedenen Gründen schuldig fühlen, Cook. Das heißt noch lange nicht, dass sie etwas Schlimmes getan hat.«
    »Zu ihrer Mutter hat sie gesagt, dass sie einen Fehler begangen hat. Charley, was kann da passiert sein?«
    »Ich weiß es nicht, Schatz, aber ich werde es herausfinden. Und ich würde Garretts linken Hoden darauf setzen, dass es etwas mit unserem Senatskandidaten zu tun hat.«
    Ich drehte den Zündschlüssel. Der Jeep sprang an. Cookie starrte aus dem Seitenfenster.
    »Hast du irgendeine Idee, was das bedeutet?«, fragte sie.
    »Außer dass Kyle Kirsch höchstwahrscheinlich ein Mörder ist?«
    »Es bedeutet, dass wir einen Kongressabgeordneten der Vereinigten Staaten eines Kapitalverbrechens bezichtigen. Einen Mann, der unser nächster Senator werden will. Eine Stütze unserer Gesellschaft, eine lokale Größe.«
    Plagten Cookie plötzlich Zweifel, weil er ein großes Tier war? Große Tiere mussten die Gesetze genauso befolgen wie mittelgroße und kleine Tiere.
    Sie blickte mich mit leuchtenden Augen an, und ihre Aura strahlte feurig. »Oh, Mann, ich liebe diese Arbeit.«

10
    Ich war Atheist, bis ich erkannte, dass ich Gott bin.
    – Stoßstangenaufkleber
    Bis wir am Büro des Sheriffs von Mora County anhielten, war Cookie Feuer und Flamme. Sie nahm die Ermittlung in die Hand, und sie machte das wirklich gut. Abgesehen von den unterbrochenen Anrufen, dem langsamen Internetzugang und dem Genörgel einer Achtzigjährigen, die sich als Batman ausgab, als Cookie sich verwählte. Cook wurde immer ärgerlicher, weil ich die Frau ständig imitierte. Sie hätte den Anruf nicht auf Lautsprecher schalten sollen, wenn sie die Konsequenzen nicht tragen wollte.
    Nachdem wir aus dem Wagen gestiegen waren, schoss sie an mir vorbei und sagte: »Du störst meinen Schaffensdrang.«
    Ich gab mir Mühe, nicht zu kichern – na ja keine große. »Gibt es dagegen keine Pillen?«
    Leider war der derzeitige Oberboss dienstlich unterwegs. Die Sekretärin gab uns die Auskunft, dass der frühere Sheriff, Kyle Kirschs Vater, inzwischen mit seiner Frau in Taos lebte und für eine Sicherheitsfirma arbeitete, sodass wir nicht mal eben mit ihm plaudern konnten. Doch die Sekretärin gab uns von allem, was über den Fall Hana Insinga archiviert worden war, eine Kopie; das kostete uns lediglich die Fahrt in ein dunkles, feuchtes Kellergeschoss, wo wir in ein paar Aktenkisten kramen mussten.
    Die Sekretärin war noch zu jung, als dass sie sich an den Fall erinnerte, was schade war. Aber bei all dem Tamtam, das an der Oberfläche und darunter vor sich ging, war ich mir sicher, dass wir mit Fragen ein paar Leute verärgern würden. Wenigstens würden wir Kyles Aufmerksamkeit erregen, und zwar schnell. Natürlich, angesichts der falschen

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