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Geisterhauch (German Edition)

Geisterhauch (German Edition)

Titel: Geisterhauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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sie am Freitag wieder rausgekommen, aber nun würde sie damit bis nächste Woche warten müssen. Sie tat mir echt leid.
    »Muss wohl«, sagte sie unverbindlich. »Du siehst müde aus.«
    Ich griff mir zwei Aktenmappen von ihrem Schreibtisch. »Du auch.«
    »Ja, aber du wärst heute Nacht fast umgebracht worden.«
    » Fast ist das entscheidende Wort in diesem Satz. Ich werde ein bisschen nachforschen und mich dann auf den Weg nach Taos machen, um mit Kyle Kirschs Eltern zu reden. Kannst du anrufen und dafür sorgen, dass sie zu Hause sind?«
    »Klar.« Sie senkte den Blick und blätterte in ihren Unterlagen. »Er ist am Leben«, sagte sie, als ich in mein Büro gehen wollte. »Dein Mörder. Nachdem er zweieinhalb Liter Blut bekommen hat.« Ich blieb wie angewurzelt stehen und rang das Gefühl nieder, das in mir aufzusteigen drohte, dann ging ich zu meiner Tür. »Ach, ich komme übrigens mit nach Taos.«
    Das hatte ich mir schon gedacht. Kurz bevor ich meine Tür zumachte, streckte ich noch mal den Kopf hindurch und fragte: »Du hast mir nicht zufällig einen Zettel hingelegt? Auf Mr Coffee?«
    Sie furchte die Stirn. »Nein. Was für einen Zettel?«
    »Ach, nichts Wichtiges.« Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Cookie mir mit Mord drohte, aber ich musste erst noch herausfinden, ob sie eine Schwarze Witwe war. Immerhin hatte sie einen Toten im Kofferraum, und heutzutage konnte man nie sicher sein.
    Ich setzte mich an meinen Schreibtisch, meine Laune war trüb, mit Aussicht auf Regen. Er war am Leben. Eine gute Nachricht, musste man sagen, aber er würde trotzdem eine Bedrohung bleiben. Fast wünschte ich, Reyes wäre erschienen und hätte ihn ausgeschaltet oder wenigstens so weit außer Gefecht gesetzt, dass er nie wieder jemandem etwas tun konnte. Mir kam die uralte, jedoch nutzlose Frage, warum so ein Ungeheuer wie er überlebte, während gute Menschen starben.
    Ein leises Klopfen riss mich aus meiner Grübelei, und Cookie streckte den Kopf zur Tür herein. »Da ist jemand, der dich sprechen will«, sagte sie ärgerlich.
    »Mann oder Frau?«
    »Mann. Es ist –«
    »Sieht er aus wie einer von den Zeugen Jehovas?«
    Sie blickte mich verständnislos an. »Äh, nein. Haben wir mit denen ein Problem?«
    »Nö, gar nicht. Hab bloß heute Morgen zweien die Tür vor der Nase zugemacht. Dachte, sie schicken vielleicht ihre Freunde vorbei.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es ist dein Onkel Bob.«
    »Noch schlimmer. Sag ihm, ich bin nicht da.«
    »Und was glaubt er dann wohl, mit wem ich die ganze Zeit rede?«
    »Außerdem«, sagte Onkel Bob, der sich an Cookie vorbeischob, »habe ich deine Stimme gehört.« Er richtete einen strafenden Blick auf mich. »Schändlich, von Cookie zu verlangen, dass sie für dich lügt. Was hast du diesen Zeugen Jehovas angetan?«
    »Gar nichts. Die haben angefangen.«
    Er setzte sich mir gegenüber. »Ich brauche wegen gestern Nacht deine Aussage.«
    »Keine Sorge. Ich hab sie schon getippt.«
    »Oh.« Sein Gesicht hellte sich auf, während er das Blatt Papier entgegennahm, und wurde lang, während er las. »Ich hörte ein Geräusch. Ein übler Kerl griff mich mit einem Messer an. Ich duckte mich und schnitt ihm die Kehle durch. Ende.« Er stieß einen Seufzer aus. »Also, das muss noch stark überarbeitet werden.«
    »Aber ich bin nur ein Mädchen«, sagte ich mit leichter Verbitterung im Ton. »Es ist ja nicht so, dass ich für dich und meinen Vater ein Dutzend Fälle aufgeklärt hätte. Ich sollte mein hübsches Köpfchen nicht mit hässlichen Dingen wie Details belasten. Findest du nicht? Gott bewahre, dass ich irgendwas über irgendwas weiß.«
    Er mahlte mit den Kiefern und rechnete sich wahrscheinlich die Chancen aus, unverletzt aus meinem Büro zu entkommen. »Lass uns das doch später erledigen, hm?«, sagte er und stopfte meine Aussage in eine Mappe.
    »Gute Idee.«
    Als er aufstand, meldete sich Cookie über die Gegensprechanlage.
    »Ja?«
    »Hier ist noch ein Besucher für dich. Garrett. Ich bin mir nicht sicher, ob er Zeuge Jehovas ist oder nicht.«
    Aha, der andere Verräter. Perfekt. »Schick ihn rein.«
    Während der eine kam und der andere ging, musste Onkel Bob warnend das Gesicht verzogen haben. Garretts Brauen schossen neugierig in die Höhe, er schwenkte sofort zur Kaffeemaschine ab, goss sich eine Tasse ein und ließ sich damit in dem Sessel mir gegenüber nieder. Ich trommelte mit den Fingernägeln auf dem Schreibtisch und wartete auf eine passende Gelegenheit, mich auf

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